Decals

Hier gibts alles Wichtige, was mit den Modellstraßenbahn-Fahrzeugen zu tun hat.
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christian
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Decals

Beitrag von christian »

hallo, ich wollte nur nochmal nachfragen, wo man welches papier beziehen kann, um decals selber herzustellen(durch den drucker jagen).
Find den thread nimmer. Läden in berlin wären günstig.

danke!
Werner Jurkowski

Beitrag von Werner Jurkowski »

Hallo Christian,

in Berlin gibt es mindestens bei Conrad Decalpapier für Tintenstrahldrucker und Laserdrucker sowohl in klar als auch in weiß. Für 2 Bögen habe ich rund 10€ bezahlt.

Bitte beachten:
Wer seine Decals auf farbige Untergründe "aufkleben" will, benötigt dafür weißes Decalpapier, bzw. wenn nicht konturgenau zugeschnitten werden kann, einen weißen Unterdruck. Der weiße Unterdruck ist nur mit Thermotransfer-Druckern möglich. Diese Technik beherrschen aber nur Spezialisten, ist also kaum etwas für den Hausgebrauch.

Gute Erfahrungen habe ich mit dem Anbieter Carsten Glaubitz in Dresden gemacht, siehe
http://www.decalprint.de/

Das Thermotransferverfahren ist i.a. konturenschärfer als die anderen Verfahren. Bei der Farbwahl (CMYK) sollte man aber kleine Farbanteile vermeiden, weil diese sonst als einzelne kleine Punkte sichtbar werden (Rasterung). Das gilt besonders auch für Pixelgrafiken (digitale Bilder), die ja überwiegend aus Farbverläufen bestehen. Also, wenn immer möglich, aus einer Pixelgrafik eine Vektorgrafik anfertigen. Das geht leider nicht auf dem Wege einer Umwandlung, da muß man zeichnen.

Der Ausdruck einer Pixelgrafik wird auf meinem Tintenstrahldrucker (Epson Stylus Color 880) eindeutig besser als im Thermotransferdruck.

Viele Grüße
Werner
Hans-Helmut Börß
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Decals mit Fotodrucker

Beitrag von Hans-Helmut Börß »

Hallo zusammen,

zu diesem Thema eine ergänzende Frage: Das Thermotransferverfahren bietet ja den Vorteil, dass die Ausdrucke wasserfest sind; Problem waren bisher die Anschaffungskosten für den Drucker. Nun gibt es inzwischen kostengünstige Fotodrucker (z. B. von Canon um die 50 EUR), die nach diesem Prinzip arbeiten. Allerdings habe ich irgendwo gelesen, dass diese wegen der hohen Temperaturen besonders hitzefestes Fotopapier benötigen. Bevor ich es wage, Decalpapier in einen solchen Drucker zu stecken und mir eventuell den Drucker zu versauen: Kann jemand zu dem Thema etwas (technisches Know-How, praktische Erfahrungen) beitragen?

Gruß
Hans-Helmut
Werner Jurkowski

Druckverfahren

Beitrag von Werner Jurkowski »

Hallo Hans-Helmut,

ich habe noch keine Erfahrungen mit sebstgedruckten Decals außer Probedrucken auf den erwähnten 2 Bögen Decalpapier für Tintenstrahldrucker. Allerdings habe ich mich schon über die letzten Jahre etwas sachkundig gemacht, weil ich für meine selbstgebauten Modelle auch selbstentworfene Decals benötige. Diese Decals habe ich jetzt in Dresden drucken lassen.

Wenn Dein Fotodrucker verwendbar wäre, würde das wohl die Herstellung von Decals für unsere Zwecke revolutionieren, dem ist aber offensichtlich nicht so. Die Druckverfahren für Decals mit weißem Unterdruck und für Fotos sind unterschiedlich, auch wenn beide Thermotransferverfahren sind.

