Betrieb auf Modellstraßenbahnanlagen

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lernkern
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Betrieb auf Modellstraßenbahnanlagen

Beitrag von lernkern »

Hallo zusammen.

Vielleicht ist das Thema gar keines, trotzdem mag vielleicht der eine oder andere seine Ideen oder auch Umsetzungen dazu teilen.

Ich denke schon immer mal wieder drüber nach, wie man wohl einen vorbildorientierten Betrieb auf einen Straßenbahnanlage aufziehen kann. Also z.B. mit Taktfahrplan, mehreren Linien (die dann eventuell teilweise auf derselben Strecke verkehren) und was es da eben noch so alles zu berücksichtigen gibt.

Falls jemand so etwas auf seiner Anlage macht (oder sich Gedanken dazu macht): ich fände es toll, wenn ihr das hier vorstellen wollen tätet.

Und damit es nicht ganz so theoretisch ist, hier mal mein Betriebskonzept. Das ist wohl eher für eine Eisenbahn, denn ich baue ja eine Überlandtram. Hier erstmal der derzeitige Ausbaustand:

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Man sieht es deutlich, es gibt nur eine Linie (könnten aber mehr werden). Eine Kreuzung gibt es auf Höhe der Zellstofffabrik (der graue Bereich), linkerhand am Streckenende ist noch ein Umfahrgleis, damit der TW um seinen BW rumkann.

Hier pendeln also meine Triebwagen im 30-Minutentakt. Kreuzungen finden an der Zellstofffabrik statt. Zwischen die Triebwagenkurse mogeln sich dann immer wieder Güterzüge zur Fabrik, denn die bekommt und verschickt reichlich Güter: sechs R10-Rungenwagen voller Stroh pro Tag im Eingang und ein G-Wagen voller Zellstoff im Ausgang.

Naja. Das ist nun kein reiner Straßenbahnbetrieb. Mich würde jetzt interessieren, wie ihr auf euren TRrambahnanlagen "spielt" oder "Betrieb macht".

Wenn also jemand Lust hat, hier etwas beizutragen - ich würde mich sehr freuen!

Viele Grüße

Jörg
Schienenchaos
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Re: Betrieb auf Modellstraßenbahnanlagen

Beitrag von Schienenchaos »

Servus Jörg!
Danke fürs Anzetteln dieses sehr spannenden Themas!
Wie Du weißt werkle ich ja auch schon seit Jahren an einem Modullayout herum und nähere mich jetzt - durch den Bau einer zweiten Schleife - endlich einer möglichen Betriebsaufnahme an!
Jedoch ist ein Betriebskonzept auf einer Modulstrecke ohne Abzweig, ohne Anschlussbahnen etc. nur schwer zu definieren, handelt es sich ja eigentlich nur um einen einfachen Hundeknochen. Ich lege deshalb den Schwerpunkt eher auf das Thema Automatisierung, um auf dieser einfachen Linie einen engen Takt durch die Computersteuerung fahren zu können. Je nach Lust und Laune kann dann durch den Spieler ein Kurs der Linie oder ein Einschub manuell gefahren werden.

Anders war da mein Zugang zur Planung einer Modelleisenbahn, die ich vor zwei Jahren einmal projektiert hatte. Da ging es um die Darstellung einer Stadtquerung (Vorbild Wiener Schnellstammstrecke) samt Grundtakt aus 2 Schnellbahn- und einer Regionalzuglinie, die im Bahnhof einen Taktknoten mit einer Fernverkehrslinie bilden sollten. Da standen diese Überlegungen auch vor der Konzeption der Gleisanlagen.

Bild

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Hier der Link zur damaligen Planung im Stummiforum. Die Gleisdichte war in dem Entwurf doch recht hoch... :D
LG
Schienenchaos
Steeleye
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Re: Betrieb auf Modellstraßenbahnanlagen

Beitrag von Steeleye »

Modulbau Nürnberg fährt schon seit Jahren nach Fahrplan, entweder auf Fremo-Treffen oder auf eigenen Veranstaltungen, so auch z.B. 2016 bei der TLRS-Jahrestagung in Nürnberg.

Die Linien werden, abhängig von der Tageszeit, nach einem engeren oder weiteren Takt befahren. Damit es dem Fahrer nicht zu eintönig wird, wechseln die Bahnen nach wenigen Umläufen die Linien, oder die Fahrer wechseln die Züge.
Meist wird mit Zeitfaktor 1:4 gefahren, d.h. eine Echtminute sind vier Modellminuten.

Die Takte sind aufeinander abgestimmt, um Umsteigen zu ermöglichen. Ebenfalls ist eine Abstimmung auf den Bahnfahrplan (so vorhanden) möglich.

Exemplarisch ein Netzlinienplan einer Veranstaltung vor zwei Jahren, sowie ein Fahrplan der Linie 3.

