Technik die sich gegenseitig zerschießt?

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DSV
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Technik die sich gegenseitig zerschießt?

Beitrag von DSV »

Hallo zusammen,

So unangenehm Corona an sich ist, bei mir hat die Erkrankung dazu geführt, das ich endlich an den Stadtverkehrsmodulen weiterarbeiten kann (Bilder folgen in Kürze im eigentlichen Dokumentations-Thread), und parallel damit muss ich mich auch wieder mit der grundlegenden Fragestellung, wie später einmal die U-Bahn gesteuert wird, auseinander setzen. Problem ist: Der Oberflächenverkehr erfordert mit Eheim/ Brawa Obus und Straßenbahn beide analog eigentlich schon die volle Aufmerksamkeit. Große Ideen mit U-Bahnzentralstellwerken, Gleisfreimeldung und co. gab es, aber das macht erst ab einer gewissen Größe Sinn und nicht zuletzt befindet die U-Bahn sich auf der Publikumssseite, und rein nach Gleisfreimeldung steuern wäre nicht sehr zielgenau, eine cm gestückelte Gleisfreimeldung wäre aber reiner Kabelirrsinn.

Mein momentaner Gedanke, solange es nur einen ausgebauten U-Bahnhof gibt, wäre, eine Pendelzugautomatik einbauen, dann kann zwar nur ein Zug gleichzeitig fahren, aber wenn ich die richtige nehmen könnte ich dennoch Richtungsbetrieb auf den Gleisen fahren, weil es solche gibt, die einen Zwischenbahnhof und Hin und Gegenrichtung an unterschiedlicher Stelle erlauben. Richtungsbetrieb wäre mir sehr wichtig, weil an jedem Modulübergang befinden sich in Regelrichtung Eingleisvorrichtungen, die entlaufene Achsen fangen sollen, aber eben nur in Regelrichtung wirken. Die Wendegleise können in der ersten Stufe mit einfachen Rückfallweichen ausgestattet werden.


Im Moment schwebt mir diese Steuerung vor (die hatte ich früher an anderer Stelle schon mal, im Moment habe ich aber keine Teststrecke dafür) : https://www.conrad.de/de/p/tams-elektro ... 11519.html Aber jetzt zum Problem: Wenn ich dennoch analoge Gleisfreimeldungsbausteine mit einbaue, geht das dann noch? So wie ich das verstehe, mischen die Gleisfreimeldebausteine ja eine Wechselspannung in den Bahnstrom, und messen dann, ob der am andern Ende der Leitung wieder was ankommt, wenn der Wechselstrom mit durch die Fahrzeuge durch geht. Wie reagiert nun der Pendelzug-Baustein, wenn in jedem Meldeabschnitt auch noch Wechselspannung rumwabert? Zerschießt das irgendetwas? Oder kann es im umgekehrten passieren das die Pendelautomatik die ja selber für sich misst, wo das Fahrzeuge gerade ist, dann auf allen Abschnitten Lastentnahme feststellt, und dadurch nicht mehr feststellen kann, wo das Fahrzeug ist?

Hat jemand da Erfahrungen? Sollte man die Pendelzugautomatik irgendwie mit Sperrdioden schützen? Oder mit etwas anderen? Geht das überhaupt, und falls ja wie?

Gruß Daniel
volkmar
Beiträge: 19
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Re: Technik die sich gegenseitig zerschießt?

Beitrag von volkmar »

Hallo Daniel,

zum einen verstehe ich nicht, warum du trotz einer Pendelautomatik noch zusätzlich Gleisbelegtmelder einbauen willst. Welche Funktion sollen diese denn erfüllen?

Zum anderen kenne ich nur Gleisbelegtmelder, welche die Belegtmeldung dadurch erzeugen, dass der Fahrstrom im überwachten Gleisabschnitt gemessen wird (der Nachteil ist natürlich, dass im analogen Betreib bei Stillstand kein Fahrzeug erkannt werden kann). Dass es Belegtmelder gibt, die eine Hilfsspannung verwenden, wäre mir neu, aber durchaus denkbar, um auch im Stillstand Fahrzeuge zu erkennen.

Mein Vorschlag wäre jedenfalls: baue entweder nur die Pedelzugsteuerung ein oder arbeite nur mit Gleisbelegtmeldern und einer nachgeschalteten Steuerung.

Hast du eigentlich auch schon einen Digitalbetrieb der U-Bahn in Erwägung gezogen? Dann könntest du denn Pendelbetrieb auch über die Digitalzentrale abwickeln.

Viele Grüße
Volkmar
DSV
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Re: Technik die sich gegenseitig zerschießt?

Beitrag von DSV »

Hallo Volkmar,

Dadurch das die Strecke ja im Bauch der Module sitzt, sehe ich größtenteils nicht, was die U-Bahn tut. Deswegen hätte ich hinter den Modulen gerne die Information, wo der Zug ist, damit, wenn er ungewöhnlich lange sich nicht bewegt mal schauen kann was los ist

> Zum anderen kenne ich nur Gleisbelegtmelder, welche die Belegtmeldung dadurch erzeugen, dass der Fahrstrom im überwachten Gleisabschnitt
> gemessen wird

Das wäre natürlich eine Idee, welche Fabrikate arbeiten mit dieser Technik?

> Mein Vorschlag wäre jedenfalls: baue entweder nur die Pedelzugsteuerung ein oder arbeite nur mit Gleisbelegtmeldern und einer nachgeschalteten Steuerung.

OK, ich verstehe das so, das die sich sonst in jeden Fall gegenseitig zerschießen würden, richtig?

> Hast du eigentlich auch schon einen Digitalbetrieb der U-Bahn in Erwägung gezogen? Dann könntest du denn Pendelbetrieb auch über die Digitalzentrale abwickeln.

Überlegungen gab es schon, aber das macht natürlich die Hürden höher, und schränkt dann den Kreis der Fahrzeuge noch weiter ein. Gastfahrzeuge auf der U-Bahn würden dann eher schwer. Und falls es irgendwann zu der Gleisverbindung Straßenbahn U-Bahn käme stießen dort zwei inkompatible Systeme aufeinander. Eher vielleicht noch ein Arduino oder sowas, der den Fahrstrom regelt, aber auch da habe ich das Problem, das ich dort kein Problem selbst mehr lösen könnte. Wenn da was kaputt ist, ist mit selber reparieren genau wie bei Digitalbausteinen halt nichts mehr. Das lässt mich davor immer noch zurückschrecken.

Das ist auch das Problem mit den fertigen Gleisfreimeldern. Meine Märklin zuhause hat selbstgebaute GFM mit simpler alter Relaistechnik, da kann ich jeden Fehler irgendwann finden und beheben, weil ich halt von jeden Bauteil weiß was es warum tut. Dieses Verständnis fehlt mir allerdings für Elektronik.

Gruß Daniel
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