Neuling stellt sich vor..
Verfasst: Fr 25. Nov 2022, 08:23
Moin Kollegen und Trambahner,
seit meinem Umzug nach Lübeck, das ist nun auch schon ein paar Jahre her, interessiere ich mich natürlich auch für den lokalen Eisenbahnverkehr und bin dabei zwangsläufig auch auf die Lübecker Trambahn gestoßen, zu der es unter anderem auch ein paar Besonderheiten gibt, die sich einem nicht sofort erschließen.
Mit meiner Recherche zum innerstädtischen alten Bahnhof, welcher bis Ende April 1908 noch in Betrieb war, stieß ich auf etliche Bilder mit Straßenbahnen, in diversen städtischen Archiven.
Lübeck war bis zum Jahr 1936 ein eigenständiger Staat, der nicht zum Deutschen Reich gehörte und eigenständig war. Erst 1936 wurde das Lübecker Staatsgebiet vom Deutschen Reich vereinnahmt und der Provinz Schleswig-Holstein einverlaibt, behielt aber seine Eigenständigkeit, beschränkt auf das Stadtgebiet als Freie- und Hansestadt weiterhin.
Man baute schon recht frühzeitig mehrere Pferdeeisenbahnen, wie man die Trambahnen damals nannte.
Sie waren überwiegend eingleisig verlegt und boten in Regelmäßigen Abständen auch zweigleisige Ausweichstellen. Die teilweise Elektrifizierung erfolgte ab Mitte der 1880er Jahre.
Man entschied sich für die Spurweite von 1100 mm, bedingt durch die schmalen Straßen der Altstadt.
Gemeinfreies Bild der Lübecker Trambahn Linie 7
Zu den Besonderheiten zählt die Tatsache, daß das Gleis der Trambahn am alten Bahnhof am Holsten(tor)platz auf dem Bahnübergang die Gleise der LBE = Lübeck Büchener Eisenbahn im 90° Winkel an zwei verschiedenen Stellen durchkreuzt.
Einmal direkt am Bahnhof kurz vor der Puppenbrücke und einmal etwas dichter zum mittleren Holstentor hin, am Zollschuppen der Eisenbahn.
Die Gleislage der auf dem Bahnübergang verlegte, eingleisige Trambahn durchkreuzt 3 Gleise der LBE im 90° Winkel. Nach der Elektrifizierung lagen die Gleise dichter an der eingleisigen Bahnhofshalle der LBE.
Beim Zollschuppen gab es zwei Gleise der LBE welche zur anderen Seite des Holstenplatzes führten und wo sogar eine Ausweichstelle der Tram die zwei Eisenbahngleise ebenfalls im 90° Winkel durchkreuzt.
Auch dabei handelt es sich um eine nachträgliche Änderung, denn zuvor durchkreuzte nur die elektriache Tram eingleisig die beiden Gleise der Güterbahn zum Zollscjuppen auf der anderen Seite des Holstenplatzes und die Pferde Eisenbahn hingegen hatte noch ihr eigenes Gleis auf der anderen Straßenseite des Holstenplatzes.
Nach der Gleisverschwenkung des Trambahngleises am Bahnhof hatte eine der 90° Kreuzungen eine weitere Besonderheit, weil sich in mitten der Kreuzung das Herzstück einer Weiche der LBE befan von dem vor dem Bahnübergang von Gleis 3 nach Gleis 4 abzweigenden Eisenbahngleises.
Vermutlich wegen dieser Besonderheiten im Innenstadtbereich, wagen sich da fast keine Modellbahner an dieses Thema heran, weil man dann viel Selbstbauten von Gleisen und ins Besondere an Kreuzungen in Angriff nehmen muß.
Im Jahr 1902 eröffnete die LBE eine Bahnstrecke in den Stadteil Schlutup, stellte aber den Personenverkehr bereits 1906 wieder ein, weil nicht genug Fahrgäste die wesentlich teurere Eisenbahn nutzten, welche täglich nur 4 bis 6 mal fuhr. Der Transportpreis in der 3. Klasse war mit etwa 35 Pfennig auch nicht gerade als billig zu bezeichnen.
Die Einwohner des Stadteil Schlutups nutzten lieber die langsamere, elektrische Tram, die aber wiederum im 20 Minutentakt an 16 Stunden am Tag fuhr, an den Wochenenden etwas ausgedünnter im Fahrplan, zu dem kostete eine Trambahnkarte nur 5 Lübbsche Pfennige.
1959 fuhr die letzte Tram durch Lübeck und der Trambetrieb wurde eingestellt.
Mein Plan ist es, auf einem Modul den Bahnübergang am alten Bahnhof nachzubauen also auch mit funktionsfähiger Gleiskreuzung im 90° Winkel, was natürlich Gleisselbstbau in der Baugröße H0 und H0m für die elektrische Tram bedeutet.
Noch befinde ich mich bei der Materialbeschaffung und habe die Planungsphase noch nicht abgeschlossen.
Traumhaft wäre es mir auch ein paar Lübecker Trambahnwagen bauen zu können.
