Jans Modellstraßenbahnseiten

Guten Tag ins Forum!

Hier möchte ich einmal ein frueheres Projekt von mir vorstellen (2018). Göteborg Triebwagen M5. Ein Swedtrambausatz zusammen"geärgert".





Eigentlich ist mehr als die Hälfte von mir: gedrehte Lampen, Stossbuegel, Einstiege, Regenkanten, Zierleisten, Griffe, Federpakete, Fussböden, Detaillierung Truck und Dach etc. etc., so dass ein Eigenbau einfacher gewesen wäre. Darunter läuft die erste Generation meiner Antriebe. Hier noch als Schneckengetriebe mit viel zu hoher Untersetzung und schrecklich laut.



Hier ein Filmchen auf meinem Kanal Tram pur
https://youtu.be/Lk_u2bfYeW4

In der Tram tummeln sich noch sichtbar eine Pufferladeschaltung, von denen zwei in Reihe geschaltet unter die Sitzbänke gekommen wären, und das dicke Kabel zum Lyrabuegel.
Den Göteborgwagen habe ich damals noch weiter bearbeitet- alle Fensterfronten gerade geschliffen und die Fenstereinsätze herausgefeilt, um dem Aussehen des Originales doch wenigstens etwas gerecht zu werden.
Auch habe ich mit ihm- wie hier zu sehen- Oberleitungsbetrieb ausprobiert und mit verschiedenen Stärken des Drahtes herumexperimentiert. Schliesslich kam ich zu der Erkenntnis, dass mir die Optik eines duenneren, bruenierten Drahtes viel wichtiger ist, und der Tram ja egal ist, woher der Strom kommt- man sieht es ja nicht. Ausserdem- wie Werner Jurkowski einmal darauf hinwies- lässt der reine Zweileiterbetrieb ueber die Schienen auch die Möglichkeit zu, Dampftrams o.ä. zu betreiben.

Letzter Stand der Dinge: Farbstudien....



Unter Erkenntnisgewinn und Bastelerfahrung verbucht, habe ich dieses Projekt aufgegeben und ging zum Selbstbau im Massstab 1/72 ueber.

Gruss aus Schweden

Hallo,
sehr schön geworden!
Interessant, dass der Lyra im Film auch bei Rückwärtsfahrt funktioniert (also eigentlich verkehrt herum)...

Hallo Micha,

danke sehr. Ja, wie im Original:)

Gruss, Jan

Danke fürs Teilen und Hut ab vor der handwerklichen Fähigkeit!

Du bestätigst meine Einschätzung, dass im Hobby Dinge ein bestimmtes Frustpotential nicht überschreiten dürfen. Irgendwann gibt man dann nämlich vernünftigerweise auf. Glückwunsch dazu. Die vielen angefangenen und seit Jahren in Kartons und Regalen vor sich hin schlummernden "Irgendwann-mach-ich-das-mal-fertig-Projekte" sind nach meiner Erfahrung (auch im Austausch mit Hobbykollegen) nämlich zu weit über 80 Prozent nur ein Hinauszögern der unvermeidlichen Entscheidung... wenn sie endlich weg sind, fühlt man sich meist besser.

Hallo Alsternordbahn,

ich weiss, was Du meinst! Mit dem Frustpotential hast Du völlig Recht!
Hier war es eigentlich kein Aufgeben (missverständliche Wortwahl meinerseits), sondern die Entscheidung, nicht noch mehr Geld und Energie in einen miserablen Bausatz zu investieren fuer Ätzteile fuer Fenstereinsätze und Inneneinrichtung.
Da hatte ich mir den Bausatzfrust schon längst weggelötet.
Mit diesem Bausatz wollte ich verschiedene Dinge ausprobieren (Antrieb im Modell, Oberleitungsbetrieb, grundsätzlich, ob ichs hinkriege, Machbares in 1/87 etc.). Ich hatte sozusagen einen Plan.
Sicher, wenn der Bausatz besser gewesen wäre, hätte ich ihn aus Respekt fertig gemacht. Es wäre ja ein schönes Modell geworden. Das war aber dann sozusagen nicht mehr nötig! Mir wurde während des Bauens schon klar, in 1/72 weiter machen zu wollen, und das es ein notwendiger Schritt zu meinem jetzigen Modellbau sein wuerde, weil ich beim Bauen Dinge, die zu klären waren, entscheidend klären konnte fuer die Zukunft....
So verstehe ich Deinen "Glueckwunsch" dahingehend.

Gruss, Jan

Genaugenommen beschreibst Du ja nur die positive Form von Aufgeben, nämlich die Einsicht, dass es keinen Sinn mehr machte, noch mehr Zeit in dieses Projekt zu stecken, UND die Konsequenz, es dann auch tatsächlich nicht mehr zu tun. Die richtige Wortwahl wäre vielleicht "vernunftgeleiteter Abbruch".... also quasi die Einsicht in das Unvermeidliche.

Zieht man diese Konsequenz nicht, dann werden die sich im Regal sammelnden unfertigen Projekte schnell zu einer frustbringenden Sammlung von Investitionsruinen.

Bei der Modellstraßenbahn wächst dieser Stapel leider schneller als in anderen Hobbybereichen, denn es gibt so viel, was man gerne hätte, aber mangels Angebot nur im (Teil-)Eigenbau umsetzen kann. So fängt man hochmotiviert an, bleibt dann aber irgendwo stecken, weil der Zeitbedarf größer ist als die verfügbare Zeit -- und später fehlt dann schnell die Motivation, an dem Arbeitsschritt wieder einzusteigen, an dem meist dann auch eine größere Herausforderung zu überwinden wäre. Wenn dann noch -- und auch das scheint mir in diesem besonderen Hobby häufiger aufzutreten als anderswo -- die Hersteller durch vermeidbare Fehler oder Hürden noch dazu beitragen, dass solche Hemmschwellen überhaupt existieren, dann muss man sich nicht wirklich wundern, warum viele Menschen sagen: Ist ja ganz interessant, aber mir ist der Aufriss dafür einfach zu groß.

Hallo Alsternordbahn,

ich sehe jetzt genauer, was Du meinst.

Gruss, Jan

Ich bin furchtbar schuldig, deinen Youtube-Kanal erst jetzt und nicht vorher entdeckt zu haben. Sie sind der Modellbauer, mit dem ich, glaube ich, am meisten gemeinsam habe, vor allem wegen der Philosophie hinter Ihren fantastischen Arbeiten, die meiner sehr ähnlich ist.

Bitte veröffentlicht so viele Forenbeiträge (und Videos auf yt) wie möglich!

Guten Abend Niccoló,

vielen Dank fuer Ihre Komplimente, die ich gern an Ihre Arbeiten zurueck gebe!
Meinen Kanal gibt es erst eine Woche, so dass mildernde Umstände geltend gemacht werden könnten! (Ich hoffe, der kleine Scherz ist fuer Sie verständlich!)
Ich habe Ihnen auch noch etwas zu Ihrem Beitrag geschrieben.

Beste Gruesse nach Sofia aus Älmhult/Schweden
Jan