Beim Verfahren für die Decals "drückt" der Druckkopf von einem Farbband kleinste Punkte auf das Decalpapier, wobei die Farbe im Augenblick des "aufdrückens" erhitzt wird (Micro-Dry-Verfahren).

Beim Fotodruck wird die Farbe vor dem Auftrag erhitzt und in ein Gas umgewandelt. Dieses Gas wird auf das Fotopapier übertragen (Sublimationsverfahren). Mit diesem Verfahren erhält man einen kontinuierlichen Farbverlauf.

Das wäre natürlich wunderbar für unsere Decals, denn es würde keine Rasterung entstehen. Warum dieses Verfahren für Decals aber nicht anwendbar ist, habe ich auch mal gelesen, weiß aber nicht mehr, wo es steht.

Im Thermotransferdrucker wird das gleiche Decalpapier verwendet, wie im Laserdrucker, in beiden muß das Papier die Hitze aushalten. In beiden muß man auch die richtige Einstellung vornehmen, sonst kommt Freude auf. Welche Einstellmöglichkeiten am Fotodrucker vorhanden sind und ob Du es wagen kannst, mal einen Probedruck zu machen, weiß ich leider nicht.

Viele Grüße
Werner
toofii
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Beitrag von toofii »

kann denn ein Fotodrucker weiß drucken?

Gruß
Jan
Jürgen Balmer
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Beitrag von Jürgen Balmer »

So was ähnliches wurde vor mehr als drei Jahren schon mal in diesem Forum diskutiert. Ein paar der Beiträge hatte ich damals heruntergeladen. Warum? Keine Ahnung, wahrscheinlich als Gedankenstütze:


Geschrieben von: Matthias am Sonntag, 3 August 2003, um 1:47 p.m.
Hallo,
hat jemand schon mal Erfahrung mit bedruckbaren Naßschiebebildern gemacht? Wo gibt es die Trägerfolie und geht das auch mit einem einigermaßen vernünftigen Tintenstrahldrucker für daheim? Und gibt es eigentlich auch weiße Tinte?


Geschrieben von: Werner Jurkowski am Dienstag, 5 August 2003, um 10:05 a.m.
Antwort auf: Re: Naßschiebebilder zum Selberbedrucken (Gerhard Voss)
Hallo zusammen,
das Format der Decal-Bogen ist "Letter", dieses Format sollte für die Erstellung der Druckvorlage am eigenen PC eingestellt werden, sonst kann es böse Überraschungen geben, wenn das Objekt außerhalb des Druckbereiches liegt. Grundsätzlich gibt es für alle Druckerarten (Tintenstrahl, Laser, Thermotransfer) geeignete Materialien, siehe hierzu auch Tips unter http://www.us-trains.com . Das geeignetste Verfahren zum Drucken von Naßschiebern dürfte Thermotransfer sein. Dieses Verfahren hat die größte Konturenschärfe und es ist kein nachträgliches Fixieren notwendig. Hier gehört "weiß" zur Normalausstattung während es sonst anscheinend nur eine Sonderanfertigung ist, also auch nicht immer und für jeden Druckertyp erhältlich.
Da die Mischfarben alle transparent sind, benötigt man am Modell einen möglichst hellen Untergrund. Wo das nicht gegeben ist, muß weiß unter gedruckt werden oder man verwendet einen weißen Decal-Bogen (geht natürlich nur, wenn man das gedruckte Objekt auch an der Außenkontur ausschneiden kann).
Meines Wissens nach gibt es am Markt nur noch einen einzigen Thermotransferdrucker, der für Decals geeignet ist, den OKI DP-5000 (oder DP-5000SUB, bedeutet mit Sublimations-Kit). Dieser Drucker ist baugleich mit Alps MD5000. Leider hat Alps den Vertrieb von Thermotransferdruckern komplett eingestellt, somit ist auch der anscheinend besser geeignete Drucker MD1000 nicht mehr erhältlich (bei Reparaturen tauscht Alps den MD1000 gegen den MD5000). Wer mal Mäuschen spielen will und ausreichen englisch kann, kann unter http://groups.yahoo.com/group/rr-decal/message/ nachschauen. Dort wird ausgiebig über das Thema diskutiert. Ein Nachteil des Druckers ist, daß die Positioniergenauigkeit im Überdruckmodus für manche Anwendungsfälle zu ungenau ist. In meinem Falle sind sehr feine Zierlinien zu drucken, die für sich auch sehr gut rauskommen. Leider liegt dabei der weiße Unterdruck komplett daneben und ist somit sinnlos.
Sich einen eigenen Drucker zu besorgen lohnt nicht, außerdem ist die Unsicherheit bezüglich zukünftiger Verfügbarkeit des Verbrauchsmaterials und der Wartungsmöglichkeiten zu groß. Wer unter OKI im Web sucht, findet kaum Hinweise auf den Drucker und in den OKI-Vertretungen ist man völlig unwissend. Es ist also ratsam, sich an Jemanden zu wenden, der über die entsprechende Ausrüstung verfügt, z.B. http://www.hamburg-decals.de . Trotzdem bleibt es nicht aus, daß man einiges an Lehrgeld zahlt. Ich bin selbst noch in der Übungsphase (vor der Zeichnungserstellung unbedingt nachfragen, was mindestens zu beachten ist).
Mit besten Grüßen
Werner Jurkowski

