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Verfasst: So 1. Jan 2006, 23:58
von tram de ruhr
PS:

Ach ja, für Hinweise auf Schienenverbinder für Swedtram+Swedtram sowie Swedtram+ORR und/oder x-beliebige HO(m) oder TT-Systeme wäre ich Euch auch noch sehr verbunden. Löten mag ich erst dann wenn ich weiss was ich will bzw. was funktioniert. Darf auch irgendein U- oder Doppel T- Profil sein dessen Klemmkraft wenigstens temporär genutzt werden kann.

LG
Holger

Verfasst: Mo 2. Jan 2006, 11:00
von Werner Jurkowski
Hallo Holger,

Du hast die 100. "Antwort" auf unser Thema geschafft, das ist schon mal ein Grund zur Gratulation - es hat wohl kein anderes Thema so viel Resonanz gefunden, dank Harald, der es angestoßen hat.

Auf meiner H0m Strecke hat noch kein Lima Modell eine Probefahrt gemacht, deshalb hatte ich auch noch keinen Grund, die H0m Radsätze zu messen. Warum die Modelle in Tillig TT Weichen hängen bleiben, kann ich nur vermuten.

Die Normen machen bei Rad und Schiene keinen Unterschied zwischen den Baugrößen TT und H0m, Maßvorgaben und Toleranzen beziehen sich einzig auf die Spurweite 12mm. Bei 12mm ist die Rille am Radlenker nur 1mm breit gegenüber 1,3mm bei 16,5mm Spurweite. Bei normgerechter Einstellung der Radsätze sollte eigentlich nichts klemmen, wenn es doch passiert, hat wohl Lima gepfuscht. Möglicherweise hat Lima statt TT-Radsätze H0-Radsätze eingebaut und damit für die Spurweite 12mm zu breite Spurkänze und als Folge ein zu geringes Radsatzinnenmaß.

Um jetzt niemanden zu verwirren:
Selbstverständlich können wir auf H0 TT-Radsätze einsetzen. Das wird bei Strassenbahnmodellen sowieso gemacht und ist auch immer noch in der H0-Toleranz.

Wenn wir unsere Gleise selbst bauen, bleibt uns beim Dreischienengleis nichts anderes übrig, als uns an H0 zu orientieren, also am Radlenker haben wir dann 1,3mm Rillenbreite, was dann auch dem Swedtram Rillenprofil entspricht. Wenn man die Spur nicht ausversehen zu eng baut, gibt es auch keine Probleme, egal, ob dort ein H0 oder ein TT-Rad rollt.

Beim Swedtram Rillenprofil ist also die Rillenbreite gleich der Rillenbreite im H0-Radlenker. Deshalb kannst Du auch Kreuzungen und Weichen im Bogen verlegen, ohne daß die Räder auflaufen und rausklettern, immer vorausgesetzt, man bleibt in den zulässigen Toleranzen.

Wer Rillenprofile verlegt, muß sich immer vergegenwärtigen, daß die 1,3mm Rillenbreite nur geringe Verlegetoleranzen zuläßt. Bei 12mm Spurweite sollte man möglichst nicht ins Minus gehen und bei 16,5mm nicht ins Plus (warum, ist in meinem vorigen Beitrag erklärt).

Man sollte beim Bau seines Gleises immer mal wieder Probefahrten mit verschiedenen Beiwagen machen, dabei erkennt man sehr schnell, wo es hakt. Wenn die geschobenen Modelle einwandfrei laufen, kann man auch getrost das Gleis fertigstellen, einschließlich Strassenpflasterung.

Das Thema Schienenverbinder bei Swedtram / Orr ist mit den herkömmlichen Klemmen nicht zu lösen. Ich würde da auch nicht viel Aufwand treiben. Nimm einfach einen Streifen Leiterplattenmaterial und löte die Enden drauf, wenn es nicht gefällt, löte wieder ab. Der Leiterplattenstreifen wird aber wegen der Empfindlichkeit nur einmalig verwendbar sein. Nach Möglichkeit mache den Streifen so breit, daß auch die Enden vom anschließenden Gleis mit aufgelötet werden und trenne nachträglich. Üblicherweise verlege ich die Profile durchgehend, auch dort, wo ich eigentlich Trennstellen haben will. Die nachträgliche Trennung garantiert, daß die Gleisstücke immer zueinander passen.

