Hi Fans.
Vom Prinzip sind diese Dauerbeleuchtungen uralt.
Die gab es bereits in den späten sechzigern/frühen siebzigern des vorigen Jahrhunderts (wie das klingt ...
) bei Fleischmann.
Dann kam das Trix-EMS-System, auf Basis dieser Technik.
Wenn ich mir den zu betreibenden Aufwand ansehe und dann einen Blick auf einfache Digitalsysteme, wie z.B. die Roco Lokmaus 2 werfe, die im Gebrauchtmarkt für etwa 50 Euro erhältlich sind (wir haben die Dinger teilweise sogar einfach entsorgt, weil damit kein Geld zu verdienen ist).
Einfache Digitaldecoder sind inzwischen ab ca. 15,- Euro erhältlich ...
Warum dieser Schritt zurück in die elektronische Steinzeit?
Man kann einen Stromkreis auch auf billigste Art digitalisieren, indem man den Decoder einfach mit den Radstromanschlüssen an den Gleisausgang der Zentrale klemmt und die Motoranschlüsse an die Gleise klemmt.
Erfolg ist ein digital gesteuerter Stromkreis, auf dem analoge Fahrzeuge ohne weiteres (und ohne "zirpen") fahren und an dem (außer bei Fahrstufe 0) ein Dauerstrom anliegt.
Das ist eine Möglichkeit.
Problem hierbei ist der Übergang von einem zum anderen Stromkreis.
Die andere, durchaus gängige Möglichkeit ist, sich mal etwas anders zu orientieren und zum Beispiel, entweder die Oberleitung oder die zweite Schiene als ständige Spannungsquelle für die Zugbeleuchtung zu nutzen.
Das wird von einigen "Oberleitungsfreaks" bei der Modelleisenbahn bereits seit Jahrzehnten gemacht und hat dabei den Vorteil, daß die Spannung per Regeltrafo einstellbar bleibt und die hochfrequenten Signale entfallen.
Diese hochfrequenten Signale können übrigens, im ungeeignetsten Fall, die gesamte Anlage zu einem Störsender machen.
Das bedeutet dann, unter Umständen, einen eindeutigen Verstoß gegen die gültigen Fernmeldegesetze (und somit heftigen Ärger).
Mal abgesehen davon, daß die hochfrequenten Signale, speziell im Stand und bei Langsamfahrt, auf die Lebensdauer der Motoren gehen.
Letztendlich ist die Digitalisierung in diesem Fall der bessere Schritt.
Wenn jetzt einer losbrüllt und mir erzählen will, eine Digitalisierung aller Fahrzeuge wäre zu teuer, dem möchte ich einfach folgendes zu bedenken geben.
Von meinen bummelig EINHUNDERT Straßenbahn Triebfahrzeugen (mal abgesehen von den weiteren etwa siebzig Loks) sind noch lange nicht alle digitalisiert!
Und das, obwohl ich hier scheinbar der "Oberdigitalo" bin ...
Wer zwingt uns denn alles auf einmal zu machen?
Jeder von uns hat seine besonderen Lieblingsfahrzeuge, die er erheblich öfter fährt, als andere, die einfach nur "der Vollständigkeit halber" da sind.
Diese Lieblingsfahrzeuge sind der Startpunkt (und somit sind auch die Kosten überschaubar und steuerbar).
Alles andere kommt dann, so nach und nach, zu späteren Zeitpunkten.
Digitaldecoder sind vom Preis und von der Verwendbarkeit her eigentlich die idealen Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke (bei 15-35 Euro/Stück schon fast ein Mitbringsel).
Mal ganz abgesehen davon, daß Digitaldecoder die einzigen Teile in der Modellbahnwelt sind, die immer kleiner, immer besser und, vor allem, imer billiger werden.
Es ist also, mal wieder, alles eine Ansichtssache, über die man monatelang diskutieren kann, ohne zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen.
Also keine Angst vor dem "digitalen Geist".
Grüße aus Hamburg
H.-P. Nast