Rietze BR484 und VAG G1 - meine Sicht der Dinge auf die Modelle
Verfasst: So 6. Mär 2022, 13:13
Ich erhielt gestern die Nürnberger U-Bahn Type G1 und die Berliner S-Bahn BR 484, beides Modelle aus dem Hause Rietze.
Rietze bewirbt sich ja mit "Qualität made in Germany", und wenn die das bei den beiden Modellen ernst meinen, na danke schön.
Positiv erwähnen kann man die Verpackung, die Modelle liegen in Plastikeinlagen im harten Karton, so wie die Rietze-Straßenbahnen.
Was beide Modelle gleich haben sind die Faltenbälge aus 3D-Druck, was man denen auch ansieht. Warum das keine Spritzteile sind wird wohl nur Rietze heißen. Ebenfalls gleich ist bei beiden zwischen den Einzelwagen eine Kupplungskulisse. Werkmäßig ist da eine Kuppelstange verbaut, es paßt aber auch problemlos die Roco-Kurzkupplung rein. Lustigerweise fehlen die Kupplungsaufnahmen beim G1, sodaß ich die 2 Teile der Garnitur nicht verbinden kann. Die Kupplungsaufnahmen schauen aber aus wie jene von Symoba, eventuell hab ich das was in der Bastelkiste.
Beide Modelle sind recht gut graviert, lackiert und bedruckt hat Rietze aber schon mal besser. Beim G1 sind die aufgedruckten Piktogramme am Dach dafür sehr schön geworden.
Ich beginne mit dem 484er, hier habe ich das motorisierte Modell:
Während man von anderen Modellen gewohnt ist, daß die Wagenkästen am Fahrwerk angeklipst sind, so sind sie hier verschraubt. Und die Schrauben sind unter einem aufgesteckten Dachteil versteckt. Rietze verwendet hier, warum auch immer, Torxschrauben. Blöd nur wenn man einen Torx 5 und Torx 7 zu hause hat, die Schrauben aber Torx 6 sind. Nur die Schrauben mit denen die Drehgestelle an die Bodenplatte geschraubt sind sind Torx 5. Nun gut, mit einem kleinen Flachschraubenzieher konnten die Schrauben auch aufgeschraubt werden. Innen befindet sich eine einfärbige Inneneinrichtung. Ein netter Gimmick hier ist die gravierte Abmarkierung des Mehrzweckbereichs im Zwischenwagen und die gravierten Rollstuhlsymbole in den Endwagen. Ob man die von außen aus der Zuschauerperspektive auch sehen kann bezweifle ich mal.
Nach dem Öffnen des Endwagens ein sehr großer Aha-Moment. Während man z. B. von Hallingmodellen gewohnt ist, daß der Antrieb in der Bodenplatte eingearbeitet ist, arbeitet im 484er ein Universaldrehgestellantrieb aus dem Hause Rietze. Am 2. Drehgestell sind Kontaktbleche angebracht und es gehen 2 Drähte von dort zum Antrieb. Im 2. Endwagen ist der Antrieb ebenso verbaut. Was sich da der Konstrukteur gedacht hat weiß ich nicht. Die 2 Antriebe arbeiten unabhängig voneinander, da es keine elektrische Verbindung zwischen den Wagenteilen gibt. Und digitalisieren wird wohl auch nicht so einfach werden.
Nun zum G1, hier habe ich das Standmodell.
Auch hier wird der Wagenkasten mit Torxschrauben gehalten, hier sind es Torx 5. Also offenbar hat Rietze an Schrauben verwendet was grad da war. Auch die Drehgestelle sind mit Torx 5 angeschraubt. Die Inneneinrichtung ist hier auch einfärbig. Die Schakunachbildung am Bug des Endwagens ist sehr gut gestaltet, allerdings auch filigran und bei einem Endwagen ist sie mir leider gebrochen. Da muß wohl der Superkleber ran. Eine nachträgliche Motorisierung dürfte beim G1 nicht vorgesehen sein.
Mein Fazit zu den Modellen. Wenn man Qualität aus der Leopoldigasse bei Nahverkehrsmodellen gewohnt ist (überhaupt jetzt mitn X-Zug), dann stellen diese beiden Modelle doch eine gewisse Enttäuschung dar, auch weil die Listenpreise recht sportlich sind. Das Standmodell des G1 kostet Liste 299,90 Euro, der motorisierte BR 484 kostet 399,90 Euro Liste.
Und um diesen Preis hätte ich die Modelle nicht gekauft, bzw. wären sie nach dem Kauf wieder an den Händler zurückgegangen.
