Jans Modellstraßenbahnseiten

Liebe HobbykollegInnen,

eins der wichtigsten Fahrzeugmodelle in unserem schönen Hobby ist tatsächlich im Jahr 2021 schon Fünfzig geworden, ohne dass man es den aktuellen Neuauflagen ansehen kann.
Wer diese heute bei Halling erhältlichen (ex-Memoba-)Modelle irgendwann einmal angeboten hat und wo die insgesamt 660 Vorbildwagen unterwegs waren, könnt Ihr in dieser bewegten Geschichte einer wahrlich gelungenen Modellkreation nachlesen:

https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 10,9782281

Dort finden sich neben einem Bild der Stuttgarter Variante des Jubilars auch weitere Bildlinks zu anderen Städtevarianten im Modell. Korrektur- und Ergänzungshinweise sind übrigens immer noch erwünscht; sie werden bei Verwertbarkeit in die Übersicht eingearbeitet.

Viel Freude bei der Lektüre und
viele Grüße
Matthias

... übrigens (bislang nicht in Deiner o.g. ,DSO'-Aufstellung):

Hamann hatte 1996 auch den Kölner KSW im Programm: unter den Art.-Nrn. 1733 (Tw) & 1757 (Bw).

Liliput bietet im Katalog von 1972 (und auch noch 1977) die Varianten in creme unter "Linz, Berlin (!)" an.
(Garnitur mit Antrieb für DM 108,- mit #19500, Tw: #19501, Bw: #19502).

Und ca. Ende der 90er Jahre waren schöne Modelle des KSW ,749' in Souvenir-Ausführung (als Li. 19) im (damaligen) Straßenbahn-Museum Zuffenhausen preisgünstig erhältlich. Wenn ich mich recht erinnere für um die DM 20,- In neutraler Verpackung; Hersteller vmtl. Halling (?)

Hallo Micha,

vielen Dank für Deine Hinweise, die ich so weit es ging eingearbeitet habe.
Bei den neutralen, beigefarbigen (Liliput-)modellen habe ich nur einen Hinweis auf die Vermarktung als Berliner und Linzer Variante eingefügt, weil man diesen Modellen selbst mit besten Vorbildkenntnissen und mit größter Phantasie den Bezug zu gerade diesen beiden Städten nicht ansehen kann - da muss man schon den Liliput-Katalogtext kennen.
Gut - 1972 war das vollkommen egal; da gab es mit Liliput genau zwei Straßenbahn-Fertigmodelle.
Apropos 1972: Ausweislich des erhaltenen Preisschildchens hat mich der Zug 132 DM gekostet - damals ein Vermögen!

Viele Grüße
Matthias

Hallo Matthias,

Hummel (Hustra) bietet übrigens aktuell einen KSW als Schnell-BS nach Vorbild BoGeStra (# 95) an.

Noch zu den alten Liliput-Preisen, da liegen mir zwei orig. Listen vor (sog. empf. VP):
Interessant - die "Verbilligung" im Lauf von viereinhalb Jahren =;o))*...

Febr. '73: Garn. DM 109,80 / Tw DM 78,70 / Bw DM 35,20
Sept. '77: Garn. DM 108,00 / Tw DM 77,00 / Bw DM 35,00

Der Hauspreis der (ehem.) Fa. Felmo (W. Buri) in Stgt. lag 1973 sogar nur bei DM 89,- für eine x-beliebige Garnitur (m. Antr.)

Wie Du schon erwähnt hast, gerade mit der detaillierten Inneneinrichtung ein tolles Modell seinerzeit.
Auch war die Kunststoff-Verpackung mit dem geprägten Schriftzug "Liliput STRASSENBAHNEN H0 12V" hochwertig...

