CKD T7B5 Praha und Moskau in 1/87 - Modellvorstellung und Baubericht
Verfasst: Sa 5. Dez 2020, 19:58
Guten Abend in die Runde
Corona und die dazugehörigen Einschränkungen geben weiter viel Zeit sich auf nur ein Hobby zu beschränken, Vereinssport im nichtprofessionellen Rahmen geht ja nicht. Aus diesem Grund konnte ein weiterer Wunsch ins Modell umgesetzt werden.
Diesmal sind zwei Modelle der beiden Tatra T7B5-Prototypen entstanden. Die Vorbilder sind 1988 in Prag gebaut und anschließend dort erprobt worden. Der erste Prototyp 0024 in „klassischer“ CKD-Lackierung beige/rot wurde zeitlebens in Prag bewegt und 2002 verschrottet.
Der zweite Prototyp 0025 wurde lt. „Bahn im Bild, Bd. 109, Die Straßenbahnwagen der Bauart Tatra, S. 91“ in der abweichenden Lackierung orange, dunkelblau, creme geliefert. Weitere Bilder im Netz zeigen dazu eine braune Schürze. In dieser Lackierung war er in Prag unterwegs, wurde dann 1990 für eine Vorstellung auf der Messe in Brno neu lackiert und 1991 nach Oslo abgegeben. 1998 gelangte er dann nach Göteborg, wo er noch heute als Partywagen vorhanden ist. Soweit zu den Vorbildern.
Im Modell entstanden sind die Wagen in der Ausführunge bei Anlieferung durch den Hersteller zur Erbrobung in Prag. Vor allem die ungewöhnliche und dem Zeitgeschmack geschuldete Lackierung des 0025 fand ich seit der Entdeckung im o.g. Buch faszinierend.
Die Modelle entstanden erneut als 3D-Druck, konstruiert von Martin/czhunter und wurden bei i.materialise in „Standard Resin mit Stützstrukturen“ bestellt und gedruckt. Ähnlich wie bei den kürzlich vorgestellten Modellen der K5AR waren die Wagenwände relativ glatt, die Dächer entstanden mit druckbedingten Stufen.
Die Bearbeitung der Wagenkästen erfolgte wie folgt:
- Reinigung und 1. Grundierung
- Abschleifen aller Oberflächen, Ausgleich der Stufen v.a. im Dachbereich, dabei Herausarbeiten der Dachmatten
- Einkleben „Fensterfassungen“
- Reinigung und 2. Grundierung
- Lackierung mittels Airbrush und matter Vallejo Model Air sowie Revell Aqua Color Farben
- Lackierung der Details mit Pinsel
- Aufbringen der Decals
- Klarlack hochglänzend
- Konturieren der Fensterrahmen und Dachmatten mittels matter Farbe auftragen
- Einsetzen der Fenster.
Die Bodenplatten sind aus 1,5mm Kunststoffplatten erstellt und grundsätzlich zwischen den Wagen tauschbar. Motorisiert habe ich den Wagen Prag 0025 mit Komponenten von Halling. Es handelt sich erneut um ein angetriebenes Drehgestell mit einer Haftreifenachse, Stromabnahme über alle Achsen, Schnittstelle nach NEM 652 und Umschaltung für 2-Leiter Ober- und Unterleitungsbetrieb. Der antriebslose Wagen läuft auf H&P-Laufdrehgestellen.
Die Sitze stammen ebenfalls von H&P, die Fahrerkabinen entstanden aus Resten von KT8D5-Fahrerkabinen von Alfred Rieß. Die Kupplungen sind beim Dresdner Modellstraßenbahnclub bezogen. Es handelt sich um sehr gelungene und zugkräftige, 2-polige Magnetkupplungen, Ausführung Schaku mit E-Teil. Die Stromanehmer sind von Sommerfeld.
Für die Fenster wollte ich anfangs Folien nutzen. Nach ersten Versuchen habe ich dies verworfen, da die Scheiben dann deutlich hinter den Rahmen verschwunden wären. So entstand die Idee von innen an die Wagenwände 0,25mm Evergreen-Profile zu kleben und Fenster aus 0,75mm PET-G (eine Art Plexiglas) zu feilen und in die Fensterrahmen einzulegen. Entstanden sind auf diese Weise alle Glasflächen an den Wagen...
Die Nachbildung der Schiebefenster erfolgte mit 0,25mm Zierstreifen-Decals in silber.
Wagennummern und Linien- sowie Zielbeschilderung sind selbst erstellt und wurden bei decalprint.de zum Druck gegeben.
Bei weiteren Modellen die Martin konstruiert, werden in den Fensterrahmen kleine Stufen sein um analog zu den H&P-Modellen Folienfenster von außen aufzulegen. Dies hatte ich bei meinen T6A2 bereits vorgestellt.
Für die Umsetzung und unterstützende Informationen geht ein riesiges Dankeschön an Martin/czhunter als Konstrukteur, Bodo-Lutz für Detailbilder der Probefahrten und den worldtradesurfer für die Maßnahme am Göteborger T7B5.
Jetzt wünsche ich viel Spaß beim Betrachten der Bilder und ein schönes 2. Adventswochenende.
Rohling nach der ersten Grundierung mit dem Zielzustand als Vorlage. Die Stufungen im Dachbereich sind hier deutlich sichtbar.
Erste Grundierung und Stufungen abgeschliffen
Bodenplatten mit und ohne Antriebskomponenten
Zwischenstand nach den Lackierarbeiten und dem Aufbringen der Decals
Einbau der Fenster. Oben die vorbereiteten Fenster, Mitte 0024 bereits verglast, unten 0025 noch ohne Fenster. Beim 0025 sind die als Auflage angebrachten Evergreen-Profile zu erkennen.
T7B5 0024 fertig.
