Moin.
Reedkontakte sind immer nur eine 80% Lösung.
80% der auszulösenden Schaltvorgänge werden tatsächlich ausgelöst, weitere 12% vielleicht und die restlichen 8% werden schlicht nicht geschaltet.
Alle Fahrzeuge müssen mit Schaltmagneten ausgerüstet sein.
Die Schaltmagnete müssen in der richtigen Arbeitshöhe über dem Kontakt liegen und das Magnetfeld darf nicht verdreht sein.
Die Reedkontakte müssen 100% in der richtigen Einbaulage sein, sonst funktioniert das Ganze nicht richtig.
Also eigentlich viel Aufwand für wenig Wirkung.
Mal nebenbei, Wie stellst Du Dir die Schaltung mit den bistabilen Relais vor.
... ein Fahrzeug löst den Kontakt aus und schaltet das Relais, soweit OK.
Und dann?
Wie wird das Relais wieder zurückgeschaltet ohne die Reedkontakte zu überlasten?
Also ein extra "Ausschaltkontakt" für jeden Block.
Wenn der aber mal nicht schaltet, weil das Fahrzeug zu schnell war, steht die gesamte Anlage nach kurzer Zeit.
Viel Spaß bei der Fehlersuche ...
Die bessere Variante ist die Blockstellenschaltung über Belegtmelder, z.B. den 43400 von Uhlenbrock, mit eingebautem Relais.
Die Belegtmelder reagieren auf Stromverbrauch (es genügt sich mit der Hand auf die Gleise zu stützen um die Belegtmeldung auszulösen).
Ein "mal eben schnell" aufgebauter Schienenkreis mit den entsprechenden Trennstellen und den Belegtmeldern funktionierte analog, wie digital auf Anhieb.
Kommen wir zum Kostenvergleich.
Platine 0,99 Euro
Relais 4,95 Euro
Sockel 0,32 Euro
Gleichrichter 2,20Euro
Reedkontakte 2,20Euro
Das sind 10,66Euro/Block
Zuzüglich 1,50 Euro/ Fahrzeugmagnet.
Das minimum sind 3 Blöcke und 2 Fahrzeuge, damit die Blockschaltung überhaupt funktioniert.
Das bedeutet 36,48 Euro an Material, damit eine unzuverlässige Billiglösung überhaupt funktioniert.
Dazu kommen insgesamt noch mindestens 3-4 Stunden Montageaufwand.
Bei einer theoretischen Kalkulation von 10 Euro/Stunde sind wir jetzt bei 76,48 Euro.
Ein Belegtmelder von Uhlenbrock kostet 23,00 Euro, ist damit in der Materialbeschaffung zwar doppelt so teuer, wie die Billiglösung,
verursacht aber letztendlich nur eine halbe Stunde Montageaufwand und funktioniert dafür wirklich sicher.
Das bedeutet, 69,00 Euro Materialkosten und 5,00 Euro Montagezeit.
Damit sind wir bei 74,00 Euro.
Die beiden Systeme sind also im Endpreis tatsächlich vergleichbar.
Jetzt werden viele sagen, meine Arbeitszeit brauche ich nicht mit hineinzurechnen ...
Stimmt, Ihr braucht das nicht, ich muß es als Profi aber tun, um die ganze Geschichte klarer darzustellen.
Wenn ich dann allerdings meinen normalen Stundensatz mit einrechne, sieht die Reedkontaktlösung sehr alt aus ...
Wenn ich mir dann auch noch den zusätzlichen Mehraufwand an Kabeln bei der Reedkontakt-Lösung ansehe und welche möglichen Fehlerquellen man damit zusätzlich einbauen kann, fällt meine Entscheidung immer zu Gunsten der Belegtmelder.
Damit genug für heute.
Grüße aus Hamburg
H.-P. Nast