? zu RP 25 und NEM

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Schienenchaos
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? zu RP 25 und NEM

Beitrag von Schienenchaos »

Hallo!
Für meine 3D-Druck-Projekte bin ich schon seit längerem auf der Suche nach passenden und günstigen Radsätzen - als Alternative zu Hallung etc. (ein Kauf bei Luck ist leider nicht zu Stande gekommen)
Jetzt habe ich durch einen Bekannten die Möglichkeit, passende Radsätze selber zu drehen und bin nun dabei, mich mit den entsprechenden Geometrien auseinander zu setzen.
Die Prinzipielle Wahl würde dabei auf RP 25-88 fallen, wobei diese die min. Radscheibenbreite der NEM 310 um 0,2mm unterschreiten würde (2,2 statt 2,4mm). Gerade auch im Blick auf Rillenschienen und bessere Auslenkung der Drehgestelle in engen Kurven würde ich da die 2,2mm präferieren, bin aber ob der Unterschreitung der NEM 310 etwas in Sorge ob der praktikabilität.
Habt ihr Erfahrungen zum Einsatz von Rp 25-Radsätzen auf Standardgleisen einerseits und Rillengleisen andererseits?

Edit: ist es problemlos möglich, bei Radscheiben nach RP25-88 ein Radsatzinnenmaß von 14,5mm nach NEM einzuhalten?

LG aus Wien
Benedikt
LG
Schienenchaos
Tramspotters
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Re: ? zu RP 25 und NEM

Beitrag von Tramspotters »

Hi Benedikt,

ich verwendete bei meinen Swedtram-Gleisen bevorzugt RP25-Radsätze. Die RP25-Finescale-Radsätze von Luck habe ich ebenfalls, diese funktioniert sehr gut.

Ich bevorzuge die Finescale-Radsätze, da bei diesen die Räder nicht über die Schienenköpfe überstehen und man so auch vorbildgerecht die Fahrgestelle konstruieren kann. Gegenüber NEM spart man dadurch über 1mm in der Breite (NEM ist 2,8mm).

Meine Radsätze sind auf 14,4mm eingestellt.

Bei Luck zu kaufen ist nicht ganz einfach. Die Kommunikation hat noch viel Luft nach oben. Man sollte es tunlichst vermeiden, in einer Mail Fragen zu stellen. Einfach nur schreiben was man haben möchte (exakt wie auf der Homepage angegeben) und man bekommt dann eine Mail (ohne Anrede, ohne Gruß) mit einer Vorab-Rechnung. Diese dann bezahlen und warten bis die Lieferung da ist. In der Tat etwas gewöhnungsbedürftig.

Viel Spaß beim selber drehen. Soll ja nicht ganz trivial sein.

Tschoe, Guido
Schienenchaos
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Re: ? zu RP 25 und NEM

Beitrag von Schienenchaos »

Servus Guido!
Vielen Dank für deine Ausführung! :) Die ist eine sehr gute Orientierungshilfe!
Der erste Rohling (noch ohne feiner RP25 Profilierung) für eine Radscheibe samt halber Achse ist jedenfalls ganz passabel geworden - fürs Erstlingswerk zumindest!

Bild

Diese Woche sollte der Drehstahl fürs RP 25er Profil jedenfalls eintreffen und dann wird weiter probiert! :)

LG
Benedikt
LG
Schienenchaos
Der Spreewälder
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Re: ? zu RP 25 und NEM

Beitrag von Der Spreewälder »

Hallo Benedikt,
bevor ich mich hinstelle und versuche Radsätze selber zu drehen,
kaufe ich die lieber bei Luck oder auch bei Müllerradsatz.
Bei Luck ist es wie Guido es beschrieben hat.
Er reagiert auch meist mit ein paar Tagen Verzögerung.
Aber seine Radsätze laufen einwandfrei.
Ich stelle die RP 25 Code 88 Radsätze zwischen 14,5 mm und 14,6 mm ein.
Damit rollt es über meine Swedtram- und auch Tillig-Gleise.
Von Müller nehme ich die TT Radsätze RP 25 (8 mm und 8,3 mm)
auch diese laufen sauber auf meinen Gleisen.
Allerdings ziehe ich die Radscheiben zum Beispiel auch auf die PMT Antriebe.
Auch auf Halling-Achsen werden RP 25 88 Radscheiben aufgezogen.
Aber das muß jeder für sich entscheiden, ich mache es halt so.

