Neuheiten Halling 2021

Diskussionsforum

Hans-Helmut Börß
Beiträge: 225
Registriert: Do 30. Dez 2004, 13:45
Wohnort: Wuppertal

Neuheiten Halling 2021

Beitrag von Hans-Helmut Börß »

Hallo zusammen,

laut Online-Shop von Ferro-Train ist in Produktion u. a. der NF4 Duisburg.

https://shop.ferro-train.com/hallingSho ... /NF4-DUI-M

Viele Grüße
Hans-Helmut
U23 Gladbeck
Beiträge: 113
Registriert: So 30. Nov 2014, 03:03

Re: Neuheiten Halling 2021

Beitrag von U23 Gladbeck »

<Meinung>
Nur hat man sich mit dem Preis nun wohl endgültig aus dem breiten Kreise der Modellstraßenbahnfreunde abgemeldet!
349 Euro für ein motorisiertes Modell?
Das sind ca. 100 Euro mehr als zuletzt für solche Modelle. Faktor 1,4!
Und es sind ca. 150-170 Euro mehr als vor noch 10-15 Jahren. Faktor 2!
Sehr sehr schade, diese Halling-Entwicklung. Auch eine Möglichkeit zum Kleinst-Serien-Hersteller mit Kleinst-Kundenkreis zu werden. :-(
</Meinung>

Zum Vergleich betrug die deutsche Inflationsrate von 2005 bis 2020 ca. 1,5% p. a. im Mittel. Das sind über 15 Jahre 25%, also Faktor 1,25 für 2020 gegenüber 2005.
Alsternordbahn
Beiträge: 168
Registriert: So 22. Dez 2019, 17:05

Vgl. Auhagen oder Lego

Beitrag von Alsternordbahn »

Bei den "großen" Herstellern wird es doch auch deutlich teurer. Auhagen ruft jetzt für das Doppelpack von zwei Häusern Schmidtstraße offiziell 49,90 Euro auf. Die sind zusammen etwa 15 cm breit. Für einen Meter Stadthäuser an der Straße braucht man dann rechnerisch also etwa 332 Euro, wenn man nur eine Seite bebaut und dabei einen Mix aus 2- und 3-stöckigen Häusern akzeptiert.

Auhagen-Neuheit 2021 ist eine Doppelpack mit einem Haus im Bau. Die Baustelle bekommt aufwändiges Zubehör, was aber wohl großteils aus anderen Bausätzen vorhanden wäre. Trotzdem kostet das Paket mal eben 79,90 Euro Listenpreis.

https://www.auhagen-shop.de/product_inf ... 31-33.html

Die Formen der Schmidtstraße wurden von Auhagen vor Jahrzehnten mal zugekauft (von Schmidt Modellbau) nach Vorbildern in Aachen. Bis auf den Bausatz 11417 (Hausfassade aus Klinker) gab es keine Neuheiten dafür.

Die Entwicklung ist insgesamt sehr unerfreulich, denn je offensichtlicher es wird, dass ein einziger Meter Straßenbahnstrecke mit Ausgestaltung und je einem Fahrzeugmodell schon über 1000 Euro kostet, umso mehr wird sich mensch überlegen, ob das als Hobby überhaupt noch machbar ist. (Nimmt man die Goethstraße von Faller, kostet der Meter 250 Euro Listenpreis, beim Onlinehändler ggf. auch nur 200 -- der die o.g. Auhagen-Kombi dann auch fü 225 Euro liefern könnte.)

Also alles raffgierige Dagoberts? Oder ist das eine Entwicklung, die nicht mehr aufzuhalten ist -- und was würde das bedeuten?

Sollte man wie der Held der Steine (zum Theman Lego) jetzt Videos machen und draufhauen?

Oder auf bessere 3-D-Drucker hoffen?

https://www.handelsblatt.com/technik/it ... Ud0za2-ap1
Rolf Hafke
Beiträge: 229
Registriert: Fr 31. Dez 2004, 23:06
Wohnort: Köln

Re: Neuheiten Halling 2021

Beitrag von Rolf Hafke »

und der Göteborger Flexity liegt bei über 400 €,
genauer gesagt
- 394 € Standmodell
- 439 € motorisiert, digital vorbereitet:
Modell Maßstab 1:87, Spur H0, Länge ca. 379 mm, Mindestradius ca. 360mm, Betriebsspannung 12V =,
2 Motore, 4 angetriebene Achsen, 4 stromführende Achsen; Decoder-Steckplatz nach NEM 562 ;
mit Außenspiegel und Fahrzielaufkleber für innen.