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Netzlinienplan Fremo-Treffen in Sontheim 2019

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Fahrplan einer Linie

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Gedränge an der Anlage

Grüße, Johannes
Wünsche sind die Vorboten unserer Fähigkeiten. (J. W. v. Goethe)
Tramspotters
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Re: Betrieb auf Modellstraßenbahnanlagen

Beitrag von Tramspotters »

Wir wollen Spaß haben und zwar völlig ungezwungen. Das heißt konkret, man schnappt sich ein Fahrzeug und fährt dann los. Mal geht es nach links, mal nach rechts. Wenn man Lust halt, hält man an einer Haltestelle an, wenn keiner drückt, fährt man weiter ;-)

Wenn man ein anderes Fahrzeug fahren möchte, fährt man zurück ins Depot, wählt das nächste aus und es beginnt wieder von vorne.

Nur eine Regel gibt es: Kein Fahrzeug auf der Strecke abstellen.

Tschoe, Guido
DSV
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Action vs Fahrplan

Beitrag von DSV »

Hallo allseits,

mit meinen Modulen war ich ja noch nicht auf Austellung, aber ich durfte ein paarmal die Module der Modulfreunde Nürnberg mit bedienen und habe mich da auch eher an dem von Tramspotter geschilderten Konzept versucht, meine Zielsetzung war, in meinem Stellbereich muss mindestens 1 Fahrzeug stets in Bewegung sein, im Idealfall alle, was durch Tastschalter Strom an Strom aus natürlich deutlich leichter wie bei digital geht. Ich habe dabei versucht, die maximale Zugdichte auszureizen, die die Anlage kollissionsfrei hergibt, die zum Teil nur zu halten war, wenn alle Fz gleichzeitig in Bewegung waren. Um besonders Schmankerl für mich ist dabei, beidseitig auf die Eigenkreuzung so zuzufahren, das beide Fahrzeuge ohne Halt durchkommen.
Natürlich kann man, wenn man 5 -6 Bahnen gleichzeitig abfertigt dann nicht mehr auf vorbildgrechtes Geschwindgkeitsverhalten der Fahrzeuge achten, sodern braucht so eine Durchschnittsgeschwindigkeit die dann für maches Fz zu langsam und für manch anderes Fz grenzwertig schnell ist, und spätestens wenn dann ein Nachbarstellwerk zu langsam ist, steht wahlweise alles, oder die Bahnen drehen eine Extrarunde durch die Altstadt, bis sie mal den HBF erreichen. Diejenigen die linienreinen Betrieb wollten, waren damit natürlich nicht so glücklich (wenn manche Fahrzeuge kaum noch die Altstadt verlassen, weil der HBF nicht nachkommt), allerdings habe ich mich in den Momenten mehr an den leuchtenden Augen der Kinder, die natürlich "Action" sehen wollen, denn an den Linienzuweisungen orientiert. Ich muss aber auch sagen, das im real-Live auch ein Liebhaber von Umleitungen und UFGT-Fahren (Umfahrzuggruppentaste) bin, bzw Vorplanfahrten, die auf andere Züge auflaufen gerne mal durch andere Gleise als vorgesehen fahre, dabei handelt es sich um ein persönliches Faible, wenn ich damit keine Verspätung produziere.

Allerdings wenn schon noch Linien gefahren wird, dann finde ich es wichtig, irgendwie eine Logik drin zu haben, warum ein Fahrzeug zu einer Linie gehört, damit man nicht bei jedem Fz von neuen auf einen Zettel schauen muss, wo es hingehört. Also entweder, dann wirklich die Liniennummer aufs Fahrzeug, oder Streckenunterscheidungen Z.B eine Zweirichtungswagenlinie vs eine Einrichtungswagenlinie etc. Wobei ich persönlich den Nutzen von nach Linie fahren nicht so ganz nachvollziehen kann, wenn schon man als Stellwerk-Berdiener nur mit Mühe nachvollziehen kann, warum eine Bahn nun wo lang fährt, frage ich mich, wie sich das Außenstehenden erschließen soll. Gut, wenn ich andere Anlage betrachte gehe ich jetzt auch nicht mit dem Blick da hin, welche Fahrzeug fährt wo lang, sondern eher, sondenr eher auf die Gestaltung bzw das viel los ist, und jede Stelle wo Gleise liegen irgendwann mal befahren werden, damit man die Stelle im Zweifel mit Fahrzeug ablichten kann.

