Umbau Gotha-TW

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Gotha-G4

Umbau Gotha-TW

Beitrag von Gotha-G4 »

Hallo zusammen,

Euer geschätztes Schwarmwissen ist gefragt.

Zunächst aber einiges zu meiner Person. Mein Name ist Timo, bin gerade 49 Jahre jung geworden und beschäftige mich hobbyseitig seit einigen Jahren mit der großen und kleinen Einenbahn. Seit einiger Zeit bin ich zurück zu meinen Wurzeln, der Strassenbahn der ehemaligen DDR, zurück gekehrt. Zumindest theoretisch, denn aus gesundheitlichen Gründen ist es mir auf Grund fehlender Feinmotorik nicht bzw. sehr wenig möglich, mich dem Modellbau bzw. den Umbau meiner inzwischen angeschafften Gotha-TW zu widmen.

Ich bin im Besitz dreier H+P-Modelle in Regelspur (also H0) ... zum einen ein ET/EB 57 als Zweirichter (bereits digitaisiert), einen Potdamer G4 (motorisiert, jedoch noch analog) sowie einen ATw (ebenfalls analog motorisiert).

Aus dem Potsdamer G4 soll der Erfurter G4 (Nr. 178 - https://public-transport.net/a/Erfurt/Gotha/index.html) einschl. Bw Nr. 274 (welcher noch zu als neutrales Fertigmodell bzw. als Bausatz beschaffen ist) entstehen. Da ich inzwischen weiß, dass eine Wunschlackierung an einem bereits bestehenden Wagenkasten nicht realisierbar ist, wurde mir angeraten, einen neutralen Wagenkasten zu erwerben, woran ich derzeit bin. Kontakt zur Frau Herrmann besteht bereits mailseitig.

Des Weiteren möchte ich gern alle meine Modelle mit kompletter Beleuchtung (einschl. Blinklicht) ausführen lassen. Dies vorausgesetzt, sollte auch ein Decoder eingebaut werden, welcher über mindestens 5 Funktionsausgänge (Frontscheinwerfer, Schlusslicht, Fahrtrichtungsanzeiger links und rechts sowie Innenbeleuchtung) verfügt. Nach Auskunft von Fachleuten genügt ein 8poliger Decoder nicht. Welcher wäre für diesen Spezialfall am optimalsten?

Ich hoffe, Euch mit meinen Fakten inputmäßig nicht überfordert habe, bin jedoch für jeden hilfreichen Hinweis dankbar. Vielleicht wagt sich ja ein versierter Modell(um)bauer mit mir gemeinsam an mein anstehendes Projekt? Ich würde mich riesig freuen.

Liebe Grüße
Timo
saxonia
Beiträge: 52
Registriert: Do 14. Jul 2011, 21:56

Re: Umbau Gotha-TW

Beitrag von saxonia »

Hallo Timo!
Du hast Post bekommen.
Viele Grüße Jens.
Sebastian Woelk
Beiträge: 19
Registriert: Sa 9. Jun 2018, 00:36

Re: Umbau Gotha-TW

Beitrag von Sebastian Woelk »

Guten Tag,


das Thema Beleuchtung und Digitalisierung steht bei mir auch in absehbarer Zeit an. Gibt es zu Timo seinen Fragen auch öffentliche Antworten? Dann w würde sich u.U. die Formulierung der gleichen oder einer ähnlichen Frage meinerseits erübrigen.

Viele Grüße
Sebastian Woelk
https://repozytorium.biblos.pk.edu.pl/r ... 97/browse#
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§ 13
Vorfahrt
[...]

(6) Straßenbahnen ist in jedem Falle die Vorfahrt zu gewähren. Die Vorfahrt der Straßenbahnen untereinander regelt sich nach den Absätzen 1 bis 5.
olli hb
Beiträge: 43
Registriert: Do 10. Jun 2010, 21:35

Re: Umbau Gotha-TW

Beitrag von olli hb »

Hallo miteinander,

da schließe ich mich dem Sebastian gleich mal an.
Zu den genannten Lichtfunktionen Frontscheinwerfer, Rückleuchten, Blinker rechts und links wäre für mich noch Bremslicht interessant. Dieses müsste bei Beginn des Bremsvorgangs beginnen zu leuchten und dann auch im Stand weiter leuchten und dürfte dann erst beim Anfahren erlöschen. Ist sowas mit handelsüblichen Decodern möglich?
Innenbeleuchtung kann sein, ist für mich aber kein Muss.

Schöne Grüße
Olli
Trambino
Beiträge: 53
Registriert: So 4. Jan 2009, 16:32

Re: Umbau Gotha-TW

Beitrag von Trambino »