Aber es gab auf beide Modelle schon ein paar % weniger auf den Listenpreis und dann nochmals minus 25%. Da ist es ein wenig besser verschmerzbar.
LG, Manfred
Rietze bewirbt sich ja mit "Qualität made in Germany", und wenn die das bei den beiden Modellen ernst meinen, na danke schön.
Positiv erwähnen kann man die Verpackung, die Modelle liegen in Plastikeinlagen im harten Karton, so wie die Rietze-Straßenbahnen.
Was beide Modelle gleich haben sind die Faltenbälge aus 3D-Druck, was man denen auch ansieht. Warum das keine Spritzteile sind wird wohl nur Rietze heißen. Ebenfalls gleich ist bei beiden zwischen den Einzelwagen eine Kupplungskulisse. Werkmäßig ist da eine Kuppelstange verbaut, es paßt aber auch problemlos die Roco-Kurzkupplung rein. Lustigerweise fehlen die Kupplungsaufnahmen beim G1, sodaß ich die 2 Teile der Garnitur nicht verbinden kann. Die Kupplungsaufnahmen schauen aber aus wie jene von Symoba, eventuell hab ich das was in der Bastelkiste.
Beide Modelle sind recht gut graviert, lackiert und bedruckt hat Rietze aber schon mal besser. Beim G1 sind die aufgedruckten Piktogramme am Dach dafür sehr schön geworden.
Ich beginne mit dem 484er, hier habe ich das motorisierte Modell:
Während man von anderen Modellen gewohnt ist, daß die Wagenkästen am Fahrwerk angeklipst sind, so sind sie hier verschraubt. Und die Schrauben sind unter einem aufgesteckten Dachteil versteckt. Rietze verwendet hier, warum auch immer, Torxschrauben. Blöd nur wenn man einen Torx 5 und Torx 7 zu hause hat, die Schrauben aber Torx 6 sind. Nur die Schrauben mit denen die Drehgestelle an die Bodenplatte geschraubt sind sind Torx 5. Nun gut, mit einem kleinen Flachschraubenzieher konnten die Schrauben auch aufgeschraubt werden. Innen befindet sich eine einfärbige Inneneinrichtung. Ein netter Gimmick hier ist die gravierte Abmarkierung des Mehrzweckbereichs im Zwischenwagen und die gravierten Rollstuhlsymbole in den Endwagen. Ob man die von außen aus der Zuschauerperspektive auch sehen kann bezweifle ich mal.
Nach dem Öffnen des Endwagens ein sehr großer Aha-Moment. Während man z. B. von Hallingmodellen gewohnt ist, daß der Antrieb in der Bodenplatte eingearbeitet ist, arbeitet im 484er ein Universaldrehgestellantrieb aus dem Hause Rietze. Am 2. Drehgestell sind Kontaktbleche angebracht und es gehen 2 Drähte von dort zum Antrieb. Im 2. Endwagen ist der Antrieb ebenso verbaut. Was sich da der Konstrukteur gedacht hat weiß ich nicht. Die 2 Antriebe arbeiten unabhängig voneinander, da es keine elektrische Verbindung zwischen den Wagenteilen gibt. Und digitalisieren wird wohl auch nicht so einfach werden.
Nun zum G1, hier habe ich das Standmodell.
Auch hier wird der Wagenkasten mit Torxschrauben gehalten, hier sind es Torx 5. Also offenbar hat Rietze an Schrauben verwendet was grad da war. Auch die Drehgestelle sind mit Torx 5 angeschraubt. Die Inneneinrichtung ist hier auch einfärbig. Die Schakunachbildung am Bug des Endwagens ist sehr gut gestaltet, allerdings auch filigran und bei einem Endwagen ist sie mir leider gebrochen. Da muß wohl der Superkleber ran. Eine nachträgliche Motorisierung dürfte beim G1 nicht vorgesehen sein.
Mein Fazit zu den Modellen. Wenn man Qualität aus der Leopoldigasse bei Nahverkehrsmodellen gewohnt ist (überhaupt jetzt mitn X-Zug), dann stellen diese beiden Modelle doch eine gewisse Enttäuschung dar, auch weil die Listenpreise recht sportlich sind. Das Standmodell des G1 kostet Liste 299,90 Euro, der motorisierte BR 484 kostet 399,90 Euro Liste.
Und um diesen Preis hätte ich die Modelle nicht gekauft, bzw. wären sie nach dem Kauf wieder an den Händler zurückgegangen.
Aber es gab auf beide Modelle schon ein paar % weniger auf den Listenpreis und dann nochmals minus 25%. Da ist es ein wenig besser verschmerzbar.
LG, Manfred