Wenn Du trotzdem eine Art lösbaren Schienenverbinder haben möchtest, dann kannst Du ebenfalls einen Streifen Leiterplattenmaterial verwenden und in der Position der Schienenprofile Plättchen auflöten. Die Plättchen können zum Profil hin angeschrägt sein, damit das Profil nicht nach oben rausrutschen kann.

Ich würde grundsätzlich keine Orr Kreuzungen oder Weichen einsetzen, weil die Radien von 165mm für unsere Verhältnisse zu klein sind. Kreuzungen lassen sich aus Swedtram Rillenprofilen sehr einfach selbst bauen. Wenn man nicht gerade meine Nagelmethode auf Holzunterlage anwendet, empfiehlt es sich, den gesamten Kreuzungsbereich auf einem Stück Leiterplattenmaterial komplett zu verlegen. Auch hier gilt, die Profile möglichst durchgängig zu verlegen, vorzugsweise die gebogenen Abschnitte, getrennt wird anschließend. Wo man trennen will / muß, überlegt man sich besser vorher, eine kleine Skizze ist da sehr hilfreich. Die große Platte kann man dann auch anschließend in die einzelnen Elemente (Weichen und Kreuzungen) aufteilen, ohne daß die Passung der Teile zueinander verlorengeht.

Viele Grüße
Werner

Verfasst: Mo 2. Jan 2006, 21:17
von Alexander Dathe
Hallo Holger,
tram de ruhr hat geschrieben:So, dann habe ich die erste Orr Kreuzung ausgepackt. Das Teil war krumm und schief, lässt sicht per Stecktechnik auch nicht mit den Schwellen meiner Testgleise anstecken. Und ich müsste das Teil ja noch 16teilen für 2L Betrieb, in einem Fall kommt noch wegen 3 Schienengleis eine 24teilige Konstruktion auf mich zu!!!
Baue doch die Kreuzungen selbst. Wenn Du die gegossene verzogene Kreuzung wieder teilst, kannst Du schneller und einfacher Rillenprofile selbst stückeln, befeilen und zu Kreuzungen zusammengesetzt auf die Leiterplatte löten.
-Übertragen der Gleisverläufe auf die Epoxydharzplatte mit Stift oder Reisnadel
-Auflöten der 1. durchgängigen Rille vorzugsweise im Bogen
-Auflöten der 2. durchgängigen Rille im genauen Spurmaß zur 1.
-Zurechtsägen der Teile der Rillen, die gestückelt aufgelötet werden müssen
-Befeilen der Teile, am besten im Scahrleitungsbau" (S. 70f) orientiert.

Gruß, Axel 9den 027f8df761435cfd60700280d6c32fduj5p^

Verfasst: Di 3. Jan 2006, 12:34
von GuidoM
Hallo zusammen,

so langsam habe ich den Eindruck, daß wir uns etwas im Kreis drehen. Die Problematik ist jedem bekannt, auch, daß die auf dem Markt vorhandenen, bzw. angekündigten Systeme alle ihre individuellen Unzulänglichkeiten haben.

Aber was können wir daran ändern? Ich möchte nicht in Resignation verfallen, aber können wir überhaupt was ändern? Mich erinnert diese Diskussion zuweilen an die über H0pur und wie das Zeugs so alles heißt.

Ein vorbildgerechtes Umsetzen der Radreifen wird nicht mehr einer H0 Norm entsprechen, aber ein Fahrzeug mit EBO-Radreifen kann auch nicht auf Straßenbahnschienen fahren ;) Brauchen wir Kompatibilität zum "normalen" H0 ??? Wer Mischbetrieb benötigt, der muß auch wie in der Realität eine breitere Rille umsetzen.

Verfasst: Mi 4. Jan 2006, 10:48
von Werner Jurkowski
Hallo Guido,

Deine Idee mit einer Auflistung der Bezugsquellen will ich gerne aufgreifen und eine Auflistung aller mir bekannter Adressen unter einem neuen Thema erstellen. Die Auflistung soll alle Möglichkeiten des Gleisselbstbaus umfassen, also nicht nur Swedtram.

