Modulnorm, ohne Oberleitungsbetrieb, Heimanlagen

Hier gibts alles Wichtige, was mit den Modellstraßenbahn-Fahrzeugen zu tun hat.
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Tobi

Beitrag von Tobi »

Hallo Alexander,
schön, dass Du Dich für eine modulare Straßenbahnanlage entschieden hast. Wenn Du weitere Ideen brauchst, wie Du Deine Module aufbauen, dimensionieren, elektrisch anschließen und verbinden kannst, schau doch mal auf unserer HP ( http://www.modulbau-nuernberg.de ) vorbei, unsere Übergangsnormen kannst Du da herunterladen.

Überlegungen bzgl. der Modulgröße:
Das Maß 60x120 hat sich als praktikabel herausgestellt, auf 60x100 läßt sich auch noch eine kleine Wendeschleife platzieren. Maße über 120 Länge werden schon richtig unhandlich. Auch 80x100 ist schon recht sperrig. Möglich ist aber auch eine Kombination Module (für Ausstellungen etc.) mit Segmenten (die bleiben daheim, können sperrig, aber zerlegbar sein, damit sie auch in die nächste Wohnung passen).

Gedanken zu Maßstab 1:87
Harald hat mit seiner Bemerkung zum maßstäblichen Bau absolut recht, vor allem was die Längenausdehnung einer Strecke angeht. Aber auch Radien sind nicht zu unterschätzen: Würde ich z.B. die Nürnberger Endschleife Erlenstegen nachbauen wollen, müßte ich sie, um bei dem betriebssicheren 25cm Radius bleiben zu können, vergrößern! Das Original hat einen Radius von ca. 20m.

Ein Blick in Katasterpläne ist sehr hilfreich, auch um sich die Verhältnisse Bebaute Flächen zu Verkehrsflächen bzw. Straßenbahn zu Fahrbahn usw. zu verdeutlichen.

Die Stadt Wien hatte da im Internet eine einfach geniale Möglichkeit (aber mein Lesezeichen funktioniert nicht mehr, vielleicht hat Harald den aktuellen Link). Deutsche Städte sind da nicht so freigiebig, habe jedenfalls noch keine gefunden, die sowas anbieten (und einen Straßenbahnbetrieb haben/hatten).

Wenn Du irgendwelche weiteren Informationen brauchst, kannst Du mich auch direkt anmailen.

Gruß
Tobi

http://www.modulbau-nuernberg.de
Tobi

Beitrag von Tobi »

Habe den Link zur Flächenwidmung Wien gefunden (dauert sehr lange, funktioniert aber):

http://service.wien.gv.at/flaechenwidmung/

Viel Erfolg beim Nachbau...

Tobi

http://www.modulbau-nuernberg.de
Alexander Dathe
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Beitrag von Alexander Dathe »

Danke für die Antworten! Nach Überlegungen bin ich dazu gekommen, als Modulgröße 60x100 cm zu verwenden. Zweigleisig erfolgt der Übergang mittig an den Stirnseiten. Rechtwinklige Kurven oder ein Grand Union sollten auf einem Quadrat mit 60 cm Seitenlänge Platz finden. Sollte sich zeigen, dass die Stirnseitenlänge von 60 cm nicht ausreicht wegen Mindestradien von Fahrzeugen von Freunden oder der machbaren Geometrie, muss sich noch einmal erhöht werden auf 65 oder 70 cm. Das werde ich erst feststellen können, wenn ich meine ersten Swedtramgleise bestellt und gebogen habe.

Bei Vorbild werd ich mich an Karl-Marx-Stadt bzw. Chemnitz halten. Annähernd will ich zwei Gleisschleifen, die (frühere) Zentralhaltestelle mit 4 Bahnsteigen und Bahnsteigdächern sowie Überwachungsturm und das Depot Chemnitz Kappel von CDT mit weiteren Abstellgleisen realisieren.

