Der Kato Aufbauwagen ist trotz seiner etwas zu großen Breite eigentlich ein sehr schönes Modell. Leider sind die Fahreigenschaften nicht gerade perfekt, denn das starre Fahrwerk lässt die Stromabnahme mitunter zum Lotteriespiel werden, und der Motor hat trotz seines fünfpoligen Ankers ein eher mäßiges Laufverhalten. Beim Anfahren fährt die Bahn ruckartig mit recht hoher Mindestgeschwindigkeit an, und beim Abbremsen bleibt die Bahn nach unterschreiten der Mindestspannung abrupt stehen. Mit dem Umbausatz von der Tramfabriek lässt sich zumindest der letzte Punkt beheben, es bleibt aber die schlechte Stromabnahme. Jetzt hat Kato aber selbst eine Alternative ins Spiel gebracht, den der Antrieb der Kato „Pocket Line“-Züge wurde neu konstruiert, mit Glockenankermotor, Schwungmasse und einer Art Dreipunktlagerung. Da das Fahrgestell des Aufbauwagens auf dem Fahrgestell des Pocket-Line Straßenbahnwagens basiert, habe ich dessen Fahrwerk auch für meine Umbauten genommen. Leider gibt es das Fahrwerk nicht einzeln, so dass doch viel bei diesem Umbau für die Bastelkiste übrigbleibt.
So sieht das Fahrgestell, auch im Vergleich zum Aufbauwagenfahrgestell, aus.
Der Radstand stimmt überein, die Breite des „Mittelteils“ passt auch, nur die Plattformböden nicht.
Da helfen dann nur zwei beherzte Sägeschnitte.
Dann noch ein wenig mit Messer und Feile
Dann passt das schonmal so grob
Damit die einzelnen Beiträge nicht zu lang werden, mache ich hier für diesen Teil Schluss, weiter geht‘s im nächsten Teil.
Volker
Neues Fahrwerk für Kato-Aufbauwagen (Spur N)
Re: Neues Fahrwerk für Kato-Aufbauwagen (Spur N)
Weiter geht’s mit dem Umbau. Das Fahrwerk passt zwar grundsätzlich schon, aber im oberen Teil ist es noch zu breit.
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Also muss die Kleinbohrmaschine mit Kegelfräser ran.
Damit wird jetzt solange rumgefräst, bis das Fahrwerk ohne zu klemmen so tief wie das Originalfahwerk ins Gehäuse passt.
Als nächstes werden die Plattformböden vom alten Fahrwerk abgesägt
Dann alles „trocken“ zusammensetzen und ggf nacharbeiten, bis alle Teile ohne zu klemmen passen.
Weiter geht‘s im nächsten Teil
Volker
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Also muss die Kleinbohrmaschine mit Kegelfräser ran.
Damit wird jetzt solange rumgefräst, bis das Fahrwerk ohne zu klemmen so tief wie das Originalfahwerk ins Gehäuse passt.
Als nächstes werden die Plattformböden vom alten Fahrwerk abgesägt
Dann alles „trocken“ zusammensetzen und ggf nacharbeiten, bis alle Teile ohne zu klemmen passen.
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Volker
Re: Neues Fahrwerk für Kato-Aufbauwagen (Spur N)
So, jetzt kommen wir langsam zum Schluss. Leider bestehen die Fahrwerke aus einem Kunststoff, der in englischsprachigen Zeitschriften als „slippery engineering plastic“ bezeichnet wird, und der sich nicht haltbar verkleben lässt, also müssen wir etwas improvisieren. Die Plattformenden werden ja relativ gut von den verbliebenen Rastnasen gehalten, sie müssen also nur gegen Rausrutschen nach unten und hinten gesichert werden. Dazu habe ich die Teile mit Uhu-Allplast, mit Hilfe eines Zahnstochers aufgebracht, ins Gehäuse geklebt. Auch wenn der Kleber an den Bodenteilen nicht richtig haftet, reicht das trotzdem für einen sicheren Halt aus.
Zum Schluss wird der eigentliche Antrieb eingebaut. Hierfür habe ich beidseitig klebendes Foto-Klebeband von Tesa verwendet.
Das Klebeband hält ausreichend für den täglichen Betrieb, lässt sich aber leicht wieder lösen, um das Fahrwerk problemlos wieder ausbauen zu können.
Dem Betrieb konnte ein wirklich betriebsfähiges Fahrzeug für den Fahrgastverkehr übergeben werden. Mit traumhafen (Langam-)Fahreigenschaften und einem schönen Auslauf beim Anhalten.
Vielen Dank, dass ihr bis hierher durchgehalten habt, vielleicht ist dieser Bericht ja für den einen oder anderen eine Anregung. Mich hat der Umbau ca. Eine Stunde und rund 50 Euro für das neue Fahrwerk (incl. Versandkosten) gekostet, das Ergebnis ist ein „völlig neuer“ Straßenbahnwagen, der vom Fahrverhalten überhaupt nichts mehr mit dem „Alten“ gemeinsam hat, und alle anderen meiner Fahrzeuge in den Schatten stellt. Vermutlich werde ich nach und nach alle meine Fahrzeuge mit Glockenankermotoren ausrüsten.
Volker
Zum Schluss wird der eigentliche Antrieb eingebaut. Hierfür habe ich beidseitig klebendes Foto-Klebeband von Tesa verwendet.
Das Klebeband hält ausreichend für den täglichen Betrieb, lässt sich aber leicht wieder lösen, um das Fahrwerk problemlos wieder ausbauen zu können.
Dem Betrieb konnte ein wirklich betriebsfähiges Fahrzeug für den Fahrgastverkehr übergeben werden. Mit traumhafen (Langam-)Fahreigenschaften und einem schönen Auslauf beim Anhalten.
Vielen Dank, dass ihr bis hierher durchgehalten habt, vielleicht ist dieser Bericht ja für den einen oder anderen eine Anregung. Mich hat der Umbau ca. Eine Stunde und rund 50 Euro für das neue Fahrwerk (incl. Versandkosten) gekostet, das Ergebnis ist ein „völlig neuer“ Straßenbahnwagen, der vom Fahrverhalten überhaupt nichts mehr mit dem „Alten“ gemeinsam hat, und alle anderen meiner Fahrzeuge in den Schatten stellt. Vermutlich werde ich nach und nach alle meine Fahrzeuge mit Glockenankermotoren ausrüsten.
Volker