LUNA - ja, immer noch oder lieber doch nicht ??

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ginowallo
Beiträge: 16
Registriert: Do 21. Aug 2008, 18:10

LUNA - ja, immer noch oder lieber doch nicht ??

Beitrag von ginowallo »

Hallo allerseits,

da sich auf meiner Modellbahn platzmäßig doch kein richtiger Straßenbahnbetrieb realisieren läßt, habe ich mich nun entschlossen, den Bahnen ( und da habe ich einige von ) einen eigenen Auslauf, sprich Anlage, zu spendieren.
Auch die vielen Häuser, die sich im Laufe der Zeit so angesammelt haben, warten schon auf ihren Auftritt.
Modellbahnmäßig stehe ich da eher auf viel Landschaft.

Gesagt getan, der Unterbau steht schon und der Hintergrund wird gerade montiert.
Einge Gleise sind schon provisorisch verlegt. Und zwar Gleise und Weichen von LUNA, wovon ich inzwischen auch einiges, aber noch nicht zu viel besitze.
Im Gegensatz zu meinen Roco Line Gleisen, die ich auf meiner Modellbahn verwende, ist das aber noch eine holprige Angelegenheit und es wird mich viel Arbeit kosten, alles sauber zu verlegen, die Stromversorgung überall sicherzustellen sowie die Weichen betriebssicher zu machen.
Laut, holprig, usw. ist eher nicht so mein Ding. Denn es ist schon ein Unterschied, eine Bahn auf Flexgleisen fahren zu sehen und zu hören als auf LUNA Gleisen.

Nun meine Frage an alle, die schon des längeren mit LUNA arbeiten oder gearbeitet haben :
Lohnt es sich, weiter dabeizubleiben oder gibt es auch jemand, der gesagt hat : Schluss, Aus, Ende. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Wäre mal interessant, Kommentare beider Parteien zu erfahren.
grüsse
Günter
Alsternordbahn
Beiträge: 168
Registriert: So 22. Dez 2019, 17:05

Re: LUNA - lieber doch nicht ??

Beitrag von Alsternordbahn »

Ich hatte vor Jahren mal einige Luna-Gleise. Dann fiel mir beim längeren Probieren auf, dass manche Füllstücke nicht exakt die Form einhielten. So wie bei Plastikbausätzen von Häusern auch manchmal Teile leicht verzogen sind. Das liegt wohl am Abkühlungsprozess.

Diese Teile nun ganz exakt nachzuarbeiten war nicht mein Ding. Ob das Problem heute noch auftritt, weiss ich nicht.

Es ist aber generell so, dass alles ganz exakt zusammenpassen muss, sonst treten Spalte auf, die unnatürlich ausschauen, denn ohnehin sieht man die Kanten der Einzelteile recht deutlich. Das ist die "Puzzle-Optik", die mit den ständig wachsenen Ansprüchen an die Vorbildtreue nicht so recht zusammenpassen. Ich hab damals die Reissleine gezogen, als mir klar wurde, dass ein optisch wirklich befriedigendes Ergebnis, das dem Gesamtpreis der Gleisanlage entspricht, für mich mit einem vernünftigen Zeitaufwand nicht zu erreichen war. (Es spielten aber auch noch andere Aspekte eine Rolle.)

Du musst entscheiden, welche Ansprüche Du an Gleise hast, denn die Alternativen sind ja mindestens ähnlich aufwändig und in der Regel noch teurer. Eigentlich sind bei der Straßenbahn leider nur Überlandstrecken einfach zu bauen.
hansol1
Beiträge: 7
Registriert: So 22. Okt 2017, 14:04

Re: LUNA - ja, immer noch oder lieber doch nicht ??

Beitrag von hansol1 »

Ich habe auch mal damit experimentiert und mich auf einer Messe breitschlagen lassen ein Startset zu kaufen. Oval mit zwei Weichen. Folgendes generelles Problem hatte ich damit. Die Weichen konnten gestellt sein wie sie wollten, meine Vierachser (beispielsweise T4D von Herrmann und Partner) fuhren immer gerade aus, egal welche Weichenstellung, Zweiachser kein Problem. Verzweifelt, weil ich keine Ursache erkennen konnte habe ich eine Diesellok BR 218 von der Modellbahn meines Sohnes ausprobiert, ein sehr schweres Teil. Auch diese war nicht zu bewegen den Abzweig zu nehmen. Kurzentschlossen habe ich das Luna-Set wieder in der Bucht verkauft. Vielleicht hat jemand das Problem erkannt und kann mitteilen ob man Abhilfe schaffen kann?
Spreeathener
Beiträge: 117
Registriert: Mo 10. Jan 2005, 22:53

Re: LUNA - ja, immer noch oder lieber doch nicht ??