Um den Aufbau in Zimmern und auf Ausstellungen zu ermöglichen, muss mindestens ein Kurvenmodul her, wobei eines in jedem Fall ein Grand Union werden soll. Die Übergänge zwischen den Modulen möchte ich nicht als Normstraßen gestalten, sondern generell als Straßenfläche 60 cm breit. Die Gleise sind eingepflastert oder geteert oder mit Betonplatten bedeckt. Jedes Modul sollte an typische Methoden aus C bzw. K-M-St erinnern. Dazu werd ich die Kratzmethode von Werner anwenden, aber es soll erstmal alles fahren und technisch funktionieren. dann bin ich zufrieden. Der Bodenbelag ist was für Lust und Zeit.

Gebäude werd ich kaum aufstellen, ebenso Bäume usw. Ich mag Straßenflächen, auf denen meine (geerbte) DDR-Modellautosammlung platziert werden kann.

Alles braucht aber seine Zeit. Zum Gleisbau werd ich sicher noch viel fragen :-)

Noch mal zur Höhe, sollen die Beine höhenverstellbar sein? Vielleicht sind einfache Holzlatten die je nach Bedarf angefertigt werden und mit Maschinenschrauben angeschraubt werden das Beste?!
Karsten F. IG-MsH
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Modulmaße

Beitrag von Karsten F. IG-MsH »

Hallo Alexander!
Schau doch mal auf unsere Seiten www.ig-modellstrassenbahn.de .
Wir haben mit den Maßen 40 x 100 cm angefangen, inzwischen bauen wir je nach Bedarf. Die Module haben 40 x 50, 40 x 100; neuere aber auch 50 oder 60 x 100 cm. Wendeschleifen und Betriebshöfe sind wieder anders ausgeführt, je nach Bedarf, aber die Gleisübergänge werden mittels einer Schablone immer gleich angeordnet. Wir fahren sowohl mit Fahrstromabnahme über die Schiene, als auch mit Oberleitung.

Gruß
Karsten
Tobi

Beitrag von Tobi »

Hallo Alexander,

sorry, bin gar nicht auf Deine Frage nach der Fußhöhe eingegangen. Aber jetzt!

Wir haben noch überhaupt keine Höhe festgelegt, bei Ausstellungen haben wir bis jetzt alles vom Biertisch bis zum Konferenz-Klapptisch als "Unterbau" genutzt. Unsere Holzkastenkonstruktion der Module ist recht stabil und hält auch bei gewagteren Konstruktionen. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Menge unserer Module vergrößert überlegen wir aber auch einen gewissen Höhenbereich festzulegen: Der wird wohl im Bereich zwischen 80 - 120cm über Boden liegen. Aber beachte bitte auch, dass Du, falls Du mit Deinen Modulen auf Ausstellungen gehen willst, die Unterbauten auch transportierbar aber trotzdem stabil ausführst.

Füße im Heimaufbau:
Im Heimaufbau hat sich bei mir und Hans-Martin das "Ivar"-Regalsystem des bekannten schwedischen Möbelhauses als bestens geeignet erwiesen. Einfach auf der Oberseite der Füße einen Querbalken montieren und Module drauf - fertig.
Hans-Martin verwendet das ganz niedrige Ivar, man schaut also meistens von "oben" auf seine Module. Ich verwende das zweitniedrigste (das ist glaube ich so um die 120cm hoch, kann grad nicht messen, bin nicht zu hause), mit noch 10cm Modulkasten obendrauf kann man dann schön schräg von seitlich/oben auf bzw. in das Modul "hineinschauen".
Der Platz unter den Modulen bietet daneben noch reichlich Stauraum.

Gruß
Tobi

http://www.modulbau-nuernberg.de
Karsten F. IG-MsH
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Füße

Beitrag von Karsten F. IG-MsH »

Moin, moin,

ich hab's gerade gelesen, nun muß ich auch dazu meinen Senf geben.

Unsere Füße werden unter die Module geschraubt und haben etwas Spiel um die die Anlage ausrichten zu können (Unebenheiten im Fußboden, ein verziehen der Module durch Transport und Temperaturschwankungen). Die Höhe beträgt dann 90 cm, bei Ausstellungen auch für kleine Zuschauer passend.