Werte Hobbykollegen.
als Straßenbahnfahrer des Originals seit 1981 und von Modellen noch länger möchte ich meine Erfahrungen einbringen:
Bei Straßenbahntriebwagen konventioneller Bauart mit Nockenfahrschalter und Handbremse als Feststellbremse wie es die Gotha-Zweiachser und G4 sind leuchtet das Bremslicht, solange die Fahrkurbel oder das Schaltrad auf einem Bremskontakt steht. Unmittelbar nach dem Anhalten schaltet der Fahrer normalerweise auf Stellung 0 und damit erlischt das Bremslicht. Wenn er seinen Fahrerplatz verlassen will, muß er den Umschalthebel mitnehmen, das ist nur möglich, wenn der Fahrschalter auf 0 steht. Dagegen leuchtet bei moderneren Typen mit Federspeicher-Feststellbremse das Bremslicht während des elektrischen Bremsens und solange die Federspeicherbremse eingelegt ist. Es geht erst aus, wenn die Fahrzeugbatterie ausgeschaltet wird.
Meine Modellbahnvorführungen finden zu 100 % bei heller Beleuchtung statt. Da ich Epoche III bis IV bevorzuge ist Beleuchtung an meinen Modellen eigentlich überflüssig, denn am Tag mit eingeschalteter Außenbeleuchtung zu fahren ist je nach Betrieb erst ab den 90er Jahren eingeführt worden in der Hoffnung, die Erkennbarkeit der Straßenbahn zu erhöhen und die Unfallzahlen zu senken.
Das Bremslicht muß bei Beiwagenbetrieb natürlich auch an allen Beiwagen angezeigt werden (bei Zweirichtungswagen vorn und hinten), zur Übertragung dienten mehrpolige Starkstrom-Kupplungsdosen und passende Verbindungskabel oder die Aufsätze auf automatischen Kupplungen. Blinklichter gab es nur an mit Kleinspannungsanlage ausgerüsteten Beiwagen, also an allen Gotha-Beiwagen. Mehrpolige trennbare elektrische Straßenbahnkupplungen in H0 kenne ich nicht. Wer unbedingt Bremslicht anzeigen will bräuchte also einen Decoder im Beiwagen. Der Befehl zum Einschalten des Bremslichts müßte vom digitalen Fahrregler beim Einleiten einer Bremsung an alle Decoder des Zuges geschickt werden und beim Rollen oder Beschleunigen widerrufen werden. Angesichts des Aufwands halte ich das ich H0 für verzichtbar. Auch auf anspruchsvollen Modelleisenbahnanlagen sind vielfach Züge ohne Zugschlußsignal zu sehen, ohne daß jemand Anstoß daran nimmt.
Trambino
M8C
Beiträge: 52
Registriert: Sa 11. Dez 2010, 21:08

Re: Umbau Gotha-TW

Beitrag von M8C »

Hallo Trambino,

geht es in deinem Beitrag ausschließlich um die Beleuchtung von Gothawagen oder allgemein um alle Straßenbahntypen?
Denn bei modernen Straßenbahnen ist das nicht so. Das Bremslicht leuchtet nur dann, wenn der Befehlsgeber in der Bremsstellung ist. Steht er auf 0 und ist die Federspeicherbremse geschlossen, erlischt trotzdem das Bremslicht. Bei manchen Typen leuchtet das Bremslicht auch dann, wenn die Magnetschienenbremse betätigt ist oder die Türen geöffnet sind.

Blinklichter gab es damals auch ohne Kleinspannungsanlage - sowohl bei Trieb- als auch Beiwagen. Die Glühbirnen und der dazugehörige Schütz für den Blinktakt wurden mit der Fahrdrahtspannung versorgt.

Solltest du nur über Gothawagen geschrieben haben, dann ignoriere bitte meinen Beitrag. :wink:
olli hb
Beiträge: 43
Registriert: Do 10. Jun 2010, 21:35

Re: Umbau Gotha-TW

Beitrag von olli hb »

N‘Abend zusammen,

okay, mir war nicht klar, dass es das Bremslicht betreffend so große Unterschiede gibt.
Mir war klar, dass es hier um Gothawagen ging, ich hatte allerdings zugegebenermaßen die (Kieler) DüWag-Wagen im Hinterkopf, bei denen das (orangene) Bremslicht immer beim Halt an den Haltestellen und Ampeln eingeschaltet blieb.
Und dachte, das wäre überall einheitlich so.

Innenbeleuchtung brauche ich im Grunde auch nicht, da ich mich auch auf den Tagesbetrieb beschränken werde.
Allerdings fand ich es schon sehr faszinierend, bei Kleine Bahn ganz groß auf den Modulen der Bremer Züge zu steuern, bei denen man beim Abbiegen die Blinker betätigen kann.

Klar ist das alles ein Heidenaufwand, ich dachte, bei der Straßenbahn wäre das ein abgestecker Bereich, um solche digitalen Spielereien einmal zu testen.

Tut mir leid, wenn ich hier Verwirrung gestiftet haben sollte.

Liebe Grüße Olli
Arne
Beiträge: 27
Registriert: So 20. Jan 2008, 20:56
Wohnort: Tarp

Re: Umbau Gotha-TW

Beitrag von Arne »

Moin Timo,

Ich habe mit den Decodern zwar leider noch keine erfahrung. Aber vllt sind die dafür hergestellten Decoder von Kres was für dich?
http://www.kres.de/dcc-decoder-fuer-strassenbahn.html

Moin Olli,

Die Kieler Düwags sind da etwas besonders.
Die Haltebremse (Solonoid) ist auf der Letzten Bremsstufe. Daher standen die Wagen immer mit eingeschaltetem Bremslicht an den Haltestellen. Da die fahrer in der letzte Stufe bleiben mussten. In den meisten anderen Betrieben war die Haltebremse entweder seperat oder wurde durch die letzte Bremsstufe ein- und durch die erste Fahrstufe wieder ausgeschaltet.

Gruß Arne
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