Bezüglich Swedtram will ich aber erst eine Auflistung der Händler im deutschsprachigen Bereich von Herrn Josefson einholen. In einem Monat ist wieder Messe in Nürnberg. Auch wenn Swedtram dort nicht mehr ausstellt, ist er bisher immer dort gewesen und hatte üblicherweise auch Rillenprofile und Zubehör im Gepäck. Wer also sowieso in Nürnberg ist, hat die Chance, sich am Freitagabend mit ihm zu verabreden - das spart erhebliche Versandkosten. Ich weiß noch nicht, ob er von der Möglichkeit Gebrauch machen wird, am Samstag und Sonntag im Betriebshof St. Peter auszustellen. In den vergangenen Jahren startete er immer am Samstag mit einer Rundreise zu diversen Strassenbahnbetrieben.

Viele Grüße
Werner

Modellwerk und Entwässerungskasten für Weichenstellmechanik

Verfasst: Mi 11. Jan 2006, 11:27
von Alexander Dathe
Werner, Danke für die Händlerliste!

Herr Artschwager von Bus-und-Bahn-und-mehr hat mir auch die Gleisbiegemaschiene besorgt. Das nur, weil sonst der Eindruck entsteht, diese gäbe es nicht in Deutschland.

Fragen zu Modellwerk:

Die Weichenbausätze sind fast zur Hälfte billiger im Einkauf als die von Swedtram. Wie ist die Bauweise und Optik? Handelt es sich bei dem von Modellwerk angebotenen "RS-Gleis" um Rillenschienen? Wie sind die im Vergleich zum Swedtram/ORR-Gleis? Empfehlenswert als preisgünstigere Alternative?

Wie ist Bauweise und Optik der "Entwässerungskasten zur Abdeckung der Stellmechanik" von Modellwerk für 2,50 € à 3 Stück? Die Abdeckung kann zwar auch selber gebaut werden, doch aus Metall hergestellt, würden beide Gleisprofile elektrisch miteinander verbunden. Alternativ zum Metall fallen mir keine Kunststoffplatten mit geeigneter Oberflächenstrucktur ein. Ich weiß nicht ob glatte Rechtecke aus Polystyrol das Original darstellen können.
Gehen die Kästen von Modellwerk rechts und links über die Weiche hinaus? Oder sind die Kästen nur zwischen den Gleisprofilen?

Sind generell derartige Kästen auch bei Vignolschienen zu verwenden?

Viele Grüße
Alexander

Baufortschritt 11.01.06 Die Vignolschienen sind fertig verlegt.
Bild
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Verfasst: Mi 11. Jan 2006, 14:02
von Werner Jurkowski
Hallo Alexander,

mit dem Ausdruck "Das Swedtramprogramm" ist dann auch alles gemeint, was unter Swedtram aufgeführt ist. Selbst wenn ein Artikel nicht am Lager gehalten wird, gehe ich davon aus, daß ein Händler, der Geschäftsbeziehungen mit Swedtram pflegt, auch alles besorgt. Eine Klarstellung ist aber immer gut.

Modellwerk hat leider keine Bilder in die eigene Webseite eingestellt. Wenn Du aber mal im FAQ Forum unter Modellwerk schaust, dann kannst Du Dich von der Optik überzeugen. Viel mehr kenne ich von den Modellwerk Produkten leider auch nicht. Jan hat schon KISS Weichen gebaut und damit wohl gute Erfahrungen gemacht. Er hat hier aber schon berichtet, daß die Rillen zu eng sind, was aber mit versetzen des L-Profils, das die Rille abschließt, ausgeglichen werden kann. Da die Bauteile ja auf H0m abgestimmt sind, wird man wohl auch die Norm für 12mm zugrunde gelegt haben. Da ist die Rillenbreite am Radlenker geringer als bei 16,5mm. Da gilt dann das, was ich zu diesem Thema schon geschrieben habe.

Das KISS Gleis habe ich vor Jahren schon mal in Nürnberg ausgestellt gesehen, Optik und Verarbeitung waren in Ordnung. Wem die Radien in den Weichen und Kreuzungen ausreichend sind und wer sich nicht an großen Gleismittenabständen stört, findet in dem Angebot von Modellwerk eigentlich ein fast gleichwertiges Gleis (einschl. Weichen) zu Swedtram. Ich persönlich gebe dem Swedtramprofil den Vorzug, weil das Rillenprofil beim Bau weniger Stückelung und damit Fummelei bedeutet. Die tieferen Rillen von Modellwerk stören mich dabei nicht. Es sieht allemal besser aus, als wenn man bei umgefummeltem Eisenbahngleis durch die Rille auf die Schwellen blickt.

