Neuheit Rivarossi Straßenbahn

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Alsternordbahn
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Re: Neuheit Rivarossi Straßenbahn

Beitrag von Alsternordbahn »

Matthias.Vollstedt hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 21:08
und was ist, wenn ich M-Wagen mit ihrem „K-70-Design“ nur hässlich finde - wie übrigens die zeitgenössischen KT4D auch?
Muss ich dann aus Solidarität auch eine Mail schreiben?
Unter uns: Genau darum glaube ich ja, dass der GT- und M-Wagen-Markt gesättigt ist. Die Nachfrage am Markt nimmt mit der Zahl an Modellen quasi exponentiell ab, um ein Modewort zu gebrauchen. Aber ich kann mich irren und daher finde ich "Machen statt lange Schnacken" immer noch die bessere Alternative. Dazu wollte ich Morten ermutigen, wenn er mehr Modelle haben möchte.
Alsternordbahn
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Re: Neuheit Rivarossi Straßenbahn

Beitrag von Alsternordbahn »

Tramspotters hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 21:17
Jetzt würde mich echt mal interessieren, wie andere das sehen :-)

Tschoe, Guido
Wohl wahr: Dienstleistung wird in Deutschland viel zu wenig wertgeschätzt im Vergleich zu fertigen Produkten. Dabei stecken in Produkten auch Lohnkosten drin, bloß bekommen wir eben viele Alltagsgegenstände aus Niedriglohnländern geliefert und haben daher eine falsche Vorstellung von den tatsächlichen Lohnkosten, weil die Seefrachtkosten im Container bei wenigen Cent pro Stück liegen. Meist verstehen nur BWLer und Selbstständige wie ich, dass Du mit 250 Euro für zehn Stunden Lackieren und Zusammenbau mit eigener Ausrüstung und Materialkosten bei legaler Versteuerung usw. eigentlich irgendwo im Bereich des gesetzlichen Mindestlohns bist. Kommt noch die Geiz-ist-geil-Werbung und Kostenlos-Mentalität hinzu, so dass viele glauben, man könnte alles für wenig oder kein Geld haben. Aber Qualität kostet und daran hat sich auch nichts geändert, wie jeder merkt, der die Erinnerung an den Geschmack einer Schokoladentafel von 1980 ehrlich mit dem von heute vergleicht. Unter acht Euro läuft da nichts mehr. War mal ne Mark.

Leider wächst aber der Hobby-Etat nicht mit und dabei sind 500 Euro für eine einzige Dampflok schon jetzt für die meisten Leute kaum noch machbar. Diese Preise sind gefühlt für ein Hobby immer mehr zu teuer. Folge: Wer sich so ein "gefühlt zu teures Modell" dann noch leistet, der schaut auch zehn Mal hin und stört sich an winzigen Details, über die man früher nicht mal nachgedacht hätte. (Denn aus einem Meter Entfernung sieht man kleine Fehler sowieso nicht. )

Spezielle Spezies mit Ultra-Perfektionsanspruch sind dann noch mal ein eigenes Thema, aber dazu haben ja andere schon genug gesagt.


Eigentlich ging es mir ursprünglich darum, dass diese Eigenintiative durch 3D-Druck eigentlich eine ganz gute Zukunftsperspektive zu bieten scheint, um die Modellstraßenbahn "wetterfest" zu machenn. Jedenfalls besser als lange Beitragsketten zu schreiben, welcher Hersteller nun welches Modell bringen sollte (was die eh nicht lesen). Wer die Entwicklung eines 3D-Modells mit anderen teilen kann und will, spart denen Kosten. Noch günstiger wird es, wenn der User selbst lackiert und zusammenbaut. Auch braucht man dafür nur noch eine Mindeststückzahl von 1. Die für Spritzdruck nötigen Stückzahlen wären für das Z2u-Modell nie zusammen zu bekommen gewesen. Meine Bemerkung war außerdem, dass eigentlich für Neueinsteiger und weniger talentierte Bastler nur das Thema Lackierung und Zusammenbau zu lösen bleiben, wenn auch Interessierte außerhalb der Szene angesprochen werden sollen. Vermutlich läuft es dann darauf hinaus, immer mal wieder fertig lackierte Gehäuse oder Teilesätze online anzubieten, solange Antriebe problemlos zu beschaffen sind. Im Vergleich zu den Anfangszeiten dieses Forums sind das immer noch fast paradiesische Verhältnisse.
Helmut G.
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Re: Neuheit Rivarossi Straßenbahn

Beitrag von Helmut G. »

Hallo zusammen,

eigentlich müßte die Überschrift 'Modelle aus Bausätzen' lauten.

