Frage zum Halling Varioantrieb

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lernkern
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Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von lernkern »

Tach zusammen.

Ich habe mal eine Frage zum Halling Varioantrieb. Ich bin dabei, ihn mit einem ESU Lopi 4 Micro zu digitalisieren.

Auf dem Bild bei Halling sieht man den riesigen Lötzinnbatzer zwischen Radkontakten und Motoranschlüssen:

Bild

Meine Frage(n):

Ist das ein Kontaktblech, das von den Radkontakten bis zum Motor durchgeht? Oder sind es zwei (1xRad, 1xMotor), die mit dem Lötzinn verbunden sind?
Und noch eine: Hat jemand einen Vorschlag, wie ich diese Unmenge an Lötzinn entfernen kann?

In der Betriebsanleitung des DEcoders steht nichts davon, dass ich hier einen Entstörkondensator entfernen müsste. Den lass ich also drin.

Viele GRüße und herzlichen Dank schonmal!

Jörg
Hans
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Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von Hans »

Hallo Jörg,
den "Lötbatzer" kannst Du mit einer "Entlötlitze" entfernen. Eine "Entlötpumpe geht auch, die ist aber teurer. Musst einfach mal googlen. Der Elektronikhändler deines Vertrauens hat das sicher vorrätig.
Was den Kondensator anbelangt, meine ich, dass bei ESU immer im Text versteckt und auch mit einem Bild darauf hingewiesen wird, dass der Kondensator zu entfernen sei.
Beste Grüße
Hans
Modellbahn: Tillig Elite, Lenz mit Railware.
Thema: Verzweigungsbahnhof mit Übergabefunktion.
Super7 und Porsche fahren
vg3801

Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von vg3801 »

Hallo Jörg,

die Radkontakte beim Antrieb sind je Seite ein Bronzeblech und über die Lötverbindung mit dem Motor verbunden. Ich würde dir zum Trennen dieser Verbindung einen "Entlötsauger" empfehlen, z.B.

http://www.pollin.de/shop/suchergebnis. ... g=internal

So etwas ist nicht teuer und kann man bestimmt auch für andere Basteleien gebrauchen. Der Sauger wird gespannt, die Lötstelle mit einen Lötkolben verflüssigt und dann mit dem Sauger durch das auslösen der Funktionstaste weggesaugt.

Ich musste bisher noch nie den Entstörkondensator entfernen, habe allerdings auch noch keinen ESU-Decoder benutzt.


Viele Grüße
Holger
lernkern
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Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von lernkern »

Tach.

Problem gelöst. Ich hatte dieselbe Frage auch bei Stummi und im H0-Modellbahnforum gestellt. Vom User michl080 kam dort folgender Vorschlag:

Den Antrieb auf den Kopf stellen. Die Lötstelle schnell erhitzen und dann den Antrieb schnell auf eine harte Unterlage stoßen.

Das hat funktioniert. Das Lötzinn ist ab. Nun sehe, ich dass es zwei Kontakte sind, kann die Motorkontakte vorsichtig nach außen biegen und dann die beiden Antriebshäften entfernen, nachdem ich die beiden zwischen Schwungmasse und Motor zu sehenden Clips entfernt habe. Damit bin ich beim Kondensator angekommen, der gleich die ganze Wucht meines Seitenschneiders zu spüren bekommen wird. :twisted:

Eine Entlötpumpe hätte ich mir auch kaufen können, aber das hat mich erstmal zur Verzweiflung gebracht, denn ich wohne seit paar Monaten in Melbourne. Leo hat aber tatsächlich eine Übersetzung ausgespuckt: "Desolderung Pump". Die gibt's hier auch im Baumarkt, aber da hätte ich bis morgen warten müssen... So kann's jetzt weitergehen.

Auch hier allen vielen Dank fürs Mitdenken!

Grüße

Jörg
lernkern
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Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von lernkern »

Tach.

Nur der Vollständigkeit halber. Hier mal "mein" Lötzinnbatzen:

Bild

Man sieht zwischen Motor und Radstromkontakt am Lötzinn einen Draht. Dort, wo der hinführt, ist der Entstörkondensator versteckt. Nachdem ich das Lötzinn entfernt, die Kontakte getrennt und die Halterung des Motors entfernt hatte, konnte ich auch den rausnehmen. Die Motor- und Stromabnahmeanschlüsse des Decoders habe ich dann angelötet, während die Achsen noch demontiert waren. So kam ich an die Kontakte ganz gut ran.


Und hier nochmal das Innenleben der ganzen Lok nach Fertigstellung:

Bild

Puh, das war bisher mein engstes "Projekt".