Übrigens: der Bremer Avenio soll kommen,
jedoch in Breite wie München, obwohl er in Bremen 2,65 m breit ist (statt 2,30 m in München),
das sind 4 mm Differenz in der Breite - er wird dadurch sicherlich "wesentlich schlanker" wirken.

Beim Bombardier Flexity Bremen GT8N-1 wurden damals neue Werkzeuge erstellt,
da auch da die Breite nur um 4 mm zu anderen Flexity-Modellen abwich, die Proportionen
aber verfälscht worden wären.

Gruß
R H
Tramspotters
Beiträge: 599
Registriert: Mo 6. Feb 2012, 21:32
Wohnort: Düsseldorf
Kontaktdaten:

Re: Neuheiten Halling 2021

Beitrag von Tramspotters »

Hallo,

also da fehlt mir langsam auch das Verständnis für solche Preise.

Von Roco kann ich für unter 300,- € eine Sound-Lok kaufen, z.B. die ÖBB 1042. Das ist ein Modell, über dessen Fahreigenschaften nicht zu sprechen ist, weil sie einwandfrei sind, was man von einem Gelenkwagen, der nur auf 2 Achsen angetrieben ist, nicht behaupten kann.

Ein Straßenbahn-Modell für den Radius R1 zu konstruieren, ist interessant. Zeigt aber nicht, dass man sich bei der Konstruktion besondere Mühe gegeben hat.

Hier stimmt auf jeden Fall irgendwas nicht mehr.

Tschoe, Guido
j.knopp89
Beiträge: 105
Registriert: So 4. Dez 2011, 13:36
Wohnort: Freiburg

Re: Neuheiten Halling 2021

Beitrag von j.knopp89 »

Rolf Hafke hat geschrieben: Fr 19. Feb 2021, 18:49 Übrigens: der Bremer Avenio soll kommen,
jedoch in Breite wie München, obwohl er in Bremen 2,65 m breit ist (statt 2,30 m in München),
das sind 4 mm Differenz in der Breite - er wird dadurch sicherlich "wesentlich schlanker" wirken.

Beim Bombardier Flexity Bremen GT8N-1 wurden damals neue Werkzeuge erstellt,
da auch da die Breite nur um 4 mm zu anderen Flexity-Modellen abwich, die Proportionen
aber verfälscht worden wären.

Gruß
R H
Ich meine das von Halling erst der Avenio den Haag gebaut wurde. Der hat eine Breite von 2,55m.
Daher war eher das Münchner Modell zu schmal und der Bremer wird somit nur 1,15mm zu schmal.

Aber der Markt für Kunsstoffspritzguss und Tampondruck wird immer schwieriger. Das teuerste daran ist das einrichten und die Werkzeugerstellung. Das Spritzen oder drucken selber läuft dann quasi von alleine. Dementsprechend werden die Kosten kalkuliert.
Da kann ich schon verstehen, wenn man auf vorhandenen Formen aufbaut.
Und meist gibt der Auftraggeber den Rahmen vor. (Kosten, Zeit etc.)

Viele Grüße
Justus
Robin
Beiträge: 69
Registriert: Di 1. Mai 2012, 10:07
Wohnort: Bellinzona (Schweiz)

Re: Neuheiten Halling 2021

Beitrag von Robin »

Der Markt besteht aus den Elementen "Angebot" und "Nachfrage": jeder Produzent wird eine Rechfertigung für seine Preise (Angebot) liefern, das ist Bestandteil des "Spiels". Aber - die Nachfrage berstimmt nicht der Anbieter, sondern die bestimmen wir. Und da muss jeder seine eigene Abwägung machen, ob ihm das angebotene Fertigmodell den Preis wert ist (und ober er es sich auch leisten kann). Eine allgemein gültige Regel kann es somit nicht geben, es ist halt eine sehr persönliche Entscheidung.

Für mich habe ich meine Entscheidung getroffen, die auch durch die immer besser werdende Technik (3D-Druck, Decalproduktion etc.) begünstigt wird: wenn ich auf den Kauf von (in meiner Ueberzeugung) überteuerten Fertigmodellen verzichte, bleibt mir mehr Geld zur Verfügung für den Kauf von Einzelteilen (die jleider a auch immer teurer werden) zum Selbstbau.

Wenn viele so denken wie ich, sinken natürlich die Verkaufszahlen der teuren Fertigmodelle weiter, was den Preis nochmals ansteigen, und in der Folge möglicherweise aber auch teure Herseller "vom Markt verschwinden" lässt. Ich bin aber nicht ganz so pessimistisch für die Zukunft: die Regeln des Marktes fördern auch "Nischenangebote", d.h. Produkte oder Preisklassen ohne andere Konkurrenten. Wir werden ja sehen...