Karsten
Alexander Dathe
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Re: Füße

Beitrag von Alexander Dathe »

Vielen Dank für die Antworten!
Kinder sollten schon auf die Anlage sehen können. Mir graut zwar vor den alles zerstörenden nassen Greifwerkzeugen der Kleinen, aber sie sollte man schon berücksichtigen. Häufig sind ja die Kinder diejenige, die die Eltern veranlassen, Austellungen zu besuchen. Muss mann dann eben auch Plexiglasplatten davorschrauben oder ein Geländer in gebührendem Abstand. Werner hatte in Berlin eine Art Holztisch entlang der Besucherkante der Anlage gebaut.
Karsten F. IG-MsH hat geschrieben:Moin, moin,
Unsere Füße werden unter die Module geschraubt und haben etwas Spiel um die die Anlage ausrichten zu können (Unebenheiten im Fußboden, ein verziehen der Module durch Transport und Temperaturschwankungen).
Wie erfolgt eine Festschraubung mit etwas Spiel? Man könnte mehrere Bohrungen vorsehen, die man dann je nach Erfordernis verwendet. Es gibt im Baumarkt auch längeneinstellbare Metallbeine. Dabei wird mit einem Gewinde der Fuß ein- oder ausgeschraubt. Die sind aber etwas teuer. Vielleicht ist die Ikea-Konstruktion interessant.
Karsten F. IG-MsH
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Füße und Bohrungen

Beitrag von Karsten F. IG-MsH »

Hier ein paar Ansichten, unsere Module haben einfache 8mm Bohrungen, genau wie die Füße.
Auf diesem Foto sind die meisten Module noch für den Transport verschraubt:
Bild Rechts im Bild sind auch die Füße der Anlage zu sehen.
Hier noch einmal eine andere Ansicht bei der die Wendeschleife durch ihre Maße übersteht und der Blick auf die zusätzliche Verschraubung und den Fuß fällt:
Bild
Ein Blick noch an anderer Stelle:
Bild
Dort sind auch die Plexiglasscheiben vor den Modulen gut zu sehen.
Ich hoffe dir jetzt weitergeholfen zu haben.
Gruß
Karsten
GuidoM

Beitrag von GuidoM »

Ist etwas offtopic, aber ich muß es trotzdem loswerden:

Warum gibt es eigentlich in Düsseldorf keinen anderen, der auch Module baut? :(
Alexander Dathe
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Beitrag von Alexander Dathe »

Sehr aufschlussreich. Bei Euch hat also nicht jedes Modul vier Beine. Interessant ist die Sandwichposition beim Transport.

@Guido: Düsseldorf?? Tobi ist Nürnberg und Karsten ist Hannover

Falls Du Dresden meinst - das Sozialwerk der DVB http://www.msbc-dresden.de baut fest in größere Räume. Sonst meldet sich ja niemand. Vielleicht wär es gut, Regeln für Normen hier bei Tipps und Tricks fest zu halten. Vielleicht entscheiden sich noch mehr Straßenbahnfans für Module. Die in Wohnungen eingebauten Anlagen sind bestimmt vielfach super, nur sieht sie leider kaum jemand. Außerdem macht es bestimmt riesigen Spaß, die eigene Anlage mit anderen zu verbinden und dann die Fahrzeuge richtig ausfahren zu lassen.
Karsten F. IG-MsH
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Module und Heimanlage

Beitrag von Karsten F. IG-MsH »

Moin.

Einige Module haben wir natürlich als Heimanlagen aufgebaut, sowohl Wolfgang als auch ich.
Aber für alle fehlt der Platz.

Gruß
Karsten
GuidoM

Beitrag von GuidoM »

@Alexander:

Nene, ich meine schon Düsseldorf, weil ich aus Düsseldorf komme. Ich lese immer nur von Vereinen / Clubs aus Nord- oder Süddeutschland, aber nie mal was aus meiner Ecke :-(

Mein Beitrag hat auch mit dem ursprünglichen Thread nix zu tun, diente nur etwas dem Frustablassen. ;)
Alexander Dathe
Beiträge: 61
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Beitrag von Alexander Dathe »

Hallo Guido!

Fang Du doch selbst mit Modulen an. Vielleicht finden sich in ein paar Jahren in Düsseldorf ein weiterer Modellstraßenbahnfan, welcher dann auf Deine Zusammenarbeit hofft.

