Fahrzeugdauerbeleuchtung

Hier gibts alles Wichtige, was mit den Modellstraßenbahn-Fahrzeugen zu tun hat.
(geschlossenes Forum)
Gesperrt
Funkenkondukteur

Fahrzeugdauerbeleuchtung

Beitrag von Funkenkondukteur »

Hallo miteinander,

vor einiger Zeit (Jahren) gab es mal bei Conrad einen Elektronikbausatz für eine Zugdauerbeleuchtung auf der Basis einer Wechselspannung mit einer sehr hohen Frequenz, damit die Gleichstrommotoren nicht ansprachen.
Dieser wird nun von Conrad ja nicht mehr vertrieben.
Hat jemand von euch sich diesen zugelegt und Erfahrungen gesammelt?
Hätte jemand eventuell den Schaltplan von diesen Bausatz, den er mir via www zukommen lassen könnte?
Da Conrad diesen Bausatz nicht mehr vertreibt, kann ich ja den dazugehörigen Schaltplan nicht mehr von der Homepage herunterladen.

Ich dank euch schon im voraus.

mfG

Micha
GuidoM

Beitrag von GuidoM »

Hallo,

den Schaltplan habe ich leider nicht, finde es aber eine interessante Geschichte.

Ich habe ein älteres englisches Buch mit elektronischen Basteleien für die Modellbahn, ich gucke mal rein, ob da vielleicht sowas drinsteht.

Im Fahrzeug bräuche man wohl "nur" eine Frequenzweiche.
Uwe

Beitrag von Uwe »

Bitte mal bei conrad.ch nachschauen. Da gibt es sowas noch im Katalog (allerdings Verfügbarkeit rot = Nicht verfügbar!) für 44,95 Chf inklusive Download der Bedienanleitung.

Best.-Nr. 199486

http://www.produktinfo.conrad.com/daten ... chtung.pdf

http://www.produktinfo.conrad.com/daten ... chtung.pdf

Habe das Ding übrigens für meine elektrischen Entkupplker verwendet, da ich (noch) kein Digitalo bin :-)

Im Zusammenspiel mit üblichen Motoren und Fahrzeugen muss ich aber auf einige Problemchen hinweisen.

Der Entstörkondensator muss entfernt werden da es sonst einen Kurzschluss im Hochfrequenzbereich gibt. Bei den Beka-MAN (ggf. auch bei PMT ???) muss man den Kondensator allerdings etwas suchen (unter der unteren Abdeckplatte im Weissmetallblock versteckt ...)

Durch die Trenndrossel (zum Fahrpult hin und zwischen einzelnen schaltbaren Abschnitten) wird eine sehr hohe Induktivität in den Stromkreis eingebaut, die bei den fließenen Gleichstömen im Unterbrechnungsfall teilweise erhebliche Abrissfunken verursachen. Daraus ergeben sich verstärkte Funken an Schienen und den Kollektoren/Motorbürsten. Ob es insbesondere bei den empfindlichen Faulis zu daerschäden kommt ist nicht auszuschließen.

Insbesondere habe ich festgestellt, dass es bei verschmutzten Schienen zu einem sehr ruckeligen Fahrverhalten (verursacht durch Spannungsspitzen der Drossel) kommt.

Viele Grüße
Uwe
Hans-Peter Nast

Beitrag von Hans-Peter Nast »

Hi Fans.

Vom Prinzip sind diese Dauerbeleuchtungen uralt.
Die gab es bereits in den späten sechzigern/frühen siebzigern des vorigen Jahrhunderts (wie das klingt ... :lol: ) bei Fleischmann.

Dann kam das Trix-EMS-System, auf Basis dieser Technik.



Wenn ich mir den zu betreibenden Aufwand ansehe und dann einen Blick auf einfache Digitalsysteme, wie z.B. die Roco Lokmaus 2 werfe, die im Gebrauchtmarkt für etwa 50 Euro erhältlich sind (wir haben die Dinger teilweise sogar einfach entsorgt, weil damit kein Geld zu verdienen ist).
Einfache Digitaldecoder sind inzwischen ab ca. 15,- Euro erhältlich ...

Warum dieser Schritt zurück in die elektronische Steinzeit?

Man kann einen Stromkreis auch auf billigste Art digitalisieren, indem man den Decoder einfach mit den Radstromanschlüssen an den Gleisausgang der Zentrale klemmt und die Motoranschlüsse an die Gleise klemmt.

Erfolg ist ein digital gesteuerter Stromkreis, auf dem analoge Fahrzeuge ohne weiteres (und ohne "zirpen") fahren und an dem (außer bei Fahrstufe 0) ein Dauerstrom anliegt.

Das ist eine Möglichkeit.

Problem hierbei ist der Übergang von einem zum anderen Stromkreis.


Die andere, durchaus gängige Möglichkeit ist, sich mal etwas anders zu orientieren und zum Beispiel, entweder die Oberleitung oder die zweite Schiene als ständige Spannungsquelle für die Zugbeleuchtung zu nutzen.
Das wird von einigen "Oberleitungsfreaks" bei der Modelleisenbahn bereits seit Jahrzehnten gemacht und hat dabei den Vorteil, daß die Spannung per Regeltrafo einstellbar bleibt und die hochfrequenten Signale entfallen.

Diese hochfrequenten Signale können übrigens, im ungeeignetsten Fall, die gesamte Anlage zu einem Störsender machen.
Das bedeutet dann, unter Umständen, einen eindeutigen Verstoß gegen die gültigen Fernmeldegesetze (und somit heftigen Ärger).
Mal abgesehen davon, daß die hochfrequenten Signale, speziell im Stand und bei Langsamfahrt, auf die Lebensdauer der Motoren gehen.


