Hallo Jürgen,
mein Bericht aus dem Jahr 2014 in Jans Forum ist irgendwie in den Weiten der digitalen Welt verschwunden.
Ich habe ihn auf meinem PC noch entdeckt (Fotos fand ich bei Imageshack nicht mehr vor), vielleicht hilft Dir die erneute Veröffentlichung des Textes:
„in meiner Sammlung befinden sich schon zahlreicher Karlsruher Modelle und so konnte ich nicht widerstehen, mir auch das neue Modell des Spiegel Tw 100 von ATLAS zu gönnen.
Ein Freund brachte mir aus dem Shop des Treffpunkt Schienennahverkehr Karlsruhe e.V. (TSNV) meine gewünschten Modelle nach Nürnberg zur TLRS Veranstaltung mit. Man kann sie dort auch über deren Online-Shop bestellen.
Das Modell macht auf mich einen sehr gelungenen Eindruck, wenn auch die Nachbildung des Museums-Tw 100 nicht gerade einen typischen Bauzustand eines Spiegelwagens zeigt. Darüber zu jammern bedeutete allerdings jammern auf einem sehr hohen Niveau.
Wie wir leidvoll wissen, sind die Modelle als reine Standmodelle konstruiert worden. Um an das Innere des Wagens zu gelangen, müssen die Stirnlampen entfernt werden. Ich erledigte dies mit einem dünnen Bohrer, die auf diese Weise zerstörte Lampen muß ich halt neu basteln.
ATLAS hat als Radsätze wieder maßstabsgenaue Nachbauten erstellt. Ein handelsüblicher H0- Radsatz hat da keine Chance, zwischen die Achslager zu passen. Ich mußte die verklebten Fahrgestellrahmen aus Kunststoff vorsichtig vom metallenen Wagenboden lösen.
Der Wagenkasten ist vorbildlich schmal nachgebildet worden. Um noch ein wenig von der Innenausstattung zu retten, suchte ich nach einem schmalen Antrieb. Ein Bec-Kits Antrieb aus den achtziger Jahren (mit neuen Komponenten) wäre geeignet gewesen, doch diese Bauform wird nicht mehr hergestellt.
So entschloß ich mich, einen PMT-Antrieb mit 34 mm Achsstand einzusetzen, den Rolf Hafke in Nürnberg in seinem Sortiment hatte. Mit elektrischer Kleinbohrmaschine, flexibler Welle, Trennscheiben und Bohrern aus dem Dentalbereich schaffte ich in Metall und Kunststoff Platz für den Antrieb. Die Fahrwerksblenden mußte ich zum Schluß so plazieren, daß sie nicht an den Radsätzen scheuern.
Dieser Umbau war eigentlich nicht so schwer, er fraß nur etwas Zeit. Da es die Spiegelwagen auch als baugleiche Beiwagen gab, baute ich zeitgleich ein Modell zum Bw um.
Wenn damit auch die Motorisierung wegfiel, es taten sich genügend andere Arbeiten auf. Das Dach mußte ich von allen triebwagentypischen Details befreien. Ich dachte es wäre ganz einfach, doch viele Teile wurden mit dem Hauptdach in einem Stück gegossen. Jedes entfernte Detail hinterließ ein mehr oder weniger großes Loch. An den Stirnwänden mußten die Löcher für die Stirnlampen geschlossen werden. Außerdem paßten Kupplungsdosen und optische Signaleinrichtungen epochemäßig nicht zu Spiegel-Bw mit hölzernem Wagenkasten.
Diese Arbeiten hinterließen natürlich einige unschöne Stellen im Lack. Zum Glück habe ich eine reichliche Auswahl an Farbtönen liegen. Von meinen Spiegelwagen-Bausätzen von Tramalan hatte ich noch ein paar Abziehbilder in Reserve. So konnte ich den Beiwagen mit neuen Wagennummern versehen.
Ich habe vor, einen weiteren Beiwagen auf diese Art herzustellen, doch über die Farbdetails muß ich noch nachdenken.“
Viel Spaß beim Basteln
Helmut G.