Und hier versucht sich das gute Stück grade an zwei aufgerollten NormalspurwagenBild:

Bild

Viele Grüße

Jörg
lernkern
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Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von lernkern »

Guten Tag.

Ich hole das Thema nochmal aus der Versenkung, weil ich vor einer Herausforderung (!-) stehe:

Ich habe festgestellt, dass die Fahreigenschaften der Varioantriebs von Halling grottenschlecht sind, wenn ich den ESU Lopi 4 Micro verwende. Der Vollständigkeit halber sei auch erwähnt, dass die analogen Fahreigenschaften ganz toll sind. Das automatische Einmessen bringt mich nicht weiter.
Also habe ich versucht, mit den Variablen zur Motorsteuerung zu spielen. Das hat auch einen Effekt, die Fahreigenschaften werden besser, sind aber noch weit enfernt von gut. Meine Frage ist nun:

Hat schon jemand einen Halling Varioantrieb mit einem ESU Lopi 4 Micro digitalisiert und könnte mir die guten Werte für die CVs zur Motorsteuerung (51 bis 65 und evtl. 2) sagen?

Damit wäre mir sehr geholfen.

Eventuell muss ich sonst mal einen anderen Decoder versuchen oder eine Achse zum Pendeln bringen.

Viele Grüße

Jörg
Standi
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Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von Standi »

Das liegt an dem Decoder...
An den ESU Lopis bin ich auch schon das ein- oder andere mal verzweifelt.

Nimm am besten einfach einen anderen Decoder. Ich hab generell die besten Erfahrungen mit D&H gemacht.
SKIP
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Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von SKIP »

@ Jörg und Alle,
Deine Erfahrungen kommen mir bekannt vor.
Ich habe in dass letzte Jahr viele SBnen bekommen für Reperatur.
Alle diese SBnen stotterten auf dem Gleis und ich habe immer erst mal gedacht an slechte Stromaufnahme durch die Stromblätter oder Panto.
In alle dieser Fälle waren die SB digitalisiert und habe ich alles überprüft und letztendlich Sie wieder Analog probiert.
Dann liefen Sie alle ohne Probleme.
So kam ich auch auf die Idee dass die Decoder ( Abreglung) die Ursache war.

Jetzt baue ich für Drittpersonen die SBnen um mit einen 651 Kontrastecker so dass ich einen Decoder einstecken kann oder mit meinen Dummystecker den analog Betrieb aufnehmen kann zur Kontrolle.

Die automatische Abreglung vom decder hat bei mir auch nicht funktioniert.
Ich spiele dann etwas mit die genannten CV's Werte aber weiss eigenlich nicht wass ich da mache aber meistens hilft es und lauft der SB wieder perfekt.

Konkrete Frage:

Wie regelt mann einen Decoder ordentlich ab?
Und dann bitte die Antwort so dass ich als nicht Experte( auf digital Betrieb) dass verstehe.

Da die Drittpersonen alle ihren eigenen Marke decoder bevorzugen ist ein Verweis nach einen optimalen Decoder hier nicht sinnvoll.

Mit Gruß von Paul
http://www.skiptram.nl
lernkern
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Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von lernkern »

Tag.

Erstmal danke, Standi un Paul für die Antworten.
SKIP hat geschrieben:Alle diese SBnen stotterten auf dem Gleis und ich habe immer erst mal gedacht an slechte Stromaufnahme durch die Stromblätter oder Panto.
Das dachte ich auch, und nachdem ich das Ding heute zurückgebaut habe, um es auf Kurzschlüsse zu untersuchen, habe ich es auch gründlich gereinigt. Analog lief der Antrieb ja auch bei mir sehr gut. Ich hatte es noch nie, dass sich die Fahreigenschaften digital verschlechtert haben.

Deine Frage
SKIP hat geschrieben:Wie regelt mann einen Decoder ordentlich ab?
geht ja in die gleich Richtung, wie meine Frage.

Nur würde ich halt gern die Einstellungen für den ESU Lopi 4 Micro in einem HAlling Varioantrieb kennen.

Denn das Spielen mit den genannten CV bringt mich in diesem Fall nicht wirklich weiter.

Viele Grüße

Jörg
lernkern
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Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von lernkern »

Moin.

Ich grabe das nochmal aus.

Kann hier niemand mit den DEcodereinstellungen für einen ESU Lopi 4 für den Halling Varioantrieb für die CVs 51-56 helfen?