Geschrieben von: Werner Jurkowski am Dienstag, 5 August 2003, um 11:55 p.m.
Antwort auf: Re: Naßschiebebilder zum Selberbedrucken (Werner Jurkowski)
Hier noch eine Diskussionsgruppe (in englisch), die ich vergessen hatte: http://groups.yahoo.com/group/alpsdecal/
Wer nur lesen will, braucht sich in beiden genannten Gruppen nicht registrieren zu lassen.
Gruß Werner

Geschrieben von: Manfred am Mittwoch, 6 August 2003, um 9:39 a.m.
Antwort auf: Naßschiebebilder zum Selberbedrucken (Matthias)
Hallo!
Folgendes habe ich im aktuellen Modellbahnkatalog von Conrad (Katalog 2004) gefunden:
Zitat: Folien für Decails (Nassschiebebilder)
Stellen Sie Ihre Nassschiebebilder (Decals) selbst her! Geben Sie Ihrem Modell ein eigenes Design oder Ihrer Lok und Waggons neue Betriebsnummern. 2 Bögen à DIN A4 wahlweise in der Ausführung Weiß oder Klar. Die weiße Folie ist für Zeichen und Insignien mit Weiß-Flächen, da handelsübliche Drucker und Kopierer die Farbe Weiß nicht drucken können. Die klare Folie ist ideal, wenn Zeichen bzw. Insignien ohne Weißfläche zu drucken sind. Sehr zu empfehlen für Etikettendrucker im MicroDryVerfahren, die bis zu 9 verschiedene Farben inkl. Weiß und Metallic drucken. Die Bögen sind für handelsübliche Ink-Jet-Drucker.
Bestellnummern:
weiß: 224074
klar: 224075
Preis bei Conrad Deutschland jeweils 9,95 Euro (bei Conrad Österreich jeweils 11,50 Euro)
Liebe Grüße Manfred


Geschrieben von: H.-P.Nast, ARGE ÖPNV Hamburg am Mittwoch, 6 August 2003, um 2:15 p.m.
Antwort auf: Re: Naßschiebebilder zum Selberbedrucken (Manfred)
Hi Fans.
Das Conrad eine Apotheke ist, war ja schon bekannt, aber das die echte Wucherpreise nehmen war mir neu. Derartige Folien kosten bei Walthers 2 US-Dollar und bei den europäischen Importeuren etwa 3 Euro. Wer's teurer kauft ist selber schuld.
Sonnige Grüße aus Hamburg
H.-P.Nast