Eine Kombination mit Swedtram Rillenprofilen und Modellwerk Weichen macht sicherlich einen besseren Eindruck als eine Kombination mit Luna Weichen.

Das "RS-Gleis" würde ich mal als Vignolprofil mit angelegtem L-Profil interpretieren.

Meine Entwässerungs- / Stellkästen habe ich aus Metall hergestellt und zum Gleis hin isoliert. Ich habe nur noch nicht die Deckel draufgesetzt, dafür habe ich aber mal vor urdenklichen Zeiten Riffelblech von Old Pullman bezogen. Riffelblechimitation aus Kunststoff gibt es von Brawa, allerdings in einer für diese Deckel untypischen Struktur.

Wie die Entwässerungskästen von Modellwerk aussehen, weiß ich mangels Abbildungen leider auch nicht. Beim Vorbild gibt es jedenfalls die unterschiedlichsten Ausführungen und wenn ich mich jetzt nicht irre, auch zwischen Vignolschienen. Wir hatten das Thema aber schon mal vor längerer Zeit. Unser Modellbahnfreund aus Brandenburg könnte sich dazu mal melden.

Viele Grüße
Werner

Verfasst: Di 24. Jan 2006, 17:03
von GuidoM
Hallo zusammen,

ich habe bei Modellwerk bezüglich der Tramgleise nachgefragt und die Info erhalten, daß diese derzeit nicht mehr verfügbar sind.

Verfasst: Di 24. Jan 2006, 22:36
von Werner Jurkowski
Hallo Guido,

vielen Dank für die Nachricht. Schade, daß damit wieder eine Quelle versiegt ist. Die Möglichkeiten des Selbstbaus sind aber nach den bisher beschriebenen Methoden weiterhin möglich.

Eine weitere Variante des Rillenschienenbaus nach der Methode "zwei Schienen nebeneinander" fand ich gerade im kleinen neuseeländischen Infoblatt "TramliNZ". Der Australier Greame Inglis beschreibt dort seine Methode: Code 100 Profile (das sind die mit 2,5mm Profilhöhe) werden auf Schwellen aus Leiterplattenmaterial gelötet. Wenn ein Profil auf die Schwelle gelötet ist, wird ein Messingstreifen aufgelötet, dessen Länge so gewählt wird, daß das 2. Schienenprofil dagegengelötet exakt das gewünschte Spurmaß ergibt. Auf diese Messingstreifen wird später N-Schienenprofil aufgelötet, das damit die Rille bildet.

Der N-Schienenkopf ist nur halb so breit wie der Code 100 Schienenkopf und wirkt daher optisch wesentlich besser. Greame Inglis rüstet seine Modelle mit RP25/88 (Finescale) Radsätzen aus und stellt das Radsatzinnenmaß auf 15mm ein. Das ermöglicht ihm eine Rillenbreite von 0,9mm. Unsere NEM Radsätze würden dabei natürlich versagen. Da es aber ein Selbstbaugleis ist, steht es auch Jedem frei, die Rillenbreite seinen Bedürfnissen anzupassen.

Viele Grüße
Werner

Verfasst: Do 26. Jan 2006, 11:35
von Lars Schanz
Werner Jurkowski hat geschrieben: Der Australier Greame Inglis beschreibt dort seine Methode: Code 100 Profile (das sind die mit 2,5mm Profilhöhe) werden auf Schwellen aus Leiterplattenmaterial gelötet. Wenn ein Profil auf die Schwelle gelötet ist, wird ein Messingstreifen aufgelötet, dessen Länge so gewählt wird, daß das 2. Schienenprofil dagegengelötet exakt das gewünschte Spurmaß ergibt. Auf diese Messingstreifen wird später N-Schienenprofil aufgelötet, das damit die Rille bildet.
Hallo Werner,

damit wären die Profile aber zunächst elektrisch verbunden. Werden sie noch getrennt oder wird mit einer funktionsfähigen Oberleitung gefahren?

Viele Grüße
Lars

Verfasst: Do 26. Jan 2006, 12:11
von Werner Jurkowski
Hallo Lars,

es ist kein Problem, den Messingstreifen und die Kupferbeschichtung nachträglich zu trennen, wenn alles gelötet ist (macht Greame Inglis auch). Die Option Oberleitung und / oder Unterleitung ist bei jeder Gleis-Selbstbaumethode gewahrt.

Viele Grüße
Werner