Es gab in den letzten Jahrzehnten eigentlich eine Menge Straßenbahn-Fertigmodelle in H0. Nur das Lieblingsmodell – und dann natürlich in der richtigen Farbgebung mit passender Beschriftung – fehlte gelegentlich.

Diese Lücke schließt mit etwas Glück ein Modell in Bausatzform. Messing, Kunststoff, Weißmetall und Karton (Holz oder Keramik sah ich auch schon), mit oder ohne Antrieb, das Angebot ist mannigfaltig und gleichzeitig unübersichtlich.

Der Interessierte muß sich schon die Mühe machen, in Foren und im Internet zu forschen, wer was anbietet. Das kann eine Menge Zeit verschlingen, die manche nicht haben oder dafür nicht aufbringen wollen/können.

Bei manchen Herstellern liegen bis auf Farben, Klebstoffe und Werkzeuge alle Teile dabei.

In den letzten Jahren sind 3D Drucke hinzu gekommen, die dem Bastler neue Möglichkeiten eröffnen. Diese Möglichkeiten sind allesamt mit zahlreichen Tätigkeiten verbunden, die Zeit, Lust und gewisse Fähigkeiten erfordern.

Die Zeit muß man sich nehmen (oder man begnügt sich auf seiner Anlage mit dem Angebot an Fertigmodellen), die nötigen Fähigkeiten kann man sich aneignen. Bei jedem Bastler gab es einmal ein erstes Modell, das heute vielleicht nur noch an dunklen Tagen fährt... Es sind alle benötigten Materialien erhältlich und Farben kann man auch erfolgreich mit kleinen Pinseln auftragen.

Ich habe vor einigen Monaten eine Sammelbestellung für 5 Hobbyfreunde aufgegeben und hierbei kennengelernt, welcher Zeitaufwand allein mit der korrekten Abwicklung einhergeht. Ich führe die Schritte kurz auf.

Bestellung am PC von 22 3D Drucken in Belgien mit Bezahlvorgang
Bestellung am PC von zahlreichen Antrieben in Österreich mit Bezahlvorgang
Bestellung am PC von Radsätzen (2 Typen) in Deutschland mit Bezahlvorgang
Bestellung von Decals bei einem Freund

Die Positionen Dachstromabnehmer, Kupplungen, Verglasungsmaterial entfielen, darum wollten sich meine Hobbyfreunde selbst kümmern.

Die bestellten Artikel kamen bei mir relativ flink an.

Die nächsten Schritte:
Prüfung, ob die gelieferten Artikel meiner Bestellung entsprachen
Prüfung, ob die gedruckten Teile fehlerfrei geliefert wurden.

Zusammenstellung der Teile für meine 5 Freunde
Bruchsicheres Verpacken, Beschriften der Pakete
Aufteilen der Decals
Erstellen der 5 Rechnungen
Fahren zur DHL Annahmestelle

Mein Zeitaufwand für das Abwickeln der Bestellung war erheblich, die Summe der verauslagten Beträge beträchtlich (aber ich habe es in diesem Fall gerne getan).

Wenn ich mir vorstelle, ich sollte die Gehäuse noch nacharbeiten und unter die jeweils 'richtige' Farbe setzen mit der dazu passenden Beschriftung, nö, das sollte sinnvoll nur der 'Endverbraucher' in seiner eigenen Freizeit erledigen.

Ein Bausatz stellt keine schnelle Vorstufe zu einem Fertigmodell dar. Er ermöglicht lediglich den Bau eines Modells, auf das er sonst vergeblich warten müßte.

Für die Fertigstellung eines Modells benötige ich etwa die Freizeit von 2 Wochen, das mehrfache Herstellen des gleichen Modells würde mich langweilen.

Wenn ich meine Arbeitszeit mit einpreisen würde, kämen mir die meisten Fertigmodelle als Sonderangebote vor.

Viel Spaß beim Basteln
Helmut G.
Tramspotters
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Re: Neuheit Rivarossi Straßenbahn

Beitrag von Tramspotters »

Alsternordbahn hat geschrieben: Fr 8. Mai 2020, 21:54 Eigentlich ging es mir ursprünglich darum, dass diese Eigenintiative durch 3D-Druck eigentlich eine ganz gute Zukunftsperspektive zu bieten scheint, um die Modellstraßenbahn "wetterfest" zu machenn. Jedenfalls besser als lange Beitragsketten zu schreiben, welcher Hersteller nun welches Modell bringen sollte (was die eh nicht lesen). Wer die Entwicklung eines 3D-Modells mit anderen teilen kann und will, spart denen Kosten. Noch günstiger wird es, wenn der User selbst lackiert und zusammenbaut. Auch braucht man dafür nur noch eine Mindeststückzahl von 1. Die für Spritzdruck nötigen Stückzahlen wären für das Z2u-Modell nie zusammen zu bekommen gewesen. Meine Bemerkung war außerdem, dass eigentlich für Neueinsteiger und weniger talentierte Bastler nur das Thema Lackierung und Zusammenbau zu lösen bleiben, wenn auch Interessierte außerhalb der Szene angesprochen werden sollen. Vermutlich läuft es dann darauf hinaus, immer mal wieder fertig lackierte Gehäuse oder Teilesätze online anzubieten, solange Antriebe problemlos zu beschaffen sind. Im Vergleich zu den Anfangszeiten dieses Forums sind das immer noch fast paradiesische Verhältnisse.
Du hast absolut recht. Es bringt nichts, hier zu schreiben und zu lamentieren, man muss sich hinsetzen und was machen.