Geschrieben von: Guido am Freitag, 8 August 2003, um 10:26 p.m.
Antwort auf: Re: Naßschiebebilder zum Selberbedrucken (Werner Jurkowski)
Hallo Werner,
ich habe so einen ALPS Thermotransferdrucker (MD-2100) und kann mich über mangelnde Paßgenauigkeit bei mehrfachen Bedrucken nicht beschweren.
Im Druckertreiber kann man einstellen, daß das Papier im Drucker verbleiben soll.
Leider gibt es keine ordentlichen Treiber für Win2K, unter Win98 ist der Drucker perfekt.
Tschoe, Guido

Herzliche Grüsse
Jürgen Balmer
Andreas / Linie2.de

Beitrag von Andreas / Linie2.de »

Leider hat Oki die Produktion dieses Thermotransferdruckers bereits im letzten Jahr eingestellt. Sofern noch Neugeräte verkauft werden, sind es Restbestände. Laut Oki sei die Lieferung von Verbrauchsmaterial noch für maximal 10 Jahre ab Produktionsende sichergestellt. Soviel zu dem Citizen-/Alps-/Oki-Drucker...
Werner Jurkowski

Beitrag von Werner Jurkowski »

Hallo Jürgen,

prima, daß Du die alten Beiträge aufgehoben hast (war noch im alten Forum), manchmal lohnt es sich! Die grundlegenden Dinge stimmen immer noch.

Ergänzend zu Andreas' Beitrag:
Alps vertreibt die "Druckertinten" nur noch in Japan. Die Könner aus der "Alpsdecal Gruppe" erproben aber schon fleißig die "Tinten" anderer Anbieter. Die "Alpsdecal Gruppe" ist inzwischen nur nach Anmeldung erreichbar.

DecalPrint, Carsten Glaubitz:
Dort ist das verwendete Format für das Decalpapier DIN A4. Man braucht sich als Ersteller einer Zeichnung nicht um die Ebenenverteilung kümmern. Außer, wenn man selbst genau weiß, welche Farben in welche Ebene gehören, zeichnet man alle Objekte in der selben Ebene. Die Ebenenverteilung wird gegen einen geringen Aufpreis in der Druckerei vorgenommen. Die Farbe "Weiß" wird als Unterdruckfarbe vom Ersteller der Zeichnung nicht vorgegeben, ausgenommen bei Pixelgrafiken. Ein integriertes Programm erkennt, unter welche Farbe "Weiß" gehört und steuert den Drucker entsprechend. Das vor 3 Jahren angesprochene Problem des Versatzes zwischen dem Unterdruck und den Farben besteht hier nicht, das haben Freunde bestätigt, die schon Decals von DecalPrint verwendet haben. Meine eigenen Decals kommen spätestens nächste Woche auf die Modelle.

Viele Grüße
Werner
Hans-Helmut Börß
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Decals

Beitrag von Hans-Helmut Börß »

Hallo,

zur Frage von Jan: Der Canon Selphy-Fotodrucker kann nicht weiß drucken; der druckt nacheinander von einer Folie die drei Farben und im letzten Schritt noch eine Schutzschicht.

Gruß
Hans-Helmut
toofii
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Beitrag von toofii »

also bleibt einem wohl wirklich nur der gang zum Drucker(Fachmann)

Gruß
Jan
Alexander Dathe
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Beitrag von Alexander Dathe »

In Plauen wurde zu den Nassschiebebildern viel diskutiert. Als Fazit habe ich im Gedächtnis behalten, dass die selbstbedruckbaren Decal-Folien von Conrad (klar oder weiß) nichts taugen, weil die Farbe der Tintenstrahldrucker beim Befeuchten verläuft. Als beste Lösung wurde die Fertigung beim Spezialisten festgestellt.
Werner Jurkowski

Beitrag von Werner Jurkowski »

Hallo Alexander,

das ist genau die Erfahrung, die ich auch gemacht habe. Ich mußte es aber erst einmal mit den Folien von Conrad probieren, weil es mir schlicht und einfach zu teuer ist, 100 Bögen in Spitzenqualität auf einmal zu kaufen. So, wie es aussieht würden bei mir 2 bis 3 Bögen für die nächsten 10 Jahre reichen.