Ciao
Robin
Rolf Hafke
Beiträge: 229
Registriert: Fr 31. Dez 2004, 23:06
Wohnort: Köln

Re: Neuheiten Halling 2021

Beitrag von Rolf Hafke »

Diese Meinung kann ich durchaus verstehen,
zumal Modellstraßenbahner

- eine Vorliebe für Modelle ihrer eigenen Stadt (oder ganz speziellen Region) haben,
- viele, enn sie die Tram mit der Modellbahn kombinieren, halt doch die Epoche III bevorzugen
- andere, bei reiner Straßenbahn-Anlage, Modelle für ihre "Schwerpunkte" suchen.

Das, was früer mal Resin war, ist heutzutage in aller Regel die 3D-Drucktechnik.
Dennoch, ich spreche für meine Endkunden, wollen die meisten doch Fertigmodelle ....
geben dafür natürlich mehr Geld aus. Nicht jeder ist handwerklich so geschickt,
selbst aus Bausätzen die Modelle zu fertigen oder Um- und Ausbauten vorzunehmen.

Das beginnt meist schon damit, aus Standmodellen motoroisierte Modelle zu machen .....

Ein Resin Großraumzug (motorisiert, ohne Beleuchtung) für weit über 500 € ist ebenso
"zu hoch angesiedelt" wie transparent-bedruckte Modelle mit 400 €.


Weiterhin viel Freude am gemeinsamen Hobby.

Gruß aus Köln
Rofl Hafke, TS: TramShop
Matthias.Vollstedt
Beiträge: 331
Registriert: Di 1. Mär 2005, 19:49
Wohnort: Essen

Die Fertigmodellpreise sind gar nicht so hoch,

Beitrag von Matthias.Vollstedt »

wenn man sie mal ehrlich nur einmal mit den Materialpreisen z.B. für die Aufrüstung von Atlas-Standmodellen vergleicht:
Von den gut 400 Euro, die beispielsweise das Material für einen betriebsfähigen Rotterdamer Straßenbahnzug aus Tw 520 und Bw 1008 kostet, entfallen gerades mal 50 Euro auf die beiden Standmodelle.
Gute 200 Euro sind weg, wenn man sich die beiden Fahrwerksrahmen von Guido Mandorf für 80 Euro bei Shapeways, und die Antriebs- und Laufwerksteile für rund 120 Euro bei Halling bestellt.
Die restlichen rund 150 Euro muss man für den Dachstromabnehmer, die Decals, die Flettner-Lüfter von Weinert für den Beiwagen, die Kupplungen und die betriebstypischen Farben rechnen, und dann sind die beiden Wagen noch lange nicht lackiert, dekoriert und zusammengebaut.

Vor diesem Hintergrund erscheinen mir die Klagen über die Preise von Fertigmodellen (die dem Käufer ja die Mühen der Ebene = Selbstbau ersparen) als Jammern auf hohem Niveau.

Viele Grüße
Matthias
Die Straßenbahn kommt in die Essener City zurück: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 5,10623958
SKIP
Beiträge: 132
Registriert: So 24. Dez 2006, 13:10
Wohnort: Huissen, Niederlande
Kontaktdaten:

Re: Neuheiten Halling 2021

Beitrag von SKIP »

Matthias, Dem stimme ich voll und ganz zu.
Gruß von Paul
http://www.skiptram.nl
Trambino
Beiträge: 53
Registriert: So 4. Jan 2009, 16:32

Re: Die Fertigmodellpreise sind gar nicht so hoch,

Beitrag von Trambino »