Falls nicht, dann wäre mein nächster Versuch ein Kühn N025, denn der wird mit dem Halling Motor und Getrieb im Skipmark-Antrieb meines DÜWAG GT6 recht gut fertig. Den Döhler und Hass möchte ich zunächst noch nicht testen, denn ein drittes Decoderfabrikat möchte ich eigentlich vermeiden.

Viele Grüße

Jörg
Standi
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Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von Standi »

Als N-Straßenbahner kenn ich den Halling-Varioantrieb nur vom Hörensagen.
Kann es sein, dass da irgendwo eventuell noch ein Entstörkondensator eingebaut ist, der den Decoder "aus dem Takt" bringt?

Schmeiß den erstmal raus, oder besser: ersetze ihn durch einen kleineren, so um die 10 nF reichen völlig aus.

Gruß,
Markus
lernkern
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Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von lernkern »

Hallo Markus.

Danke für den Hinweis, den Entstörkondensator habe ich schon ausgebaut. Der ist ab Werk sehr geschickt unter dem Motor versteckt. Warum meinst du, dass es besser sei, einen Kondensator mit einer kleinen Kapazität verbaut zu haben?

Grüße

Jörg
Standi
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Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von Standi »

Hallo Jörg,

häufig sind die Entstörbauteile verhältnismäßig groß dimensioniert.

Moderne Decoder sind allesamt lastgeregelt und bekommen damit schnell Probleme:
Der Motor wird am Decoderausgang nicht, wie analog, kontinuierlich mit regelbarer Spannung versorgt, sondern mit kurzen Impulsen fester Spannung (Höhere Geschwindigkeit = mehr, bzw. längere Impulse)
In den Pausen zwischen den einzelnen Impulsen arbeitet der Motor wie jede Gleichstrommaschine als Generator und erzeugt in Abhängigkeit von seiner Drehzahl eine Spannung, welche wiederum vom Decoder für die Lastregelung ausgewertet wird, d.h. es wird versucht, so lange nachzuregeln, bis diese Spannung auf einem konstanten Wert verharrt.
Kondensator und auch eventuell verbaute Drosseln beeinflussen aber diese Spannung, so dass je nach Decoder und verbauter Kapazität u.U. gar keine gescheite Motorregelung mehr möglich ist.
Eine kleine Kapazität (1-20nF) hat hingegen nur minimale Auswirkungen auf die Regeleigenschaften, glättet aber durch das Bürstenfeuer bedingte Spannungsspitzen, welche im Extremfall den Decoderausgang zerschießen könnten.

Gruß,
Markus
Rob Boeser

Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von Rob Boeser »

Moin, Jürg,
lernkern hat geschrieben:Moin.
Kann hier niemand mit den DEcodereinstellungen für einen ESU Lopi 4 für den Halling Varioantrieb für die CVs 51-56 helfen?
Jörg
Die Werte von CV 52 - 56 sind für jeden Bahn / Decoder Kombination unterschiedlich.
Zum Beispiel: Meine 3 Variobahnen (1* Graz + 2* Potsdam) haben alle einen ESU Lopi Basic 3.0 Decoder und haben alle 3 unterschiedlichen Werte in CV 52 - 56.
Die richtige Werte kann man leider nur mit 'Trial & Error' feststellen, basiert auf die Anweisungen des Herstellers: siehe die Betriebsanleitungen auf den Website.
lernkern hat geschrieben: Falls nicht, dann wäre mein nächster Versuch ein Kühn N025,
Jörg
Ich verwende nur Kühn N025 Decoder für den Halling Varioantrieb und habe damit die beste Erfahrungen.
Da braucht man in Prinzip keine weitere Einstellingen in CV 52 - 56 zu ändern.

Allerdings sind meine Erfahrungen basiert auf den automatschen Betrieb unter Koploper und nicht auf den manuellen Betrieb !

Rob.
lernkern
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Re: Frage zum Halling Varioantrieb

Beitrag von lernkern »

Moin.

Vielen Dank, Markus, für die Erklärung zum Kondensator. Ich denke mal, dass ich jetzt keinen mehr einbauen werde, obwohl mich das Ergebnis schon interessieren würde.

Vielen Dank auch dir Rob, für deine Ausführung. Meine Hoffnung war halt, dass sich hier evtl. jemand mit genau dieser Antriebs/Decoder Kombination findet. Die Spielerei mit den genannten CVs bringt schon eine Besserung aber das Ergebnis ist bei mir halt immer noch weit entfernt von gut.

So wird es dann einen nächsten Test mit einem Kühn N025 geben. Mal sehen, wie ich da drankomme (eine Idee habe ich schon;-).

Viele Grüße

Jörg
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