Wie schon vorher geschrieben, kommen bei mir mit dem Tintenstrahldrucker selbstgedrucke Decals nur bei der notwendigen Verwendung von Pixelgrafiken (Bildern) infrage. DecalPrint bietet ausschließlich den Druck mit Thermotransfer-Drucker an, dafür sind Pixelgrafiken nicht so gut geeignet.

Wenn man es kann, sollte man also tunlichst die Pixelgrafik als Vorlage nehmen und darüber eine Vektorgrafik zeichnen. Bei dem Wappen, um das es bei mir geht, bin ich damit aber überfordert, weil ich nun einmal keine Vögel zeichnen kann. Und wenn ich die Vorlage zu weit vergrößere, erkenne ich vor lauter Pixeln garnichts mehr. Ebenso würde es mir natürlich bei Werbeplaketen ergehen, auf denen Gesichter abgebildet sind.

Inzwischen rüste ich das erste Modell mit Decals von DecalPrint aus. Diese sind von ausgezeichneter Qualität, obwohl meine Vorlagen sicherlich recht anspruchsvoll sind. Obwohl ich bisher überhaupt keine Übung mit Abziehbildern habe, komme ich damit erstaunlich gut klar. Mehr zu den drei Modellen, die jetzt in Arbeit sind, demnächst.

Viele Grüße
Werner
Vincent
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Beitrag von Vincent »

Alexander Dathe hat geschrieben:Als Fazit habe ich im Gedächtnis behalten, dass die selbstbedruckbaren Decal-Folien von Conrad (klar oder weiß) nichts taugen, weil die Farbe der Tintenstrahldrucker beim Befeuchten verläuft.
Wie gestaltet sich das denn, wenn man die selbstgedruckten Decals nach dem Bedrucken noch mit Klarlack einsprüht? Nützt dieser beim Aufbringen der Decals auf das Modell etwas, bzw. konserviert er die Decals?
Alexander Dathe
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Beitrag von Alexander Dathe »

Hallo Vincent, dann müsstest Du wohl Lack benutzen, der flexibel ist. Vermutlich ist herkömmlicher Lack das nicht. Bei den kleinen Schnipseln die wir auf die Fahrzeuge aufbringen, entstehen verhältnismäsig viele Schnittkanten um die bedruckte Stelle herum, wo Wasser zwischen Lackschicht und Decalfolie eindringen könnte. Vermutlich zerstört auch der Schneidevorgang die Lackschicht partiell.
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Beim Aufbringen von Abziehbildern habe ich übrigens gute Erfahrungen gemacht mit Mr. MARK SOFTER und Mr. METAL PRIMER von Conrad.

Ersteres ist ein Weichmacher, mit dem vor Aufbringen des Abziehbilds die Fahrzeugwand schon angefeuchtet werden kann. Während und nach dem Aufbringen kann mit kleinen Mengen des Weichmachers die innige Verbindnung hergestellt werden. Das ganze sollte nicht mit Zellstoff abgetupft werden sondern trocknen. Der Weichmacher löst ggf. die Farbe der Straßenbahn an. Also sparsam mit Korrekturen und Tupfereien sein.

Zweiteres ist ein Lack, der unsichtbar eintrocknet. Ich habe damit auch Abziehbilder auf klaren Fensterscheiben überlackiert, ohne das Spuren sichtbar waren. Der Lack löst das Decal und die Farbe an. Also nur mit 1-2 Pinselstrichen den Lack dünn auf das trockene Abziehbild und dessen Umgebung auftragen.

Am Besten man experimentiert etwas auf Bastelabfällen.