Wahrscheinlich liegt bei mir die Abneigung gegenüber Modellstraßenbahnfahrplänen auch ein wenig daran, das ich ja schon beruflich an den Fahrplan (für Zugmeldestellen) gefesselt bin, sodass Modellbahn dann eben spielen und "gegen Regeln verstoßen" ist, quasi mal so fahren dürfen, wie man es in Echt nicht kann oder darf. Vielleicht, wenn ich beruflich ganz was anderes machen würde, oder schon in Rente wäre, würde es mich vielleicht auch reizen nochmal einen Fahrplan nachzuspielen, weil es dann ja was besonderes wäre, was eben nur einmal während der Ausstellung tun kann. Seither versuche ich vorher abzugleichen, was von den Mitspielern das Ziel ist, wollen die strikt Linie fahren, oder ist denen wir mir möglichst viel Bewegung wichtig. Und ich suche tendenziell natürlich möglichst reaktionsschnelle Mitspieler, sodass der Halt an der HST wo es in den Nachbarstellbereich geht, möglichst genauso kurz wie an allen anderen HSTs ist.

Ergänzung: Einschränkend muss ich dazu sagen, ich habe nur auf öffentlichen Publikumsversnstaltungen mitgemacht, für Fachveranstaltungen, wie sie Fremotreffen sind, wo die Anlagen- und Fahrzeugbediener weitgehend unter sich sind, würde obiges wohl kaum ein denkbares Konzept darstellen, bzw. vermutlich einen Verstoß gegen die Zielsetzung der Veranstaltung darstellen...

Gruß Daniel
Matthias.Vollstedt
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Fahrplanbetrieb versus bunte Fahrzeugsammlungen

Beitrag von Matthias.Vollstedt »

Hallo zusammen,

spätestens wenn man nicht nur Fahrzeugmodelle eines einzigen Verkehrsbetriebes einer genau festgelegten Epoche hat, kann man Fahrplanbetrieb sowieso vergessen.
Abgesehen davon, dass Straßenbahnbetrieb beim Vorbild nach Abschaffung der Beiwagen meist ohnehin nur noch reizarm wie ein Paternoster funktioniert, kriegt man im Modellbetrieb niemandem erklärt, warum die Rotterdamer 15 (Regelspur, also H0) an unserem Langenborbecker Hauptbahnhof mit seinem Dreischienengleis links abbiegt, während die Basler 15 (Meterspur, also H0m) rechts herum fährt - es sei denn, man begründet es damit, dass man die Modelle so schön findet.
Genau das aber will ja der Fahrplanfahrer nicht hören... ;-).
Jetzt könnten wir natürlich alle unsere Bahnen nach dem fiktiven Liniennetz in Langenborbeck mit für den Modellbetrieb stimmigen Liniennummern beschildern...
Machen wir aber nicht, weil das nur noch weh täte: Eine vestische 1 fuhr nun einmal nach Wanne-Eickel Hbf., während die 1E der Rheinbahn ihr Ziel in Düsseldorf-Holthausen hatte.
Dass das korrekt an unseren Bahnen dransteht und ihnen eine Heimat gibt, war uns wichtiger als ein Linienbetrieb, den ohnehin nur der Fuzzy erkennt (aber auch nur, wenn die Brille nicht verlegt wurde, denn die Beschilderungen vieler Modelle sind aus normaler Betrachtungsdistanz kaum mehr lesbar... 8)).
Unsere BesucherInnen lieben es viel mehr, "ihre" Bahn auf der Anlage wiederzuerkennen, wobei übrigens die richtige Werbung eine noch größere Rolle spielt als richtige Zielschilder, und dieses Wiedererkennen ist uns das schönste Lob.

Viele Grüße
Matthias
Zuletzt geändert von Matthias.Vollstedt am So 25. Apr 2021, 13:54, insgesamt 1-mal geändert.
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ikarus2xx
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Re: Betrieb auf Modellstraßenbahnanlagen

Beitrag von ikarus2xx »

Bin da auch eher ein Vertreter der Fraktion es sollte sich immer was bewegen. Mal gehts geradeaus, mal übern Abzweig und wenns sein muß auch mal ne Ehrenrunde im Kreis :D Fahrpläne sind ja schön und gut, aber mir zu viel Zwang in der Freizeit - da kann ich auch arbeiten gehen :D
MFG aus der Perle an der Elbe
Florian
lernkern
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Re: Action vs Fahrplan

Beitrag von lernkern »

Moin zusammen.

Vielen Dank für eure Beiträge bis hier.

Etwas Schönes an unserem Hobby ist ja, dass es jeder so ausleben kann, wie es ihm gefällt. Wenn also einer gern nach Fahrplan fährt, dann soll er und wenn ein anderer lieber einfach fährt, ist das auch in Ordnung: jeder, wie er mag.

Ich für meinen Teil kenne das Fahren nach Fahrplan vom Betrieb bei der Forumbahn des H0-Modellbahnforums. Da machen wir es so, dass es Zeiten gibt, in denen wir nach Fahrplan fahren und andere, in denen jeder fahren kann, wie er mag. Ich persönlich fahre dann eigentlich auch lieber frei. :roll:

Nun ist es aber bei der Straßenbahn so, dass ich gar nicht recht weiß, wie ein Betrieb nach Fahrplan läuft. Daher auch dieser Thread, ich will ja etwas lernen.