Beitrag von Spreeathener »

Hallo

Ich habe vom LUNA Gleissystem nur ein paar Weichen und zwei Bogenkreuzungen verbaut. Mein Gedanke beim Kauf war, ich könnte mir den Eigenbau dieser "komplizierten" Gleisgeometrien ersparen. LUNA hat mich eines besseren belehrt. Nach vielen Stunden probieren und anpassen funktioniert alles zuverlässig. Meine Anlage ist allerdings stationär und es besteht kaum Gefahr, dass durch mechanische Einwirkung Änderungen in der Gleislage eintreten.
Nach diesen Erfahrungen habe ich die restlichen Weichen dann im Selbstbau aus Schienenprofilen auf kupferkaschierten Leiterplatten gebaut. Der Bau dauerte länger als das Kaufen der LUNA Weichen, aber nach dem Bau waren sie sofort einsatzfähig. Zeitaufwand insgesamt also gleich, Selbstbau allerdings deutlich günstiger. Das Geld ist in neuen Modellen sinnvoller eingesetzt.
Hier hatte ich Bilder der Anlage im Rohzustand gepostet. Da sind die verbauten LUNA-Teile und die Selbstbauweichen gut zu erkennen.

@hansol1
Ja, das Problem mit den aufgeschnittenen Weichen hatte ich auch. Ich habe die Schienenprofile in Höhe der Weichenzungen mit einer Zange flacher gedrückt. Damit liegen die Zungen in der Flucht.

Viel Spaß beim basteln
Stefan
Uwe-FF
Beiträge: 16
Registriert: Mo 7. Mär 2005, 19:02

Re: LUNA - ja, immer noch oder lieber doch nicht ??

Beitrag von Uwe-FF »

Liebe Modellstraßenbahner,

ich habe erstmals vor ca. 10 Jahren auf unserer Vereinsanlage eine LUNA-Gleiskonstruktion verbaut. Das Hauptproblem waren damals die Weichen, sie mussten faktisch alle nachgearbeitet werden, um eine entgleisungssichere Funktion zu ermöglichen. Seitdem funktioniert aber alles tadellos.
Auf meiner Heimanlage hatte ich bis dahin nur die Gleiseindeckungen von LUNA verwendet. 2013 folgte dann ein Gleisdreieck auf einem neuen Segment, das seitdem zuverlässig seinen Dienst leistet.
Eine wesentliche Voraussetzung ist aber immer ein tadelloser Unterbau und ein exaktes Arbeiten. Einfach zusammenstecken, aufnageln und losfahren – das geht definitiv schief!

2013 hatte ich beim Workshop zu KBGG in Chemnitz über meine Erfahrungen mit LUNA berichtet.

Als Pluspunkte hatte ich dargelegt:
• Schneller Baufortschritt (Produkt für Modellstraßenbahner mit Zeitmangel)
• Ordentliche Verarbeitung (außer anfangs die Weichen)
• Gute Laufeigenschaften bei solidem Unterbau und sauberer Verlegung
• Beratung / Lieferservice / Beschreibungen (Arbeitshilfe, Katalog)
• Umgang mit Reklamationen
• Identifikation des Produzenten mit dem Produkt (das bezog sich auf „Frau Luna“ und Navemo!)
• Nutzbarkeit mit NEM- Radsätzen

Kritikpunkte und Hinweise waren:
• Die Höhendifferenz Schiene – Eindeckung ist zu gering. Das führt zu Kontaktproblemen und erschwert die Gleisreinigung. Ich habe das durch Anphasen der Randplatten gelöst.
• Die Gleisjoche sind sehr kurz. Das kann zu Kontaktproblemen und unruhigem Fahrzeuglauf führen. Meine Empfehlung: längere Schienen unter Nutzung der vorhandenen Bodenplatten.
• Herstellung von mindestens einem weiteren (größeren) Radius
Verbesserung der Weichen (Zungen, Länge Langloch untere Abdeckung)
• Entwicklung eines Kontaktgleises (z.B. Einbau Tillig- Kontakt)
• Pflasterstrukturen und Asphaltfarbe verbessern
• Schmalere Randstücke (warum doppelte Innenstücke?) und Innenstücke für realistische Gleismittenabstände herstellen.