Liebe Hobbykollegen,
die Argumentation mit den Kosten eines Selbstbaus finde ich unberechtigt. Wer sich ein Automobil aus den Einzelteilen zusammenbauen wollte und dafür die Ersatzteilpreise addiert würde auf ein Mehrfaches des Preises für ein fertiges Fahrzeug kommen. Sie liefert auch keine Erklärung für die enorme Preissteigerung in jüngster Zeit.
Ich kann nicht nachvollziehen, wieso es für einen Modellbahnhersteller, der die Maschinen zur Herstellung der Stahlformen für den Kuststoffspritzguß besitzt, wirtschaftlicher sein soll, diese stillstehen zu lassen statt sie zu benutzen für neue vorbildgetreue Modelle. Natürlich muß er dann auch alle Möglichkeiten nutzen, damit Interessierte von diesen Modellen erfahren, wie Anzeigen in Hobbyzeitschriften und Präsenz der Modelle im Fachhandel. Wenn Modellbahninteressierte außerhalb der Modellstraßenbahnszene nicht wissen, was angeboten wird, braucht man sich über zu geringe verkaufte Stückzahlen nicht zu wundern.
Bei der Modelleisenbahn ist der Selbstbau von Fahrzeugen nur eine kleine Nische, höchste Detaillierung vorbildgetreuer Modelle der namhaften Hersteller ist dort inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Ich verstehe daher nicht, warum sich bei der Modellstraßenbahn einige Selbstbauer zum Maß der Dinge erklären. Ich gönne ihnen selbstverständlich ihren Spaß, erwarte aber auch gleichermaßen von ihnen Respekt für Sammler. Kunstsammler als Beispiel sind hoch angesehen und niemand erwartet von ihnen, daß sie selbst Kunstwerke herstellen. Es spricht auch niemand einem Kunstkritiker das Recht ab, die Qualität der Objekte zu bewerten. Nach dem Verständnis mancher Selbstbauer hier im Forum dürfte er gar nicht mitreden.
Mich interessieren am meisten Modelle von Straßenbahnen und elektrischen Lokalbahnen, die in den 50er bis 70er Jahren im deutschsprachigen Raum unterwegs waren oder die es heute noch als historische Fahrzeuge gibt. Ich fände es gut, wenn jemand, der Ahnung davon hat wie das geht, über Umfragen in diesem Forum, im Straßenbahnmagazin usw. das Interesse an fehlenden Modellen erkundet und den in Frage kommenden Herstellern mitteilt. Für gute Qualität bin ich bereit faire Preise zu bezahlen, aber keine überteuerten.
Freundliche Grüße,
Trambino
U23 Gladbeck
Beiträge: 113
Registriert: So 30. Nov 2014, 03:03

Re: Die Fertigmodellpreise sind gar nicht so hoch,

Beitrag von U23 Gladbeck »

Matthias.Vollstedt hat geschrieben: Sa 20. Feb 2021, 21:16Vor diesem Hintergrund erscheinen mir die Klagen über die Preise von Fertigmodellen (die dem Käufer ja die Mühen der Ebene = Selbstbau ersparen) als Jammern auf hohem Niveau.
Auch ich finde den Vergleich mit Eigenbau, Umbau und Motorisierung wenig zielführend. Wie und warum soll man da Kosten vergleichen?

Ich hab auch nicht gejammert, sondern nur traurig und nüchtern festgestellt, dass sich so hohe Preise sicherlich nicht mehr viele Kunden leisten können und wollen, jedenfalls weitaus seltener, mich eingeschlossen. Halling scheint den märklin-Weg gehen zu wollen: Weg vom breiten Markt mit vielen Kunden und erträglichen Preisen, hin zu wenigen Kunden und sehr hohen Preisen.

In den Nuller- und 10er-Jahren war es in meinem großen Bekanntenkreis völlig üblich, dass man sich immer wieder ein neues Halling-Modell zugelegt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies ungeachtet der Preisentwicklung so weitergeht.
=> Mein Vergleich für 2005 bis 2020 war ja: Inflation +25%, Halling +100%.
=> Da frage ich mich schon: Warum?

Dadurch dass Halling das Massen-Preissegment verlässt entsteht natürlich auch eine Nische, die vielleicht andere Hersteller wieder füllen. So wäre jedenfalls die Markttheorie. Bei der Modelleisenbahn ist es die Firma PIKO, die die von märklin hinterlassene Lücke gefüllt hat. Mir ist klar, dass der Modellstraßenbahnmarkt nur ca. 1% der Modellbahnmarktes ausmacht, jedoch geht vielleicht auch im Kleinen, was im Großen möglich war.
Alsternordbahn
Beiträge: 168
Registriert: So 22. Dez 2019, 17:05

Halling-Neuheiten zu teuer? Ursachen?

Beitrag von Alsternordbahn »

Das Problem mit jeder Massenproduktion ist, dass der Aufwand für 50 Modelle kaum weniger kostet als für 500 oder für 5000 Modelle. Blöderweise ist irgendwo eine Schwelle, ab der die Stückpreise plötzlich schmerzhaft und immer schneller anziehen und immer häufiger an persönliche Schmerzgrenzen kommen. Denn gleichzeitig fördert dies ein immer selektiveres Kaufverhalten. Sowie auch nur eine Niete am Drehgestell um ein Zehntelmillimeter falsch sitzt, wird der Hersteller mit Kaufverweigerung bestraft.