Noch eine Frage an Werner:

DecalPrint verlangt doch auf seiner Internetseite Vorlagen als Foto/Bild mit Größenangaben oder Grafiken mit Vektoren. Hab ich es richtig verstanden, dass Du eine Bilddatei geschickt hast? Nimmt DecalPrint dann Rücksprachen zur genauen Bearbeitung zur Druckvorlage. Kann man auf einer A4 Seite verschiedene Sachen unterbringen oder ist dann nur dasselbe Motiv vervielfältigt möglich?
Ingbert
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Beitrag von Ingbert »

Aus den eigenen Erfahrungen:

Wenn keine sehr kleine Abrundungen vom Decal zu überwinden sind, verzichte ich generell auf zusätzlichen Weichmacher. Er ist einfach nicht erforderlich. Somit entstehen auch keine Probleme mit angelöstem Kleber auf der Decalunterseite und eventuelle Lackangriffe auf der Modelloberfläche. Verbessern läßt sich das ganze noch, wenn der Grundlack in Glanzfarbe ausgeführt wird. Dessen Oberfläche ist gegenüber Mattlack um einiges glatter, wodurch die Decalfolie sehr viel besser haften kann.

Etwas leicht abstreichen mit einem weichen saugfähigen Tuch (Baumwolle oder ggf. auch "Tempo") sorgt dafür, dass das Decal gerade und spannungsfrei aufliegt. Wenn ungleichmäßig noch Wasser darunter ist, kann es nach der Verdunstung leicht ungleichmäßig antrocknen. Dadurch entsteht ganz kleine Folienverspannung, die sich mit der Zeit in Form eines Risses bemerkbar machen kann.

Als Endschutzlack über dem Decal nur sehr dünne Lackschichten verwenden, nach Möglichkeit nicht mit dem Pinsel. Dickere Lackschichten speziell mit Kunstharzfarben sollten in keinem Fall verwendet werden, da diese Lacke die Decalfolie leicht angreift und bei zu dickem Auftrag innerhalb weniger Stunden nach dem Abtrocknen marmorierte Risse auftreten.

Bei den Thermotransferdrucken gibt es optimale Farbergebnisse - wie bereits richtig geschrieben - mit Vektorgrafiken. Pixelgrafik ist entgegen aller Aussagen auch möglich, die Decals sind dann aber punktgerastert und die Vorlagen müssen echt hochauflösend sein (Minimum echte 600dpi Grafikauflösung, für "Fotomodus" sogar 2400dpi. Für den Druckauftrag empfiehlt es sich, die Pixelgrafiken in eine Vektorgrafik einzubinden, damit die Größenverhältnisse eindeutig festgelegt werden. Eine reine Pixelgrafik ist da für unsere Modellbauanwendung nicht so größenrichtig sicher.

Für die Grafikbearbeitung kann noch berücksichtigt werden, dass die Farbsättigung auf der Decalfolie maximal den Wert der Farbbänder erreichen kann. Entgegen den meisten Tintenstrahldrucken wirken daher diese Decalausdrucke im Vergleich blasser. Dieses läßt sich bei diesen Druckern nicht verändern.

Mit diesen Tipps gebe ich meine eigenen Erfahrungen weiter. So entstanden z.B. bei Decalprint auch die ganzen Decals für meine "Rizzibahn" http://www.nestra.de/eigen506.jpg. Die Vorlagen hierfür waren etliche Fotobilder mit der entsprechenden Bildbearbeitung als lauter TIF's, zum Schluß für den Ausdruck passend eingebettet in eine Vektorgrafik (Corel-CDR) zum Ausdrucken bei Decalprint als US-Letter (quasi das amerikanische DIN-A4-Blatt, in welchem die Decalbögen meist gehalten sind). Diese einseitige Druckdatei hatte damit die stattliche Größe von über 80 MB.

MfG,
Ingbert Neumeister
Gesperrt