Mein Fazit war: Das LUNA- Gleis ist ein brauchbares Produkt. Langanhaltender Erfolg wird nur durch Weiterentwicklung und Produktpflege möglich sein.

Leider wurde von meinen Vorschlägen kaum etwas umgesetzt. Augenscheinlich hält sich das Interesse von Tillig in Grenzen.
Im Jahre 2016 bestellte ich dann Weichen, Gleise und Eindeckungen für meinen Betriebshof. „Dank“ Corona bin ich nun endlich dazu gekommen, das Projekt zu verwirklichen. Bei den Weichen mit 204er Radius sind die Backenschienen im Zungenbereich eingedrückt, sie funktionieren einwandfrei. Die 250er Weichen musste ich aber alle nacharbeiten (nachjustieren und Zungen an den Enden dünner feilen). Bei dem Preis ist das inakzeptabel, aber jetzt sind sie entgleisungssicher.

Als Antriebe verwende ich übrigens entweder den von Roco oder von MTB. Beide funktionieren ordentlich, auch ohne Entnahme der Federn aus dem Weichen. Ein Einbau des gedrehten Roco-Antriebs wegen Platzmangel hat aber nicht funktioniert, der Stelldraht muss sich immer parallel bewegen. Diesbezüglich würden mich Eure Erfahrungen interessieren.

Ich wünsche weiterhin viel Freude beim Modellstraßenbahn(gleis)bau und bleibt alle gesund!
Uwe aus FF
Robin
Beiträge: 69
Registriert: Di 1. Mai 2012, 10:07
Wohnort: Bellinzona (Schweiz)

Re: LUNA - ja, immer noch oder lieber doch nicht ??

Beitrag von Robin »

Liebe Kollegen

auch ich verwende auf meinem Diorama (1.20 x 0.60 m, DCC-digital, Zürcher Strassenbahn am 30. April 1931) Luna-H0m-Geleise, da ich einerseits den vollständigen Selbstbau scheue (habe eine Sehbehinderung) und da es andererseits (vor allem in H0m) wenig bis nichts auf dem Markt gibt. Wie überall hat auch diese Medallie zwei Seiten.

Die einzelnen Schienenstücke sind bei mir ausnahmslos jedes zur Stromversorgung an eine Ringleitung angeschlossen, und damit habe ich in der Regel keinen Stillstände. Auch haben die 2achs-Wagen im Rücksicht auf die nicht-stromleitenden Weichenherzstücke ein "power-pack", und alle Fahrzeuge (Tw und Bw) werden zur Stromaufnahme benutzt (stromleitende 2polige Peho-Kupplung).
Die Abdeckplatten habe ich alle ersetzt und farblich überarbeitet. Für Pflastersteine habei ich die Brawa-Platten in Streifen zu je 2 Steinen aufgeteilt, die sich für die Kurven noch gut biegen lassen. Dadurch ergibt sich auch ein naturgetreues nicht zu regelmässiges Ercheinungsbild, und die plastisch vorhandenen Vertiefungen lassen sich mit "Washes" ncoh betonen. Für Asphaltstrassenbelag habe ich Polystyrolpalatten verwendet, etwas dünner als die Luna-Abdeckplatten zur Verbesserungn der Stromaufnahme.
Probleme mit meinen Weichen (Tortoise-Antrieb) hatte ich bisher noch nicht. Möglicherweise sind sie zwischenzeitlich auch verbessert worden.Das Langloch wurde verlängert, der Strassenbelag mit den Anschlussplatten verspachtelt und verschliffen.

Es ist also alles überarbeitet, aber in meiner Einschätzung brauchbar und einfacher als der komplete Selbstbau.

Ciao
Robin
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