Hamburger Bw in Polyamid (MJF), Farbgebung 1944

Hier kann jeder seine selbst- oder umgebauten bzw. verfeinerten Fahrzeugmodelle vorstellen.
Auch spezielle Techniken wie Beleuchtungen, Antriebe, oder sonstige Verbesserungen an Industriemodellen sind hier richtig.
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Helmut G.
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Hamburger Bw in Polyamid (MJF), Farbgebung 1944

Beitrag von Helmut G. »

Hallo zusammen,

vor ein paar Monaten hatte ich mir einen Straßenbahn-Güterwagen bei i.materialise in Polyamid (MJF) drucken lassen. Bei einem 'rustikalen' Güterwagen vermochte mich das Material zu überzeugen.

Ich stellte mir die Frage, wie würde ein 'normales' Straßenbahnmodell damit wirken. Für den Versuch wählte ich einen Holzbau-Zweiachser aus Guidos Sortiment. Der Vorteil dieses Materials liegt darin, daß es nahezu unzerbrechlich ist und daß die feinen Riefen in kurvigen Teilen so nicht auftreten. An dem Druckteil kann mit Feilen und Schmirgelpapier allerdings nichts erfolgreich nachbearbeitet werden. Spachtelmasse könnte helfen (anschließend wären dann aber auch manche erhaltenswerte Details verschwunden).

Ich wählte als Testobjekt einen Hamburger Beiwagen in der neuen Farbgebung von 1944. Zu der Zeit war das Beschaffen von marinegrau Farbe in der Werftstadt Hamburg wohl relaltiv einfach. Es wurden nicht mehr viele Zweiachser grau angemalt (mit immerhin vollständigen Zierlinien!). Fotos sind mir nicht bekannt. Das triste Grau war wohl bis zum Wechsel auf creme/rot anzutreffen.

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Unbearbeitete 3D-Druck Gehäuse, links in Naturresin mit Stützstruktur, rechts Polyamid (MJF)

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Gleiche Bw, links: 3D Druck Naturresin, Farbgebung ab etwa 1947, rechts: Polyamid (MJF), Farbgebung einzelner Fahrzeuge ab 1944

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Das graue Modell ist noch nicht ganz fertig. Als 'Ersatzfensterglas' nutzte ich dünnes Holz aus einer Zigarrenkiste

Mit dem Besorgen von Fensterglas hatte es die HHA zu der Zeit ungleich schwerer. Noch Jahre nach dem Krieg standen Wagen mit Hartfaserplatten (oder Blechen) in den Fensterausschnitten im Einsatz, z.T. in creme lackiert. Gebogene Plattformscheiben waren in ausreichender Menge erst nach der Währungsreform wieder erhältlich.

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Wenn der Zufall es denn wollte, konnte 1947 diese Farbzusammenstellung auftauchen

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Der grüne Schlepp-Tw vervollständigt die damals möglichen Farbkombinationen

Polyamid-Drucke (MJF) halte ich grundsätzlich als Werkstoff für Modelle nach älteren Vorbildern für geeignet. Mit wachsendem Abstand zum Modell verwischt sich der optische Unterschied zu einem Modell mit absolut glatter Oberfläche.

Aber das ist, wie so vieles im Leben, Geschmackssache.

Viel Spaß beim Basteln
Helmut G.
Zuletzt geändert von Helmut G. am Mi 15. Sep 2021, 12:37, insgesamt 2-mal geändert.
Tramspotters
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Re: Hamburger Bw in Polyamid (MJF), Farbgebung 1944

Beitrag von Tramspotters »

Hallo Helmut,

ich hab auch einen der ZB1 im dem MJF Polyamid gedruckt. Für so einen alten Zweiachser absolut in Ordnung.

Zum Vergleich habe ich auch einen Essener Düwag Zweirichter damit gedruckt, aber hier fällt die "Apfelsinen-Haut" der Oberfläche stärker auf. Für ein Fahrmodell auf einer Ausstellung langt es natürlich, aber solch "moderne" Fahrzeuge sind in Standard-Resin deutlich besser.

Tschoe, Guido
Helmut G.
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Re: Hamburger Bw in Polyamid (MJF), Farbgebung 1944

Beitrag von Helmut G. »

Hallo Guido,

das sehe ich wie Du. Ich habe meine Acrylfarben, wie bei mir üblich, mit Tuschpinseln aufgetragen. Das kann den Vorteil haben, daß ich an besonders 'knubbeligen' Stellen gezielt weitere nivellierende Anstriche auftragen kann.

Die Fotos sind aus etwa 20 cm Entfernung aufgenommen. Wenn die Modelle auf meiner Anlage rollen, sind meine Augen mindestens 60 cm von der Apfelsinenhaut entfernt. Da werden aus Südfrüchten ganz schnell wieder erntefrische Äpfel :lol:.

Viel Spaß beim Basteln
Helmut G.
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