Jans Modellstraßenbahnseiten

Hallo miteinander,

in der Hauszeitschrift ÜBT (Über Berg und Tal) der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) habe ich in Heft 5-74, Seite 10, einen Artikel über "GLÄSERNE STRASSENBAHNWAGEN" gefunden, in dem der folgende Straßenbahnwagen vorgestellt wird:


Er war demnach von Frühjahr 1939 an bis in die ersten Jahre des Zweiten Weltkriegs auf den aussichtsreichen Höhenstrecken der SSB unterwegs.

Im Gegensatz zu den damals üblichen Holzbänken wies der Wagen gut gepolsterte Omnibussitze auf.

Auch andere Städte sollen damals vergleichbare Fahrzeuge besessen haben. Über Einsätze nach dem Krieg wird nur aus Leipzig berichtet.

Heute sollen solche Fahrzeuge wohl in ganz Europa ausgestorben sein.

Ob wohl jemand solch ein Modell hat?

Hallo Gerhard,

ob jemand einen solchen Wagen schon hat, weiß ich nicht, aber Hustra hat den Stuttgarter "Gläsernen" als Neuheit angekündigt:

http://hustra.de/html/neuheiten_2016.html

Viele Grüße

Bernhard

Hallo Bernhard,

interessant! Und das ist wohl auch das Signet auf seiner Homepage rechts oben. Hatte er das schon immer?

Hallo Gerhard,

das kann ich nicht sagen, aber das sieht wirklich aus, wie aus der CAD-Konstruktion des Wagens entnommen.

Viele Grüße

Bernhard

Ob jemand bereits dieses schnuckelige Bähnchen gebaut hat, kann ich auch nicht sagen.
Aber in Kürze werde ich mein Exemplar fertig haben:



Die ersten Probedrucke sind schon sehr vielversprechend...

Grüße, Johannes

Hallo Johannes,

toll,was Du so alles machst! Ich wäre froh, wenn ich wenigstens einen Großteil dessen fertig kriegen würde, was ich schon habe.

Wie die das damals mit der Rückfahrt gemacht haben? Wendemöglichkeiten gab's damals nicht und Omnibussitze dreht man auch nicht so schnell um. Und ganz eindeutig ist es ein Zweirichtungsfahrzeug (die Türnachbildung in Deinem Modell scheint noch unvollständig zu sein). Es hat aber 'was für sich, beim Hinausschauen rückwärts zu fahren: Es kann dann nicht passieren, daß man etwas erkennt und schon ist es schlagartig wieder weg.

Danke, Gerhard, für Deine Anerkennung.

Hast Du Quellen, die Deine Mutmaßung, dass der "Gläserne" ein Zweirichtungsfahrzeug gewesen sein soll, belegen?

Grüße, Johannes

Hallo zusammen,

der Gläserne wurde aus dem damaligen Zweirichtungstriebwagen 550 (Typ 17.2 nach Klassifikation G.Bauer) umgebaut. Dabei sollen die linksseitigen Türen verschlossen und die Widerstände auf der "hinteren" Plattform angebracht worden sein. Die übrigen sichtbaren Änderungen sind Omnibussitze und natürlich das Dach.

Vor einigen Jahren war ein ausführlicher Artikel von Herrn Bauer im Strassenbahnmagazin der sich auschließlich mit diesem Fahrzeug beschäftigt. Dort sthet Weiteres über den Umbau.

Leider gibt es nur wenige bekannte Fotos zu diesem Fahrzeug. Es gab/gibt, aus meiner der Erinnerung heraus, auch ein Foto vom Heck des Fahrzeugs, auf dem Lüftungsschlitze, jedoch kein Scheinwerfer zu sehen sind. Im Band 2 von Herrn Bauer ist eine Innenansicht des Fahrzeugs abgebildet. Auf diesem sind weder Bremse noch Fahrschalter oder ähnliches erkennbar.

Ganz interessant auch die Lackierung. Das Fahrzeug soll entgegen derm üblichen Farbschema (Gelb/Weiß) als Soinderfahrzeug Grün/Weiß, vermutlich wie die damalige Omnibuslackierung, gewesen sein. Vielleicht kennt ja jemand den zugehörigen RAL Farbton bzw den nächstverwandten RAL-Farbton.

Zu den Endstellen im Net kenne ich zumindest die Endstelle Weißenhof Linie 10 bei der zumindest in den frühen30er

das war noch gar nicht fertig:

Es gab zumindest die Endstelle Weißenhof (ehemals Linie 10) an der Kunstakademie bei der ein"Ständle" in einer Schleife umrundet wurde. An weiteren Endstellen kann dies genauso gewesen sein. Es gab also nicht nur Stumpfendstellen.

Harald

Hallo miteinander,

ich hab' dies zunächst mal nur dem gezeigten Bild entnommen. Daß die linksseitigen Türen verschlossen sind, läßt sich hier nicht erkennen. Und zumindest links vorn meine ich also schon noch Trittbretter zu erkennen.

Allerdings: die ganz typischen außen angebrachten Türgriffe ("Beim Aussteigen linke Hand am linken Griff") fehlen.

Ich hab' auch extra nochmal in G. Bauer, U. Theurer und C. Jeanmaire: "Stuttgarter Strassenbahnen", Archiv Nr. 26, unter "Schleifenfahrten" nachgesehen, dabei aber einen Satz nicht beachtet: "Reine Kehrschleifen, die sich nicht über mehrere Strassenzüge erstrecken, werden nicht berücksichtigt." Es wird also wohl doch auch in Degerloch oder Möhringen eine gegeben haben.

Es wird also doch ein Einrichtungsfahrzeug gewesen sein!

Natürlich ist das ein Einrichtungsfahrzeug gewesen.

Mir liegen großformatige "Werksaufnahmen" (noch ohne Wagennummer) vor, die über das Bildmaterial in genanntem Artikel im Straßenbahn-Magazin hinausgehen. Anders wäre die Konstruktion eines solchen Fahrzeugs auch nur schwer möglich...

Schleifen gab es im Stuttgarter Vorkriegsnetz schon einige. Der amtliche Stadtplan von 1933 weist neben der großen Schleife am Hauptbahnhof-Nord unter anderen auch eine Schleife am Albplatz in Degerloch aus; damit waren auch Fahrten über die Neue Weinsteige möglich. Startpunkt des Gläsernen war der Schloßplatz vor dem Kunstgebäude. Dort gab es damals eine zweite Verbindung zwischen König- und Neckarstraße, also quasi eine Innenstadt-Schleife.


@Gerhard: Ich finde es schon etwas gewagt, aufgrund eines unscharfen Fotos Mutmaßungen anzustellen und diese dann als "Tatsachen" zu verkaufen.

Grüße, Johannes

Gerhard Brose hat geschrieben: .....
Wie die das damals mit der Rückfahrt gemacht haben? Wendemöglichkeiten gab's damals nicht und Omnibussitze dreht man auch nicht so schnell um.
.....

Hallo Gerhard,

Johannes hat ganz offenbar die Ein-/Zweirichtungsfrage bezüglich des Fahrzeugs geklärt.

Gleichwohl wäre es jedenfalls theoretisch denkbar, dass auch Straßenbahnen umklappbare Sitzbänke gehabt haben. Man denke nur an die bekannten DB-Schienenbusse der Baureihen VT 95 und VT 98.

Nur ganz nebenbei und lediglich zum Vergleich müsste man vielleicht auch noch einmal nachsehen, wie die "Bestuhlung" des ET 91 (Gläserner Zug) sowie der VT-Aussichtsttriebwen (137 240, 462, 463) gewesen ist.