Beispielsweise kenne ich Begriffe wie "Stellwerksbereich" oder "UFGT" überhaupt gar kein bisschen.

Deswegen freue ich mich, wenn Leute ihr Konzept hier vorstellen oder mir auch Tipps gegen, wie und wo ich mich da schlau machen kann.

Wie gesagt: das ist ein Hobby. Jeder kann es machen, wie es ihm gefällt. Die vielen verschiedenen Arten, es zu betreiben, machen es für mich noch interessanter. Danke nochmal euch allen für eure Beiträge :) Ich freue mich auf weitere und auf eine konstruktive Diskussion.

Viele Grüße

Jörg
Matthias.Vollstedt
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Gelsenkirchen, Kärntener Ring, 1978,

Beitrag von Matthias.Vollstedt »

ist m.E. ein ideales Vorbild für einen vorbildgetreuen Fahrplanbetrieb ohne Langeweile, weil da drei meterspurige Straßenbahnbetriebe zusammentrafen und - man glaubt es kaum - es alle damals eingesetzten Fahrzeuge als Fertigmodelle gab oder gibt.
Zentraler Punkt einer solchen Anlage wäre das bis 1978 bestehende, doppelgleisig angelegte Gleisdreieck auf dem Rosenhügel (Kärntener Ring/ Turfstraße) in Gelsenkirchen Horst.
Aus dem Ortskern von GE-Horst heraus wurde das Dreieck über die Turfstraße von drei Linien angefahren:
- der Bogestra-Linie 1, die über das Gleisdreieck nach rechts Richtung GE-Buer - Erle - Hbf. in den Kärntener Ring einbog (Modelle von Lima und jetzt als Neuauflage von Rivarossi angekündigt)
- der Essener (EVAG-) Linie 1 (11), die mit ihren Einrichtungswagen über das Dreieck für die Rückfahrt nach Essen wenden musste (Modelle sowohl des GT 6 als auch des 1978 üblichen GT8 von Halling in beige oder blau-gelb, 1978 nur noch blau-gelb) und
- der Linie 10 der Vestischen Straßenbahn, die über das Dreieck nach links in den Kärntener Ring einbog, um sodann über Gladbeck - GE-Buer - GE-Resse und Herten nach endloser Fahrt Recklinghausen Hbf. (wenige Jahre zuvor sogar noch Marl-Sinsen Bf.) zu erreichen (Modelle in mehreren Varianten von Lima und Rivarossi).
Übrig geblieben ist auf diesem Verkehrsknoten nur noch die 1 der Bogestra als VRR-Linie 301 (Modelle der heutigen Variobahnen von Halling), nachdem die Vestische ihr mit Steuermillionen bestens ausgebautes Restnetz von 1978 bis 1982 auf den Schrott geworfen hat und die Essener EVAG es im Jahre 2001 für richtig befand, ihre mit dem Bogestra-Meterspurnetz kompatible Verbindung zugunsten einer 36 Kilometer langen Normalspurinsel in einem über 200 Kilometer umfassenden Meterspurnetz zu kappen.
Gelebter Ingenieurwahnsinn eben...

Muss man ja nicht nachbauen - das Gleisdreieck aber jederzeit gerne - wer traut sich da ran?

Viele Grüße
Matthias
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DSV
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Re: Action vs Fahrplan

Beitrag von DSV »

lernkern hat geschrieben: So 25. Apr 2021, 22:01 [...]
Nun ist es aber bei der Straßenbahn so, dass ich gar nicht recht weiß, wie ein Betrieb nach Fahrplan läuft. Daher auch dieser Thread, ich will ja etwas lernen.

Beispielsweise kenne ich Begriffe wie "Stellwerksbereich" oder "UFGT" überhaupt gar kein bisschen.

Deswegen freue ich mich, wenn Leute ihr Konzept hier vorstellen oder mir auch Tipps gegen, wie und wo ich mich da schlau machen kann.
Hallo Jörg,

also ich versuche mal das Konzept Stellbereiche zu erläutern. Damit das Anschaulicher wird, hier mal ein Plan wie die Anlage der Modulfreunde häufig aufgebaut wird (bzw hier sind mal nur E. Löws Module dargestellt, an den offenen Enden hängen i.d.R. weitere dran):

Bild

Bei der echten Straßenbahn stellt sich ja der Fahrer i.d.R selber die Weichen, z.B über Tasten, oder über das IBIS-Bordgerät. Dies ist im Digitalbetreb auch so umsetzbar, weil das ja jeder Zug quasi mit einem Fahrer besetzt ist, der weiß, wo er hin will. (Es gibge auch mit direkt am Modul angebrachten Druckknöpfen) Im Analogbetrieb hingegen steckt im Fahrzeug kein Wissen, ergo, muss von anderer Stelle bestimmt werden, wo die Bahn hin soll. Deswegen ist die Anlage in mehrere Stellwerke aufgeteilt. Ein Bediener kümmert sich dann z.B um die Altstadt, ein anderer um den HBF (in echt gibt es noch mehr Stellwerke, aber für das Prinzip genügt der Blick auf zwei). Diese Stellwerke beinhalten die Weichensteuerung und die Fahrstromsteuerung. Pro Weichenstellung gibt es eine Taste, und der Fahrstrom ist folgedendermaßen:

Haltestellen, haben einen Kippschalter der, wenn die Haltestele benutzt wird (also dort gehalten werden soll) auf AUS steht, und einen Tastschalter, der nur, solange man ihn drückt Strom auf das Gleis gibt, die Abschnitte zwischen den HSTs haben den Kippschalter auf EIN (und brauchen theoretisch keinen Taster). Kommt nun eine Bahn, fährt sie bis alle Achsen im Haltestellenbereich sind, und bleibt dort stehen. Drück man den Taster fährt sie wieder los, und rückt eine Haltestelle weiter, und hält dort von selbst. sobald alle elektrisch verbundenen Achsen aus der HST sind, kann schon die nächste Bahn in die Haltestelle einfahren usw.

Aufgrund der Größe, wäre es für einen Bediener schwer, müsste er das ganze Hufeisen alleine steuern, vor allem, wenn mal soviele Bahnen wie Haltestellen da sind, auf der Anlage fahren will. In diesem Fall, müssen alle gleichzeitig losfahren, dann klappt es. Will man einen Sicherheitpuffer haben, das man alle nacheinnader abfährt sollte Haltestellenzahl -1 Fahrzeuge max im Umlauf sein. Dann fährt eben die Bahn deren Nachfolgehaltestelle grade nicht belegt ist als erstes los, dadurch wird für die Bahn dahinter eine HST frei usw.

Da aber nach diesem Konzept schon alleine m Stellbereich Altstadt bis zu 7 Bahnen sein könnten kann es schnell unübersichtlich werden. Deswegen bedient den HBF ein zweiter Mitspieler. Wenn man nun vorher Linien ausgemacht hat, sagen wir Beispielsweise, Linie 1 fährt Vom HBF Schleife über HBF - Marienplatz - Altstadt - Marienplatz - Grundschule - HBF - HBF Schleife, dann wird die Bahn, wenn sie Grundschule steht dem HBF angeboten, z.B "Linie 1 für Hauptbahnhof", der stellt die Weichen für den Bahnsteig, auf dem die 1er eben fährt und sagt,"ja" oder "kommen" (zuletzt haben wir da auch mal mit Tischglocken experimentiert, die Altstadt schlägt auf die Glocke - "ja" - Bahn fährt los...). Umgekehrt natürlich auch, will der HBF eine Bahn in die Altstadt schicken, muss sicher gestellt sein, das weder noch eine Marienplatz stehende Bahn rumsteht (sonst fährt die nächste auf) noch grade eine Bahn von Grundschule nach Marienplatz fährt, sonst gibt es eine Flankenfahrt auf der Weiche. Ideal ist dabei immer, wenn ab dem Angebot bereits wenige Sekunden später, die Bahn auch tatsächlich fahren kann. Dafür braucht es eben schnelle Bediener der Stellwerke.

Auch ein Kriterium ob fahren nach Linie eher gut oder eher schlecht funktioniert ist, wie die Linien gelegt werden. So gab es auch schon Linienkonzepte, bei denen die aus der Altstadt kommende Bahn am HBF wenden, und dann über den Abzweig Hallenbad zu einer anderen Schleife fahren soll. Da dann als HBF die Übersicht zu behalten, woher die Bahn zuletzt kam, und wo sie folglich als nächstes hin muss, ist echt schwer. Das festlegen sinnvoller Linien ist daher ein ganz eigenes Problemfeld, zumindest im Analogbetrieb sehe ich Stichstrecken, die zweimal befahren werden müssen kritisch. Andere Anlagenbediener kommen damit aber scheinbar zurecht.

Wenn nun der HBF aus irgendeinem Grund nicht aufnahmefähig ist, dann kommt es eben zu der Frage, was tun. Warten, und riskieren, das irgendwann alles steht? Oder an der Grundschule die Weiche gen Marienplatz umstellen und Ehrenrunde drehen? Was natürlich denen, die nach Linie fahren wollen, dann eher nicht so schmeckt, weil dann ja die Haltestellenabfolge nicht mehr stimmt.