Werte Hobbykollegen,
zur Ergänzung möchte ich auf drei schon einige Jahre alte Beiträge von mir hinweisen:
https://kleintischspielbahn.forumieren. ... iliput-ksw
Durch Anbringen einer farbigen Zierlinie unterhalb der Fenster konnte man mit dem elfenbeinfarbigen Zug eine Menge Städtevarianten nachbilden.
Für einen Karlsruher KSW mußte man an einem gelben Triebwagen rote Zierlinien anbringen und den Liniennummernaufsatz entfernen.
Vor 50 Jahren konnte man durchaus in Westdeutschland noch HAMO-Straßenbahnen aus vorhandenen Beständen bekommen, ich habe meine alle wesentlich später aus zweiter Hand erworben:
https://kleintischspielbahn.forumieren. ... bahnmuseum
Sicher kann man HAMO auch unter Spielzeug einordnen, aber z. B. die Gußgehäuse der zeitgenössischen Fleischmann-Lokomotiven waren für H0 auch nicht maßstäblicher.
In der DDR hatte es den LOWA-Zug vom VEB Dresdner Blech- und Spielwarenfabrik gegeben, der ebenfalls in letzterem Beitrag zu sehen ist.
https://kleintischspielbahn.forumieren. ... lanlage-h0
In diesem Beitrag sind u. a. zwei weiß-blaue Liliput-KSW-Beiwagen zu sehen, die jemand der Länge nach durchgesägt und an die Breite der HAMO-Fahrzeuge angepaßt hatte, wobei auch die Scheinwerfer wegfielen.
Was den aktuell angebotenen Münchner KSW-Zug von Halling betrifft, schätze ich, angesichts dieses Preises wird das Interesse begrenzt bleiben. Mir reicht das Standmodell "Laß dir raten, trinke Spaten", das mal 15 DM gekostet hat. Nach wie vor hat der Beiwagen viele Details vom Triebwagen, nur ein Liniennummernaufsatz am Triebwagen und die Klappe im Stirnfenster des Beiwagen würden einen zum Einrichtungswagen umgebauten Zustand wie bei dem im MVG-Museum stehenden Vorbildzug nahelegen, aber den zeigen die Modelle keineswegs. Die Artikelbeschreibung wirft bei mir die Frage auf, was soll denn bitte an einem Ganzstahlwagen wie dem KSW "größtenteils hölzern" sein?
Trambino

Hallo Micha,

dann habe ich damals zuviel bezahlt; könnte aber schon deswegen nichts mehr machen, weil "Stein" im Jahr 1987 dem Textileinzelhandel zum Opfer gefallen ist.
Der konnte ja über Jahrzehnte lange Zeit jede beliebige Ladenmiete zahlen und hat damit maßgeblich dafür gesorgt, dass unsere Innenstädte heute von den Leerständen der ganzen "Fümmelkesläden" geplagt werden.
Meinen unter dem dso-Link abgebildeten "Stuttgarter" halte ich in Ehren - er ist heute noch praktisch makellos.
Keine Sorge: Einen Solotriebwagen habe ich als Jugendlicher irreparabel verbastelt, und später noch so manchen Liliput-KS wie beim Vorbild in Umbauprojekte gesteckt.

Was mich am aktuellen Angebot stört ist das (derzeit?) völlige Fehlen von Beiwagen, die man - sieh mal meine Liste durch - wesentlich häufiger benötigt als Triebwagen. Auch der Bogestra-Wagen war nur in seinen letzten Tagen solo unterwegs (als E-Wagen zum Grillo-Gymnasium in GE), nachdem er gemeinsam mit den Aufbau- und Verbandswagen lange Zeit Dreiwagenzüge geführt hatte. Die Bogestra gehört aber zu den ersten deutschen Straßenbahnbetrieben, die den Bw-Betrieb aufgegeben haben. Die jüngeren Exemplare - darunter auch die KS - kamen noch nach E und MH.

Viele Grüße
Matthias

Hallo Matthias,

Taschengeld-Zusammenlegen mit dem älteren - und reicheren ;o) Cousin machte es damals möglich.
Unter geschätzt zehn (10) MoBa-Läden vorort hatten wir die Auswahl...

Der Stromabnehmer hat, wie ich erst jetzt festgestellt habe, im unteren Bereich leider einen Anflug von Zinkpest (?!) bekommen.

Das Fehlen von KS(W)-Bw trifft mich nicht so hart, da ich mich auf die Stgt. Umgebung beschränke (und es hier ja keine gab).

Hallo Micha,

kann das Fehlen von KS-Beiwagen in Stuttgart damit zu tun haben, dass die SSB über den schätzungsweise größten deutschen Beiwagenzoo verfügten?
Wobei: wenn ich mir im Bauer/ Theurer/ Jeanmaire-Buch die "Pappendeckel"-Beiwagen der Reihen 72 und 76.1 bis 79 so ansehe, möchte ich mir noch nicht einmal leichte Verkehrsunfälle mit diesen fragilen Gebilden vorstellen.
Waren das die Tram-Pendants zu "Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd"? Material- und epochemäßig würde es ja sogar passen...

Viele Grüße
Matthias

Hallo Matthias,

kann man so sehen, hierzulande hatte man immer schon ein <3 für Beiwagen.
Aus ganz praktischen Gründen: so konnte man bedarfsgerecht schwächen und stärken.
Auch hielt man länger als anderswo am (personalintensiven) 3-Wg.-Zug fest.