T7B5 0025 fertig.
Grüße aus dem Norden Berlins
Stefan
Corona und die dazugehörigen Einschränkungen geben weiter viel Zeit sich auf nur ein Hobby zu beschränken, Vereinssport im nichtprofessionellen Rahmen geht ja nicht. Aus diesem Grund konnte ein weiterer Wunsch ins Modell umgesetzt werden.
Diesmal sind zwei Modelle der beiden Tatra T7B5-Prototypen entstanden. Die Vorbilder sind 1988 in Prag gebaut und anschließend dort erprobt worden. Der erste Prototyp 0024 in „klassischer“ CKD-Lackierung beige/rot wurde zeitlebens in Prag bewegt und 2002 verschrottet.
Der zweite Prototyp 0025 wurde lt. „Bahn im Bild, Bd. 109, Die Straßenbahnwagen der Bauart Tatra, S. 91“ in der abweichenden Lackierung orange, dunkelblau, creme geliefert. Weitere Bilder im Netz zeigen dazu eine braune Schürze. In dieser Lackierung war er in Prag unterwegs, wurde dann 1990 für eine Vorstellung auf der Messe in Brno neu lackiert und 1991 nach Oslo abgegeben. 1998 gelangte er dann nach Göteborg, wo er noch heute als Partywagen vorhanden ist. Soweit zu den Vorbildern.
Im Modell entstanden sind die Wagen in der Ausführunge bei Anlieferung durch den Hersteller zur Erbrobung in Prag. Vor allem die ungewöhnliche und dem Zeitgeschmack geschuldete Lackierung des 0025 fand ich seit der Entdeckung im o.g. Buch faszinierend.
Die Modelle entstanden erneut als 3D-Druck, konstruiert von Martin/czhunter und wurden bei i.materialise in „Standard Resin mit Stützstrukturen“ bestellt und gedruckt. Ähnlich wie bei den kürzlich vorgestellten Modellen der K5AR waren die Wagenwände relativ glatt, die Dächer entstanden mit druckbedingten Stufen.
Die Bearbeitung der Wagenkästen erfolgte wie folgt:
- Reinigung und 1. Grundierung
- Abschleifen aller Oberflächen, Ausgleich der Stufen v.a. im Dachbereich, dabei Herausarbeiten der Dachmatten
- Einkleben „Fensterfassungen“
- Reinigung und 2. Grundierung
- Lackierung mittels Airbrush und matter Vallejo Model Air sowie Revell Aqua Color Farben
- Lackierung der Details mit Pinsel
- Aufbringen der Decals
- Klarlack hochglänzend
- Konturieren der Fensterrahmen und Dachmatten mittels matter Farbe auftragen
- Einsetzen der Fenster.
Die Bodenplatten sind aus 1,5mm Kunststoffplatten erstellt und grundsätzlich zwischen den Wagen tauschbar. Motorisiert habe ich den Wagen Prag 0025 mit Komponenten von Halling. Es handelt sich erneut um ein angetriebenes Drehgestell mit einer Haftreifenachse, Stromabnahme über alle Achsen, Schnittstelle nach NEM 652 und Umschaltung für 2-Leiter Ober- und Unterleitungsbetrieb. Der antriebslose Wagen läuft auf H&P-Laufdrehgestellen.
Die Sitze stammen ebenfalls von H&P, die Fahrerkabinen entstanden aus Resten von KT8D5-Fahrerkabinen von Alfred Rieß. Die Kupplungen sind beim Dresdner Modellstraßenbahnclub bezogen. Es handelt sich um sehr gelungene und zugkräftige, 2-polige Magnetkupplungen, Ausführung Schaku mit E-Teil. Die Stromanehmer sind von Sommerfeld.
Für die Fenster wollte ich anfangs Folien nutzen. Nach ersten Versuchen habe ich dies verworfen, da die Scheiben dann deutlich hinter den Rahmen verschwunden wären. So entstand die Idee von innen an die Wagenwände 0,25mm Evergreen-Profile zu kleben und Fenster aus 0,75mm PET-G (eine Art Plexiglas) zu feilen und in die Fensterrahmen einzulegen. Entstanden sind auf diese Weise alle Glasflächen an den Wagen...
Die Nachbildung der Schiebefenster erfolgte mit 0,25mm Zierstreifen-Decals in silber.
Wagennummern und Linien- sowie Zielbeschilderung sind selbst erstellt und wurden bei decalprint.de zum Druck gegeben.
Bei weiteren Modellen die Martin konstruiert, werden in den Fensterrahmen kleine Stufen sein um analog zu den H&P-Modellen Folienfenster von außen aufzulegen. Dies hatte ich bei meinen T6A2 bereits vorgestellt.
Für die Umsetzung und unterstützende Informationen geht ein riesiges Dankeschön an Martin/czhunter als Konstrukteur, Bodo-Lutz für Detailbilder der Probefahrten und den worldtradesurfer für die Maßnahme am Göteborger T7B5.
Jetzt wünsche ich viel Spaß beim Betrachten der Bilder und ein schönes 2. Adventswochenende.
Rohling nach der ersten Grundierung mit dem Zielzustand als Vorlage. Die Stufungen im Dachbereich sind hier deutlich sichtbar.
Erste Grundierung und Stufungen abgeschliffen
Bodenplatten mit und ohne Antriebskomponenten
Zwischenstand nach den Lackierarbeiten und dem Aufbringen der Decals
Einbau der Fenster. Oben die vorbereiteten Fenster, Mitte 0024 bereits verglast, unten 0025 noch ohne Fenster. Beim 0025 sind die als Auflage angebrachten Evergreen-Profile zu erkennen.
T7B5 0024 fertig.
T7B5 0025 fertig.
Grüße aus dem Norden Berlins
Stefan