Die Hersteller kalkulieren die Preise für neue Modelle auf der Basis der Erfahrung von immer weniger verkauften Modellen = Preissteigerung. Die Kosten der Ladenhüter treiben den Preis des nächsten Modells noch weiter. Und die Spirale dreht sich erneut. Man/frau kann sich ausrechnen, dass vergleichbare Modelle sehr bald 499 Euro kosten werden. Aber schon 349 Euro dürfte für viele das Hobbybudget von 4 bis 6 Monaten aufbrauchen, das ja auch noch für andres gebraucht wird.

Bei Halling kommt noch hinzu, dass die Szene über lange Zeit gewöhnt war, Modelle zu kaufen, deren Basiskosten durch die Bestellung von Verkehrsbetrieben oder Vorbildherstellern erheblich subventioniert war. Vielleicht könnte Herr Hafke uns mal an einem älteren Modell vorrechnen, was der Kundenpreis ohne Siemens und Co. gewesen wäre. Das dürfte die Preissteigerungen ein wenig relativieren und die niedrigen Stückzahlen von heute ins rechte Licht rücken. Auch erinnere ich, dass Herr Halling sich früher selbst massiv reingehängt hat und ein Stück weit für diese Firma gelebt hat. Der neue Eigner scheint da anders unterwegs zu sein und ich vermute, dass er von seiner Bank auch klare Leitplanken eingezogen bekommen hat.
Zuletzt geändert von Alsternordbahn am So 21. Feb 2021, 22:46, insgesamt 2-mal geändert.
Alsternordbahn
Beiträge: 168
Registriert: So 22. Dez 2019, 17:05

Wie kann man der Preisspirale entkommen? Ideen?

Beitrag von Alsternordbahn »

Dass die Marktwirtschaft für diese Situation bzw. Nische keine Lösung hat, ist unübersehbar. Über das Problem an sich besteht hier seit gefühlt 25 Jahren des Diskutierens doch längst Einigkeit. Die Appelle, weniger kritisch zu sein, haben ebenso wenig was verändert wie das Jammern. Aber was ist die Alternative? Meine 2 Cents dazu:

1) Die Nachfrage erhöhen, durch > 500 Neueinsteiger. Leider bräuchte es dafür erstmal günstige Modelle und eigentlich ein (Achtung Phrasen-Bingo) echtes "Ökosystem Modellstraßenbahn“. Rietze fehlt eigentlich nur ein Spielstraßensystem mit Gleisen und einfachen Tram-Rollmodellen. Lego hat gerade sein Spielstraßen-System erneuert und dabei völlig vergeigt (übrigens bei beinahe Verdoppelung des Preises!!). Diese Marktlücke hätte man besetzen können, denn die Noppen für - ähm - Klemmbau-Steine darf inzwischen jeder setzen (s. a. Märklinfahrzeuge).

2) Eine digitale Plattform aller Hersteller, auf der regelmäßig Fahrzeugtypen (und machbare Varianten) vorgeschlagen werden und auf der die Modellstraßenbahner durch ihre Vorbestellungen deutlich machen können, welche Wagen sie wirklich noch kaufen. Die Hersteller würden nur noch bei genügend (verbindlichen!) Vorbestellungen produzieren. Man könnte das so programmieren, dass man für Bestellungen von Varianten mit nicht ausreichender Stückzahl ein Angebot macht: "Aus dem Typ X könnten wir Dein Wunschmodell mit folgenden Kompromissen anbieten zum Sonderpreis $$$. Bestellen?" Jede/r Nutzer könnte dann aus der Kenntnis heraus, was wirklich produziert wird, in einer zweiten Bestellrunde entscheiden, was er/sie in den nächsten 12 Monaten alternativ kaufen will und kann. Bei der Modellbahn läuft das längst so, denn viele Fans kalkulieren auf der Basis der günstigen Vorbestellpreise und Auslieferungsdaten ihren Wunschzettel und bestellen dann passend zum Geldbeutel (oder Weihnachtsmann).

Ich weiss, das klingt nach Planwirtschaft und dürfte an den in früheren Diskussionen genannten Realitäten der Szene scheitern.

Also: Wer hat bessere Ideen? ;-)
Zuletzt geändert von Alsternordbahn am So 21. Feb 2021, 22:47, insgesamt 2-mal geändert.
Manfred A.
Beiträge: 381
Registriert: Do 30. Dez 2004, 11:13
Wohnort: Wien

Re: Neuheiten Halling 2021

Beitrag von Manfred A. »

Ist es eigentlich notwendig andauernd den Betreff zu ändern?

LG, Manfred
Antworten