Ich freu mich schon die ersten neuen Bilder auf Deinen Seiten zu sehen.

Vielleicht schwenkst Du auch noch von Fleischmann aus Swedtram um :-)
Aber das bleibt jedem selber überlassen. Ich lerne immer von den Internetseiten. Meinen Bau werd ich auch auf Fotos festhalten.
GuidoM

Beitrag von GuidoM »

Alexander Dathe hat geschrieben:Hallo Guido!

Fang Du doch selbst mit Modulen an. Vielleicht finden sich in ein paar Jahren in Düsseldorf ein weiterer Modellstraßenbahnfan, welcher dann auf Deine Zusammenarbeit hofft.
Ich grinse einfach mal ganz breit :D :D :D

Bild
Ich freu mich schon die ersten neuen Bilder auf Deinen Seiten zu sehen.

Vielleicht schwenkst Du auch noch von Fleischmann aus Swedtram um :-)
Aber das bleibt jedem selber überlassen. Ich lerne immer von den Internetseiten. Meinen Bau werd ich auch auf Fotos festhalten.
Ich schließe nix aus, wenn mir jemand sagt, wo ich das Swedtramzeug herbekommen kann?! Selbstbau ist für mich kein Hindernis ;)
Werner Jurkowski

Beitrag von Werner Jurkowski »

Hallo Alexander,

einheitliche Regeln für Module wären durchaus wünschenswert. Leider hat jeder Verein / Vereinigung seine eigenen Regeln aufgestellt, sodaß (z.B.) Schwerin, Hannover, Dresden, Hamburg und Nürnberg nicht zusammenpassen.

Das gilt natürlich auch für meine eigene modulare Anlage, die nicht einmal mit denen meiner engeren Freunde kombinierbar ist. Das hat natürlich, genau wie bei den Vereinsanlagen, geschichtliche Ursachen. Ich hatte auch nicht geplant, Ausstellungen zu besuchen. Als sich dann in der Nachwendezeit die Möglichkeit ergab, bei den Weinbergswegern auszustellen, mußte ich mir etwas einfallen lassen. Bis dahin kannte ich nur zwei andere Anlage, davon war meine die Größte und am weitesten fortgeschritten. Heute ist der Kontakt untereinander - dem Internet sei Dank - doch viel größer. Da sollten nun wenigstens die Neueinsteiger von den gebündelten Erfahrungen profitieren.

Aus meiner Sicht besteht das Hauptproblem, sich auf die Betriebsart zu einigen: Oberleitungsbetrieb, Unterleitungsbetrieb, analog, digital, wenn digital, dann welches System.
Ich plädiere z.B. aus grundsätzlichen Erwägungen immer dafür, sowohl Oberleitungs- als auch Unterleitungsbetrieb vorzusehen. Allgemeine Empfehlungen müssen eben auch berücksichtigen, daß man mit Dampf- oder Benzolstrassenbahnen fahren kann.

Mindestens dort, wo Fremdmodule andocken können sollen muß es einheitliche Modulverbindungen geben, müssen die Gleise in einem definierten Abstand zum Modulrand verlegt sein, muß die Oberleitung in gleicher Weise verbunden werden, sollten die Strassenquerschnitte zueinander passen.

Alles unter einen Hut wird man nicht bekommen. Ich würde z.B. nicht auf meinen Betrieb mit Stangenstromabnehmern verzichten wollen und die Hannoveraner wollen bestimmt eine moderne Oberleitung für Stadtbahnbetrieb - beides hat seinen Reiz.

Bei der Modulhöhe sollten wir tatsächlich die Kinder nicht vergessen, sie sind ein sehr dankbares Publikum. Ich habe mit ihnen viel Spaß und lasse sie gerne dicht an die Anlage heran. Bei Kleinkindern muß man wachsam sein, sie grapschen auch mal zu (eine wirksame Abhilfe sind Plastikscheiben). Ansonsten, Achtung bei Ausstellungen, die keinen Eintritt kosten. Da kann es vorkommen, daß man auch mal etwas rabiater werden muß (in erster Linie bei schlecht erzogenen Jugendlichen).

Viele Grüße
Werner
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