Schönen Gruß,
Ingo
seit meinem Umzug nach Lübeck, das ist nun auch schon ein paar Jahre her, interessiere ich mich natürlich auch für den lokalen Eisenbahnverkehr und bin dabei zwangsläufig auch auf die Lübecker Trambahn gestoßen, zu der es unter anderem auch ein paar Besonderheiten gibt, die sich einem nicht sofort erschließen.
Mit meiner Recherche zum innerstädtischen alten Bahnhof, welcher bis Ende April 1908 noch in Betrieb war, stieß ich auf etliche Bilder mit Straßenbahnen, in diversen städtischen Archiven.
Lübeck war bis zum Jahr 1936 ein eigenständiger Staat, der nicht zum Deutschen Reich gehörte und eigenständig war. Erst 1936 wurde das Lübecker Staatsgebiet vom Deutschen Reich vereinnahmt und der Provinz Schleswig-Holstein einverlaibt, behielt aber seine Eigenständigkeit, beschränkt auf das Stadtgebiet als Freie- und Hansestadt weiterhin.
Man baute schon recht frühzeitig mehrere Pferdeeisenbahnen, wie man die Trambahnen damals nannte.
Sie waren überwiegend eingleisig verlegt und boten in Regelmäßigen Abständen auch zweigleisige Ausweichstellen. Die teilweise Elektrifizierung erfolgte ab Mitte der 1880er Jahre.
Man entschied sich für die Spurweite von 1100 mm, bedingt durch die schmalen Straßen der Altstadt.
Gemeinfreies Bild der Lübecker Trambahn Linie 7
Zu den Besonderheiten zählt die Tatsache, daß das Gleis der Trambahn am alten Bahnhof am Holsten(tor)platz auf dem Bahnübergang die Gleise der LBE = Lübeck Büchener Eisenbahn im 90° Winkel an zwei verschiedenen Stellen durchkreuzt.
Einmal direkt am Bahnhof kurz vor der Puppenbrücke und einmal etwas dichter zum mittleren Holstentor hin, am Zollschuppen der Eisenbahn.
Die Gleislage der auf dem Bahnübergang verlegte, eingleisige Trambahn durchkreuzt 3 Gleise der LBE im 90° Winkel. Nach der Elektrifizierung lagen die Gleise dichter an der eingleisigen Bahnhofshalle der LBE.
Beim Zollschuppen gab es zwei Gleise der LBE welche zur anderen Seite des Holstenplatzes führten und wo sogar eine Ausweichstelle der Tram die zwei Eisenbahngleise ebenfalls im 90° Winkel durchkreuzt.
Auch dabei handelt es sich um eine nachträgliche Änderung, denn zuvor durchkreuzte nur die elektriache Tram eingleisig die beiden Gleise der Güterbahn zum Zollscjuppen auf der anderen Seite des Holstenplatzes und die Pferde Eisenbahn hingegen hatte noch ihr eigenes Gleis auf der anderen Straßenseite des Holstenplatzes.
Nach der Gleisverschwenkung des Trambahngleises am Bahnhof hatte eine der 90° Kreuzungen eine weitere Besonderheit, weil sich in mitten der Kreuzung das Herzstück einer Weiche der LBE befan von dem vor dem Bahnübergang von Gleis 3 nach Gleis 4 abzweigenden Eisenbahngleises.
Vermutlich wegen dieser Besonderheiten im Innenstadtbereich, wagen sich da fast keine Modellbahner an dieses Thema heran, weil man dann viel Selbstbauten von Gleisen und ins Besondere an Kreuzungen in Angriff nehmen muß.
Im Jahr 1902 eröffnete die LBE eine Bahnstrecke in den Stadteil Schlutup, stellte aber den Personenverkehr bereits 1906 wieder ein, weil nicht genug Fahrgäste die wesentlich teurere Eisenbahn nutzten, welche täglich nur 4 bis 6 mal fuhr. Der Transportpreis in der 3. Klasse war mit etwa 35 Pfennig auch nicht gerade als billig zu bezeichnen.
Die Einwohner des Stadteil Schlutups nutzten lieber die langsamere, elektrische Tram, die aber wiederum im 20 Minutentakt an 16 Stunden am Tag fuhr, an den Wochenenden etwas ausgedünnter im Fahrplan, zu dem kostete eine Trambahnkarte nur 5 Lübbsche Pfennige.
1959 fuhr die letzte Tram durch Lübeck und der Trambetrieb wurde eingestellt.
Mein Plan ist es, auf einem Modul den Bahnübergang am alten Bahnhof nachzubauen also auch mit funktionsfähiger Gleiskreuzung im 90° Winkel, was natürlich Gleisselbstbau in der Baugröße H0 und H0m für die elektrische Tram bedeutet.
Noch befinde ich mich bei der Materialbeschaffung und habe die Planungsphase noch nicht abgeschlossen.
Traumhaft wäre es mir auch ein paar Lübecker Trambahnwagen bauen zu können.
Schönen Gruß,
Ingo