Ich stelle meine Konstruktionen bei i.materialise allen zur Verfügung, die daraus was bauen wollen. Von mir aus kann auch jemand 10 Stück bestellen und diese dann komplettieren und als Fertigmodell anbieten, ist mir egal, wenn sich jemand diese Mühe machen möchte.

Bei meinen Konstruktionen kann man die handelsüblichen Teile von Halling verwenden, die es jetzt ja auch separat zu kaufen gibt.

Schmunzeln muss ich immer bei einem mir unbekannten Konstrukteur, der bei seinen Modellen bei Shapeways dazuschreibt:

Code: Alles auswählen

Sie benötigen einen geeigneten Antrieb, weiterhin einen Dachstromabnehmer, etwas Farbe, Kunststofffenster und schon nach einigen Stunden ist Ihr Straßenbahnmodell fertig.
Für mich ist das an der Grenze zur Verarschung formuliert, aber heute nennt man sowas wohl alternative Realität :mrgreen:

Ich behaupte, dass jeder in der Lage ist, einen 3D-Druck in ein vernünftiges Modell zu verwandeln. Voraussetzung ist Mühe, Sorgfalt und Zeit. Schnell was zusammen schwarten ist ein Garant, dass hinterher nur Scheiße herauskommt. "Kann ich nicht" ist eine Ausrede, nichts anderes.

Gerade in der heutigen Zeit bin ich dankbar, dass ich ein kreatives Hobby habe.

Viel Spaß beim Basteln.

Tschoe, Guido
Alsternordbahn
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Re: Neuheit Rivarossi Straßenbahn

Beitrag von Alsternordbahn »

Nun sind also einige Wünsche an Rivarossi offenbar doch erhört worden. Nun müssen sie nur noch gekauft werden.

Für Fans des Rhein-Neckar-Raumes wären Heidelberger Wagen zumindest als Überführung zur Zentralwerkstatt oder Sonderfahrt sogar vorbildgerecht. Sie vertragen sich sogar zeitlich mit den bei Hödl wieder auferstandenen MGT6 (oder wie die "Wackelpuddinge" auch immer heißen). :D

Erinnere ich richtig, dass auch in Schöneiche Heidelberger Wagen in der alten Lackierung im Depot standen? Als Sonderfahrt geht das immer, getreu dem Roco-Motto "Was wäre wenn...".
M8C
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Re: Neuheit Rivarossi Straßenbahn

Beitrag von M8C »

Alsternordbahn hat geschrieben: Di 12. Jan 2021, 17:57 Nun sind also einige Wünsche an Rivarossi offenbar doch erhört worden. Nun müssen sie nur noch gekauft werden.
Reale Vorbilder freuen mich sehr! Da werde ich definitiv zuschlagen. Fantasiemodelle haben für mich keinen Reiz. Daher hoffe ich auch, dass Rivarossi nicht damit aufhören wird, weitere reale Vorbilder zu schaffen.
Aber noch mehr hoffe ich auf weitere Modelle des N-/M-Wagens. Von denen haben die doch auch noch die Formen, produzieren aber leider keine Modelle mehr.
Matthias.Vollstedt
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Heidelberger GT6 Typ Bochum

Beitrag von Matthias.Vollstedt »

Hallo zusammen,

der Heidelberger GT6 in der attraktiven blau-weißen Ursprungsfarbgebung ist eines meiner verbliebenen Wunschmodelle, wobei ich für den Fall, dass Rivarossi den macht hoffe, dass man sich dort der Formen aus Lima-Zeiten für die baugleiche Essener Variante mit vorderer Doppeltür erinnert.

Der mit Vorbildfotos angekündigte Dortmunder lässt sich dagegen aus den bisher verwendeten Formen nicht bauen. Hier gibt es nur die Alternative "Neuer Formenbau oder Essener Achtachser vorbildfrei im Dortmunder Lack".

Viele Grüße
Matthias
Die Straßenbahn kommt in die Essener City zurück: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 5,10623958
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