Dann noch zur anderen Frage UFGT.
In Echtstellwerken (der Eisenbahn) fährt man ja in der Regel mit Start-Ziel Bedienung, und dann läuft automatisch ein Fahrweg ein. Meist ist das der kürzeste und direkteste, bzw der, wo man am wenigsten Weichen krumm befahren muss. Nun kann es ja Gleisanordnungen geben, wo man das selbe Ziel auf mehreren Wegen erreichen kann. Dann kann man sogenannte Umfahrzugstraßen einstellen - eben durch drücken der UFGT (Umfahrzugstraßengruppentaste) und danach Start - Ziel. Ich habe mal ein Beispiel gemacht:
Oben, die die beiden Fahrstraßen normal einlaufen würden:

Bild

Kann die erste Weiche von links aus betrieblichen oder technischen Gründen nicht geradeaus befahren werden, kann man mit der UFGT eben die unteren alternativen Fahrwege nutzen. Das kann, auch im Modell weiteren Spielspaß bringen, wenn man mal solche Wege fährt. Im Echtstellwerk kann das dazu dienen, D-Wege (Durchrutschwege anderer Zugstraßen zum Umfahren, oder wenn Techniker im Gleis sind, oder auch als simple Rostbügelfahrt, wenn die Weichen sonst nicht krumm befahren werden, damit wenigsten einmal am Tag die Schienenköpfe etwas poliert werden.

Ich hoffe, das war soweit nachvollziehbar.

Gruß Daniel
harald kabbeck
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Re: Betrieb auf Modellstraßenbahnanlagen

Beitrag von harald kabbeck »

Nachbau Gleisdreieck Kärtner Ring in GE -Horst.
Hallo Matthias, als Zeitzeuge habe ich noch bis zur Einstellung der Linie 10 der Vesischen zum 31.10.1978 das miterleben können.
Besitze auch alle Fahrzeuge (Modelle) der Epoche die dieses Gleisdreieck befahren haben.
Das besondere war das in GE-Horst sich drei Strassenbahngesellschaften (BoGeStra, Vestische und EVAG) trafen .
In Spitzenzeiten und durch die lange Streckenführung gab es zum Teil am Kärnter Ring durch Verspätungen der Linie 1 und bei der Vestischen mit ihren damals noch fahrenden Schüttelrutschen als Einsatzwagen (durch die damals vielen Zechenbahnkreuzungen) ein Auflauf bis zu 10 GT 6 die sich dann am Gleisdreieck knubbelten.
Teilweise führte das auch durch Überlastung der Oberleitung dann zu Spannungsabfällen wie mir mal ein Strassenbahnfahrer der BoGestra erzählte.

Es gab auch ein zweites Gleisdreieck an der Sparkasse/Schloss Horst wo die Wagen der EVAG und BoGeStra umsetzen konnten.
Dieses Gleisdreieck wurde aufgegeben als man für die BoGestra den Endpunkt Essener Strasse für die modernen Stadler Wagen baute und die U11 auf Normalspur umgebaut wurde.
Dafür gibt es aber seit dem Umbau der Anlagen in Horst ein Dreischienengleis für die U 11 und die 301.

vielleicht baue ich es mal als Versuchstrecke nach.

Gruß

Harald
Zuletzt geändert von harald kabbeck am Di 27. Apr 2021, 10:04, insgesamt 1-mal geändert.
Ingbert
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Re: Betrieb auf Modellstraßenbahnanlagen

Beitrag von Ingbert »

Hallo Jörg,

bei meiner kleinen Anlage orientiert sich der Verkehr in der Menge durchaus dem Original. Vorbild ist Karlsruhe. Jeder, der die dortige Innenstadt schon mal kennen lernen konnte - vor allem vor dem Tunnelbau, erinnert sich an die Fülle der sich durchschiebenden Fahrzeuge. Auf der anderen Seite reizvolle Überlandabschnitte mit im Vergleich überschaubaren, dennoch zahlreichen Betrieb. Das war mein Betriebsvorbild.

Als Ergebnis: Rechnergesteuerter Betrieb von mehreren Linien, innerstädtisch das realistische "Bahnchaos". Jede Linie fährt nach dem Prinzip durchkommen und an den Endstationen eine Mindestaufenthaltszeit und einen Mindestabstand zum Vorkurs. Ein fester Fahrplan würde den Ablauf weitgehend akurat einfach nur wiederholen. Mit der Warteregel entsteht ein gewisses Zufallsprinzip zwischen den einzelnen Linien mit zeitlichen Überraschungen. Das kann auch mal zu Pulkbildung führen, die sich dann nach maximal 2 Umläufen wieder auflöst. Damit das auch funktioniert, hat jedes Triebfahrzeug steuerungsseitig in seinem Namen eine individuelle Streckenkennung mit den beiden Endpunkten, quasi als Linienkennung.

Und dann mit dem Handregler einen Kurs per Hand durch dieses Gewimmel durchzusteuern, das ist Spielspass pur. Vom Rechner "gehasst" sind auch Fahrten vom "Arbeitswagen" oder die "Fahrschule". Auch der Fahrdienstleiter kriegt ab und zu was zu tun, wenn ein Kurs mal wieder nicht ganz wie angedacht möchte und sich in Kurzer Zeit z.B. eine stehende Schlange bildet.