Gruß Bertilo
Tramspotters
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Re: ? zu RP 25 und NEM

Beitrag von Tramspotters »

Der Spreewälder hat geschrieben: Mo 4. Mai 2020, 22:16 Hallo Benedikt,
bevor ich mich hinstelle und versuche Radsätze selber zu drehen,
kaufe ich die lieber bei Luck oder auch bei Müllerradsatz.
Volle Zustimmung.

Du hast einen Zylinder, schau dir mal einen Radreifen an. Da sind Schrägen drin. Viel Spaß beim Drehen. Bei Luck kostet ein Radsatz 2,50€.

Tschoe, Guido
Schienenchaos
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Re: ? zu RP 25 und NEM

Beitrag von Schienenchaos »

Danke für eure Kommentare! Ich hatte Luck letztes Jahr abgeschrieben, werde es aber nach euren Erfahrungen noch einmal probieren! Müller hatte ich gar nicht am Radar!

LG
Benedikt

PS: und natürlich wurde die Lauffläche bei mir konisch gedreht! 3° gem. RP 25 :wink:
LG
Schienenchaos
Gerhard Voss
Beiträge: 22
Registriert: Mo 21. Feb 2005, 13:47

Re: ? zu RP 25 und NEM

Beitrag von Gerhard Voss »

Hallo Benedikt,
hallo zusammen,

ein paar Gedanken auch von mir zum Thema:
RP25 hat den Vorteil, dass es besser aussieht und auch auf Swedtramschienen sichergestellt ist, das die Räder nicht auf den Spurkränzen laufen. grundsätzlich ist anzumerken, dass viele Straßenbahnmodelle Steigungen nur gut schaffen, wenn sie Haftreifen haben. Im Hinblick darauf ist die Verwendung von RP25-88-Rädern schwierig, weil man da schlecht eine Nut für normale käufliche Haftreifen einstechen kann. Ebenfalls anzumerken ist, das der Spurkranzlauf von Rädern in Swedtramschienen nicht generell zum Scheitern verurteilt sein muss, aber: Der Rillengrund ist schlecht sauberzuhalten UND: Wenn die Räder mit den Spurkränzen aufsetzen, dann ist die Reibungserhöhung durch Haftreifen natürlich weg und das geht nicht immer gut.
Was für mich immer ein gewisses Problem ist, ist der Achswellendurchmesser. H0-Standard für NEM und RP25-110 ist 2 mm, daher gibt es dafür auch diverse Radsätze, von denen man die Radscheiben nehmen kann, z. B. Luck, Müller oder Thomschke. Für RP25-88 ist der Standard-Durchmesser 1,5 mm. Einer der gebräuchlichsten Hersteller von Antriebskomponenten für Straßenbahnwagen ist sicher Halling, der verwendet auch Achsenwellen mit 1,5 mm Durchmesser. Dummerweise (nach meiner Meinung) verwendet er aber relativ hohe Spurkränze. Wenn man da die Radscheiben tauschen möchte, dann ist das am einfachsten mit RP25-88-Radsätzen möglich, da diese denselben Durchmesser der Welle aufweisen. Müller bietet außerdem TT-RP25-Radsätze, wobei ich nicht weiß, wie breit diese Radscheiben sind; auf die Achswellen von Halling müssten sie aber passen, denn bei TT ist der Standardachswellendurchmesser 1,5 mm. Eines meiner nächsten Projekt ist, Liliput-Badnerbahn-Beiwagen auf RP25 zu bringen; ich werde dazu Achswellen von Luck und Radscheiben von Müller verwenden. Die Achswellen sind schon da, die Radscheiben muss ich noch bestellen, da muss ich den Raddurchmesser noch einmal nachmessen. Hier nicht trivial: Die Badnerbahndrehgestelle haben (zum glück) ziemlich kurze Achswellen; heißt aber im Umkehrschluss: eine Standard-Roco-Achse mit 24,75 mm Länge über Spitzen passt da nicht hinein. Da man bei den Modellen die Räder wegen der Drehgestellwangen und der Radkästen ohnehin nicht sieht, werde ich Vollräder verwenden, keine Speichenräder.
Mein Fazit: Räder selbst zu drehen, kann durchaus Vorteile haben, weil man im Grunde alles herstellen kann, was man möchte. Was ich allerdings kritisch sehe, ist die Oberflächengüte der gedrehten Radscheiben. Messing neigt stark zum Oxidieren, was dann zu schlechter Stromabnahme führt. Daher sind Radsätze ab Werk üblicherweise vernickelt. Wie hast Du das vor?

Viele Grüße

Gerhrard.
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