Letztendlich ist die Digitalisierung in diesem Fall der bessere Schritt.

Wenn jetzt einer losbrüllt und mir erzählen will, eine Digitalisierung aller Fahrzeuge wäre zu teuer, dem möchte ich einfach folgendes zu bedenken geben.
Von meinen bummelig EINHUNDERT Straßenbahn Triebfahrzeugen (mal abgesehen von den weiteren etwa siebzig Loks) sind noch lange nicht alle digitalisiert!

Und das, obwohl ich hier scheinbar der "Oberdigitalo" bin ... :wink:

Wer zwingt uns denn alles auf einmal zu machen?

Jeder von uns hat seine besonderen Lieblingsfahrzeuge, die er erheblich öfter fährt, als andere, die einfach nur "der Vollständigkeit halber" da sind.
Diese Lieblingsfahrzeuge sind der Startpunkt (und somit sind auch die Kosten überschaubar und steuerbar).
Alles andere kommt dann, so nach und nach, zu späteren Zeitpunkten.

Digitaldecoder sind vom Preis und von der Verwendbarkeit her eigentlich die idealen Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke (bei 15-35 Euro/Stück schon fast ein Mitbringsel).
Mal ganz abgesehen davon, daß Digitaldecoder die einzigen Teile in der Modellbahnwelt sind, die immer kleiner, immer besser und, vor allem, imer billiger werden.


Es ist also, mal wieder, alles eine Ansichtssache, über die man monatelang diskutieren kann, ohne zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen.
Also keine Angst vor dem "digitalen Geist".

Grüße aus Hamburg
H.-P. Nast
Funkenkondukteur

Zugdauerbeleuchtung

Beitrag von Funkenkondukteur »

Danke Uwe für die Links.
Die haben mir weitergeholfen.
An Hans-Peter hab ich mal ne Frage.
Wenn du schon so einige Erfahrungen mit Digitalbetrieb gemacht hast, kannst du mir sicherlich nen Tip geben, wie ich digital nen halbautomatischen Betrieb auf die Beine stellen kann.
Die Züge sollen von alleine in den Haltestellen anhalten und nach dem "Fahrgastwechsel" auch wieder selbstständig losfahren.
Im analogen Betrieb löß ich das ja mit der Aufenthaltsschaltung von Conrad dezentral an jeder Haltestelle.
Hab mich mal oberflächlich mit Digitalsystemen beschäftigt, denn da stehen ja noch viel mehr Möglichkeiten im Raum (Blinker, optisches Abfahrtssignal, akustischs Warnsignal, etc).
Jedoch haben mich die augenscheinlichen hohen materiellen (Elektronik)Aufwendungen für das digitalisieren abgeschreckt.
Ein halbautomatischer Betrieb ohne Computer scheint mir wohl unwarscheinlich. Oder Irre ich mich da?
Vielen Dank im vorraus Hans-Peter.
Hans-Peter Nast

Beitrag von Hans-Peter Nast »

Moin.

Ein halbautomatischer Betrieb ohne Computer ist durchaus machbar, aber teuer (hatten wir doch erst vor kurzem hier im Forum).

Benötigt werden dazu
eine Intellibox
ein LISSY-Empfänger für jede Haltestelle
ein LISSY-Sender für jedes Fahrzeug

Damit sind nicht nur automatische Haltestellenaufenthalte mit einstellbarer Zeit möglich, sondern sogar Pendelverkehre.
Nebenbei kann man auch noch automatisch Funktionen im Fahrzeug auslösen.

Wenn man den Fahrweg auch noch steuern will, kommt noch ein LISSY-Empfänger für jede Weiche
und ein Magnetartikeldecoder für je 2 Weichen dazu
Dann wird der Einsatz des IB-Switch (zur Fahrstraßenschaltung) aber schon empfohlen.


Wir haben uns bei der letzten Uhlenbrock Händlerschulung mit diesem Themenkreis beschäftigt.
Das war eher eine "Hochdruckbetankung" in Steuerungsprogrammierung.
Mir hat die Rübe geraucht und einige Händlerkollegen wissen wohl heute noch nicht wovon eigentlich die Rede war ...

... und dabei sind die Möglichkeiten dieser Steuerungskomponenten noch lange nicht ausgeschöpft.

Weitere Rückfragen bitte direkt an mich.
hpnast@hotmail.com
oder
hpnast@gmx.de

Ausführlichere Antworten gibt es wenn hier in Hamburg die "Modellbauwelt" zu Ende ist (die Messe läuft Freitag bis Sonntag), oder direkt auf der Messe.

Dort könnt Ihr die modulare Straßenbahnanlage der Modellstraßenbahn Hamburg in Aktion sehen.

Also kommen, sehen und fachsimpeln.

Grüße aus Hamburg
H.-P. Nast
M.V. Wesstein
Beiträge: 207
Registriert: Sa 1. Jan 2005, 15:10

Beitrag von M.V. Wesstein »

Hallo Micha, hallo Hans Peter!

Nein, (Halb)Automatisierung einer Digital Anlage (DCC) ist auch möglich ohne Computer. Selbstverständlich nicht mit jede, meist billige, Decoder, aber schau'mal hier: http://www.netwings.ch/umelec/ Ich habe das System vor einige Jahre ausprobiert und es funktioniert einwandfrei, auch mit der einfachsten Digital Zentrale der ich gefunden habe, die Roco Lokmaus 1. Signalbetrieb, Wendezüge, alles klappt. Leider habe ich noch immer kein Raum für einen Anlage, sonst hätte ich Dir einige Videobilder sehen lassen. Tut mir leid...

Grüßen aus die Niederlande,
Vincent Wesstein
Gesperrt