Zudem: u.a. über die Werfmershalde und den Alexanderbuckel (9,5 bzw. 8,5%) war immer nur 1 Bw zulässig.
Die sog. Weinsteiglinien 6 & 16 waren stark frequentiert und da brauchte es "Leichtgewichte".

1957 wurden im Bestand / "Zoo" =;o))* wieder stolze 601 Beiwagen (!) gezählt.
Bis zu dem Jahr wurden nochmals 146 Stk. mit Stahlaufbau neu beschafft (,B2').

Die Kriegsverluste waren immens, die HW - und andere Bthf. - wurden 1944 zerstört, so sank die Zahl der Bw auf nur noch 112.

Wägelchen auch unter 10 mtr. Länge gab es hier tatsächlich viele verschiedene...
"Papp(en)deckelwagen" wurden aber nur die 50 Bw mit (zuletzt) den Betr.-N° ##901(II)ff [ex ##1351ff, ex ##801(III)ff] genannt.

Diese entstanden von 1946 bis 48 auf verschiedensten alten Untergestellen als sog. "Notaufbauwagen", eben unter Verwendung von Preßspan.
Nur ein einziger, #950, entging auf abenteurliche Weise der Verschrottung.

Der „Beiwagenmangel“ liegt derzeit wohl darin begründet, dass die Formschieber für die fahrschalterklappenlose Plattformseitenwand und die scheinwerferlose Plattformstirnwand von Dritten beschafft wurden und nicht zum eigentlichen Halling-Fundus gehörten. Ob allerdings a) diese Formschieber noch existieren, und sich b) Ferro-Train und die Eigentümer dieser zusammenfinden und einigen, bzw. c) Ferro-Train daran überhaupt ein Interesse hat, ist noch die Frage.

Volker

Die aktuellen KSW-Modelle haben diese Klappe und die Fahrtrichtungsanzeiger nur aufgedruckt.

LG, Manfred

Hallo Volker,

gut ein Jahrzehnt lang (em-Serie "Linie 14" ab 1994, Messeberichterstattungen und zwei Auflagen meines Buches 1996 und 2004) habe ich die Streitereien der Modelltram-Hs ertragen müssen, und bekomme jetzt noch - gute 25 Jahre später - Zuschriften zum Thema, "wer denn damals an was schuld war".
Da glaube ich nicht mehr an eine Verständigung zum Nutzen der Kundschaft. Wenn es dennoch gelänge, wäre ich froh. weil ich noch ein paar KS-Bw brauchen könnte.

Viele Grüße
Matthias

Hallo Matthias,

ich habe da auch schon von verschiedenen Seiten verschiedenste Erklärungen und „Anekdoten“ gehört, von daher maße ich mir weder an hier irgendeinen Durchblick zu behaupten, noch irgendwelche Schuld(anteile) zuzuweisen. Ich wollte nur meine Vermutung untermauern, dass da bei Ferro-Train formmäßig hinsichtlich KSW-Beiwagen z.Z. nichts möglich ist. Die Frage ist natürlich, ob Ferro-Train einen hinreichenden Markt für KSW-Bw sieht, um nochmal in neue Formteile zu investieren.

Volker

Moin,

ich hab gerade gesehen, dass es bei Ferro-Train einen KSW-Beiwagen als unlackierten Teilesatz („Weißmodell“) im Webshop gibt. 45€ sind dafür aber natürlich kein Schnäppchen.


Volker

Hallo Volker,

so teuer finde ich den Bausatz gar nicht.
Wenn ich bedenke, wieviel Lebenszeit ich schon damit zugebracht habe, neue Bw-Stirnseiten anzufertigen, einzupassen, beizuarbeiten und die Schwalbennester abzufeilen, und mir der Bausatz das erspart, ist das doch ein faires Angebot...
Du musst dann noch in Rechnung stellen, dass dieser - bei den meisten der bisherigen Gehäuse schon bei einem simplen Dreiwagenzug vierfach anfallende - Umbauaufwand so gar nichts Kreatives hat - in der Zeit hätte ich schon fast einen KS-Gelenkzug fertig...
Diesen Bausatz zu teuer zu finden, ist m.E. wirklich Sparen am falschen Ende.
Solltest Du hingegen einen günstigeren Vorschlag zur Herstellung von KS-Beiwagen haben (gern auch Verweise auf Shapeways-Angebote), wäre ich daran natürlich hoch interessiert.

Viele Grüße
Matthias