Und noch eine Karlsruher Spezialität, die betrieblich sehr viel Kurzweil bringt: Doppelzüge im Stadtbereich werden im Bahnhof Ettlingen vorbildgerecht geschwächt, in dem (händisch) der zweite Tw abgekoppelt wird. Dank mechanischer Kupplung mit Fingerkraft kein Thema. Der erste fährt per Rechnersteuerung normal weiter, der zweite wendet als Betriebsfahrt und wird dem nächsten Gegenkurs händisch angekoppelt. Für diesen Betriebsablauf existieren eigene Kennungen in der Software (der Zug soll ja nicht unvermittelt einfach so weiterfahren), bringt einen aber durchaus gut zum schwitzen, wenn es nicht schnell genug geht. Der nächste Kurs ist immer irgendwo unterwegs :-)

Als kleine Impression vom "Betriebsfall" hier noch ein kurzes schnell gedrehtes Video, wie die Anlage im Moment gerade funktioniert. Natürlich fährt für das Video nur der Rechner im Ausstellungs-Linienbetrieb. Qualitativ nicht so doll, aber hoffentlich dennoch informativ.

https://www.nestra.de/extra/Nestra_KA.mp4

MfG,
Ingbert Neumeister
Matthias.Vollstedt
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Nur Insider begreifen das Konzept

Beitrag von Matthias.Vollstedt »

Hallo Ingbert,

das Video zeigt exemplarisch das Problem auf, das selbst gut gemeinter Fahrplanbetrieb auf nicht hobbyaffine BetrachterInnen hat:
Es fegen eine Menge gelb-rote Bahnen wild durcheinander, ohne dass sich erkennen lässt, warum das so ist.
Legte man - z.B. - dem fiktiven Linienkonzept die Annahme zugrunde, dass Linie A nur mit ER-GT6 oder 8, Linie B nur mit ZR-GT6, Linie C nur mit 2x-Dreiwagenzügen und Linie D nur mit einem 2x-Pendel-Tw bedient wird, könnte man ja jenseits der Insiderszene noch Wiedererkennungseffekte erzielen.
Beim o.g. Vorschlag "Gleisdreieck GE-Rosenhügel 1978" sind zwar die GT6 von Bogestra und Vestischen Straßenbahnen ähnlich, aber durch den Dachaufbau und die etwas abweichende Lackierung immerhin auch auf dem gemeinsamen Streckenabschnitt als unterschiedliche Linien zu unterscheiden. Der Abzweig im Dreieck macht das dann vollends deutlich.
Wenn aber alle Fahrwege unterschiedslos mit dem gleichen resp. ähnlichem Wagenmaterial befahren werden, kann man auch gleich so fahren wie man Lust hat.

In diesem Sinne grüßt Dich
Matthias
Die Straßenbahn kommt in die Essener City zurück: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 5,10623958
Alsternordbahn
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Re: Betrieb auf Modellstraßenbahnanlagen

Beitrag von Alsternordbahn »

Modellstraßenbahning is fun, würde ich in Abwandllung des Mottos der US-Modellbahner dazu sagen.

Ich finde, der Betrieb sollte zuerst dem Spaß machen, der ihn organisiert. Denn schließlich hat derjenige meistens um die 5.000 Euro und hunderte Stunden (oder sogar noch viel mehr Geld und Zeit) investiert, um seine Anlage zu erbauen. Die fertige Anlage sollte möglichst viel Spielpotential haben, wenn einem der Bertrieb wichtig ist.

Aus eigener Erfahrung: Ein Hundeknochen mit nur einer Ausweiche bei der einen Endschleife wird ziemlich schnell langweilig. Auch ein Depot mit nur zwei Gleisen und vielleicht vier Abstellplätzen sieht zwar idyllisch aus (z.B. Brandenburg Plaue oder Fulpmes), bringt aber betrieblich fast nichts.

Ich hatte auch mal Gelegenheit, eine halbe Stunde einen einzelnen Zug über eine große Anlage zu kutschieren (auf der auch noch andere Züge bewegten). Nice, aber danach war mein Bedarf daran für die nächsten 50 Jahre gestillt.... :shock:


Schon die Antworten hier zeigen doch, dass es viele unterschiedliche Typen gibt und nicht die eine "richtige" Lösung:

- einige wollen Bewegung in einer optisch perfekten Anlage, also typische Straßenbahnszenen nachstellen und Züge dort an sich vorbeifahren sehen

- einige wollen "Fahrer" sein und einen ganz bestimmten Zug über eine Strecke fahren;

- einige sind erst so richtig in ihrem Element, wenn sie eine ganze Linie oder gar ein ganzes Netz mit 20 Fahrzeugen und mehr betreiben können vom Auslaufen der ersten Kurse über die Tagesverstärkung (Hauptverkehrszeiten sind offenbar nun Vergangenheit) bis hin zum Einlaufen des Lumpensammlers und Personalwagens;

- einige wollen vielleicht lieber nur einen Knotenpunkt wie den legendären Jan-Wellem-Platz oder ein Depot managen;
... usw..

