Hamburger Bw in Polyamid (MJF), Farbgebung 1944
Verfasst: Mo 29. Mär 2021, 19:08
Hallo zusammen,
vor ein paar Monaten hatte ich mir einen Straßenbahn-Güterwagen bei i.materialise in Polyamid (MJF) drucken lassen. Bei einem 'rustikalen' Güterwagen vermochte mich das Material zu überzeugen.
Ich stellte mir die Frage, wie würde ein 'normales' Straßenbahnmodell damit wirken. Für den Versuch wählte ich einen Holzbau-Zweiachser aus Guidos Sortiment. Der Vorteil dieses Materials liegt darin, daß es nahezu unzerbrechlich ist und daß die feinen Riefen in kurvigen Teilen so nicht auftreten. An dem Druckteil kann mit Feilen und Schmirgelpapier allerdings nichts erfolgreich nachbearbeitet werden. Spachtelmasse könnte helfen (anschließend wären dann aber auch manche erhaltenswerte Details verschwunden).
Ich wählte als Testobjekt einen Hamburger Beiwagen in der neuen Farbgebung von 1944. Zu der Zeit war das Beschaffen von marinegrau Farbe in der Werftstadt Hamburg wohl relaltiv einfach. Es wurden nicht mehr viele Zweiachser grau angemalt (mit immerhin vollständigen Zierlinien!). Fotos sind mir nicht bekannt. Das triste Grau war wohl bis zum Wechsel auf creme/rot anzutreffen.
Unbearbeitete 3D-Druck Gehäuse, links in Naturresin mit Stützstruktur, rechts Polyamid (MJF)
Gleiche Bw, links: 3D Druck Naturresin, Farbgebung ab etwa 1947, rechts: Polyamid (MJF), Farbgebung einzelner Fahrzeuge ab 1944
Das graue Modell ist noch nicht ganz fertig. Als 'Ersatzfensterglas' nutzte ich dünnes Holz aus einer Zigarrenkiste
Mit dem Besorgen von Fensterglas hatte es die HHA zu der Zeit ungleich schwerer. Noch Jahre nach dem Krieg standen Wagen mit Hartfaserplatten (oder Blechen) in den Fensterausschnitten im Einsatz, z.T. in creme lackiert. Gebogene Plattformscheiben waren in ausreichender Menge erst nach der Währungsreform wieder erhältlich.
Wenn der Zufall es denn wollte, konnte 1947 diese Farbzusammenstellung auftauchen
Der grüne Schlepp-Tw vervollständigt die damals möglichen Farbkombinationen
Polyamid-Drucke (MJF) halte ich grundsätzlich als Werkstoff für Modelle nach älteren Vorbildern für geeignet. Mit wachsendem Abstand zum Modell verwischt sich der optische Unterschied zu einem Modell mit absolut glatter Oberfläche.
Aber das ist, wie so vieles im Leben, Geschmackssache.
Viel Spaß beim Basteln
Helmut G.
vor ein paar Monaten hatte ich mir einen Straßenbahn-Güterwagen bei i.materialise in Polyamid (MJF) drucken lassen. Bei einem 'rustikalen' Güterwagen vermochte mich das Material zu überzeugen.
Ich stellte mir die Frage, wie würde ein 'normales' Straßenbahnmodell damit wirken. Für den Versuch wählte ich einen Holzbau-Zweiachser aus Guidos Sortiment. Der Vorteil dieses Materials liegt darin, daß es nahezu unzerbrechlich ist und daß die feinen Riefen in kurvigen Teilen so nicht auftreten. An dem Druckteil kann mit Feilen und Schmirgelpapier allerdings nichts erfolgreich nachbearbeitet werden. Spachtelmasse könnte helfen (anschließend wären dann aber auch manche erhaltenswerte Details verschwunden).
Ich wählte als Testobjekt einen Hamburger Beiwagen in der neuen Farbgebung von 1944. Zu der Zeit war das Beschaffen von marinegrau Farbe in der Werftstadt Hamburg wohl relaltiv einfach. Es wurden nicht mehr viele Zweiachser grau angemalt (mit immerhin vollständigen Zierlinien!). Fotos sind mir nicht bekannt. Das triste Grau war wohl bis zum Wechsel auf creme/rot anzutreffen.
Unbearbeitete 3D-Druck Gehäuse, links in Naturresin mit Stützstruktur, rechts Polyamid (MJF)
Gleiche Bw, links: 3D Druck Naturresin, Farbgebung ab etwa 1947, rechts: Polyamid (MJF), Farbgebung einzelner Fahrzeuge ab 1944
Das graue Modell ist noch nicht ganz fertig. Als 'Ersatzfensterglas' nutzte ich dünnes Holz aus einer Zigarrenkiste
Mit dem Besorgen von Fensterglas hatte es die HHA zu der Zeit ungleich schwerer. Noch Jahre nach dem Krieg standen Wagen mit Hartfaserplatten (oder Blechen) in den Fensterausschnitten im Einsatz, z.T. in creme lackiert. Gebogene Plattformscheiben waren in ausreichender Menge erst nach der Währungsreform wieder erhältlich.
Wenn der Zufall es denn wollte, konnte 1947 diese Farbzusammenstellung auftauchen
Der grüne Schlepp-Tw vervollständigt die damals möglichen Farbkombinationen
Polyamid-Drucke (MJF) halte ich grundsätzlich als Werkstoff für Modelle nach älteren Vorbildern für geeignet. Mit wachsendem Abstand zum Modell verwischt sich der optische Unterschied zu einem Modell mit absolut glatter Oberfläche.
Aber das ist, wie so vieles im Leben, Geschmackssache.
Viel Spaß beim Basteln
Helmut G.