Je besser man selbst weiss, was einem Spaß macht, desto besser kann man die Anlage darauf zuschneiden. Dass man dafür ggf. unterschiedliche Steuerungskonzepte braucht, versteht sich.


Meine Meinung ist, dass eine fertige Anlage möglichst mehrere verschiedene Fahrtmöglichkeiten bieten sollte, etwa so wie in Steeleyes Plan. Dann kann man den Linienplan immer mal wieder ändern oder irgendwo in der Nähe einer Endstation noch ein imaginäre Fabrik, ein Messegelände oder Fußballstadion ausdenken, von dem aus dann Züge in alle Richtungen gefahren werden müssen mit Zuführung der Verstärkerzüge aus dem Depot usw.. Vor sehr langer Zeit wurde mal Fußball im Ludwigshafener Südweststadion gespielt, wofür aber keinerlei Sonder-Gleisanlagen vorgehalten wurden. Dazu erinnere ich Bilder, wie auf der gesamten Strecke von Süden sich während des Spiels dann ein Zug an den nächsten reihte. Man muss also nicht gleich eine große Stadionschleife wie Köln oder Frankfurt bauen (und wenn ich das richtig behalten habe, kam der massive morgendliche Schichtverkehr in Cottbus auch ohne besondere Anlagen im Zentrum aus).

Am zentralen Knoten würde ich außerdem eine Wendemöglichkeit aus allen Richtungen vorsehen, dann kann man auch mal Baustellenverkehre oder Karneval (oder Freimarkt) inszenieren mit den typischen Umleitungen bzw. Netzteilungen. Auch eine Schnittstelle, an der mal ein Hobbykollege noch ein paar Module andocken kann, fände ich sinnvoll, selbst wenn das nur einmal im Jahr genutzt würde.

Wer gern mit vielen Fahrzeugen fährt, sollte außerdem darauf achten, dass es so wenig Kreuzungspunkte wie möglich gibt und diese vom Stellpult aus alle gut einsehbar sind oder eine Gleisfreimeldung erhalten.



Betriebskonzepte für Ausstellungen sind nochmal ein ganz eigene Sache:

Eine so tolle Anlage wie die Nestra würde bei einer Ausstellung perfekt die Option bieten, dem Publikum das Ineinandergreifen von mehreren Linien zu verdeutlichen, das man sonst nur mit einer aufbereiteten Stellwerk-Software überhaupt nachvollziehen könnte. Da könnte es evtl. sinnvoll sein, dem Publikum den Aha-Effekt zu erleichtern, in dem man dann auch mal Linien typenrein fährt oder gezielt mit Fahrzeugen unterschiedlicher Lackierung besetzt. Vielleicht klebt man sogar einfach auf die Fahrzeugdächer eine gut lesbare Beschriftung "Linie 1", "Linie 35" usw. und bringt ein großes Schild an jeder Haltestelle an, damit das Publikum sich zurechtfindet.

(Aber möglicherweise ist das auch vergebliche Liebesmüh, denn nach meinem Eindruck will das Publikum heute nur noch unterhalten werden und ist die Aufmerksamkeitsspanne heute auf wenige Sekunden reduziert. Als Kind habe ich bei einer großen Modellbahnlehranlage wie zig andere Gleichaltrige noch ehrfürchtig den Erklärungen gelauscht. Vor einigen Jahren war ich mal wieder dort und ich hatte den Eindruck, der gesprochene Text interessierte absolut niemanden mehr. Die - wenigen - Kids turnten an der Absperrung herum und langweilten sich schnell, wenn nicht alle paar Sekunden ein neuer Zug auftauchte bzw. wenn sie nicht selbst ans Fahrpult durften. Mag aber sein, dass man das in einigen Jahren mit VR-Brillen wieder einfangen kann... :roll: )
M.V. Wesstein
Beiträge: 207
Registriert: Sa 1. Jan 2005, 15:10

Re: Betrieb auf Modellstraßenbahnanlagen

Beitrag von M.V. Wesstein »

Alsternordbahn hat geschrieben: Mi 28. Apr 2021, 22:51 Mag aber sein, dass man das in einigen Jahren mit VR-Brillen wieder einfangen kann... :roll: )
An einen Anonymen Ausstellung, 2025:
Modellclub/StraBa Verein mit Anlage: 20 nachgebildeten Fahrpulte mit VR-Brille um Besucher ihre eigene, virtuelle Bahn auf den virtuellen Anlage zu steuern. Andere Besucher dürften die Fahrzeuge auf einen großem Bildschirm folgen. :lol:

Du lächelst, aber diese Ausstellungsbildschirme sind nicht mehr so teuer wie einst und auch VR hat große Schritte in deren Entwicklung gemacht in die letzte Jahre. :!:
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