Guernsey Tramcar No. 8 in 1/87

Hier kann jeder seine selbst- oder umgebauten bzw. verfeinerten Fahrzeugmodelle vorstellen.
Auch spezielle Techniken wie Beleuchtungen, Antriebe, oder sonstige Verbesserungen an Industriemodellen sind hier richtig.
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Tram_pur
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Guernsey Tramcar No. 8 in 1/87

Beitrag von Tram_pur »

Guten Tag ins Forum!

Hier möchte ich eine weitere, recht abenteuerliche Sonderlösung im Getriebemodellbau vorstellen.
Es ist diesmal etwas ganz Abgefahrenes: ein Drehgestellantrieb. Soweit, so gut. Aber- und das geht eigentlich nicht- in diesem Drehgestell ist auch nur eine Achse angetrieben, und das andere läuft mit...

2016 habe ich das mal gemacht. Sehr aufwändig. Ich wollts halt unbedingt wissen, ob sowas nicht doch geht, wenn das gesamte Gewicht eben auf der angetriebenen Achse liegt. Dafuer hab ich mir eine Lagerung des Drehgstells ausgedacht, die dem Prinzip der Fuehrung der Maximum-Drehgestelle im Original entspricht.
Das Getriebe ist dasselbe wie beim Åsea-Truck, da der Achsstand gleich ist.
Wie gesagt: sehr aufwändig, sehr speziell. Sauber verlegte Gleise ohne Höhenknick und nur saaaaanfteste Steigungen vorausgesetzt funktioniert es tatsächlich!
Sowas macht man nur einmal im Leben....

Die Motivation des Ganzen erklärt sich aus diesem Foto des Originals: keinerlei Platz fuer die Unterbringung des Motors, von Kardanwellen etc. Solch ein Getriebe hätte ich im Gehäuse unterbringen muessen, oder eben den schönen Durchblick unter der Tram opfern. Beides kam fuer mich nicht in Frage.
Aber seht selbst:
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Hier gehts nun los mit dem Modellbau:
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Die Grundanordnung. Legt man jetzt die Bodenplatte der Tram auf, stuetzt sie sich auf der Bruecke ab, die "genau" ueber der Antriebsachse ist. Der andere Radsatz ist als Pendelachse ausgefuehrt, sonst geht es natuerlich nicht...
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Nun zur Fuehrung des Triebgestells:
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Die Bruecke stuetzt sich auf den Drehgestellrahmen.
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Durch eine ca.60 Grad-Drehung lässt sich das Triebgestell fuer Wartungszwecke herausnehmen.
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Stromabnahme ueber Schleifer und Schleifringe, aus einer kupferbeschichteten Pertinax-Platte gefertigt, wie wir sie zum Gleisbau benötigen.
Das Triebgestell nimmt den Motorstrom ueber die Schleifer ab und eine Schiene ueber Masse. Digitalisierung und Puffer war von Beginn an vorgesehen.
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Hier sieht man ganz gut am mitlaufenden Drehgestell die einfache und robuste Ausfuehrung der Pendelachse. Eine eingelötete 1,5mm-Stahlachse. Genau so ist es auch im vorderen Triebgestell.
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Die Bodenplatte bekommt jetzt noch einen gezielten, beherzten Schlag mit dem Körner, der mittig ueber der Bruecke des Triebgestells liegt. Das minimiert die Auflagefläche und gewährleistet die Leichtgängigkeit des Triebgestells.
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Hier noch das Beweisvideo :)
Es war damals nicht fuer die Öffentlichkeit bestimmt. Fuer die unterirdische Qualität muss ich mich entschuldigen.
Wie man sieht, funktioniert es sogar ganz zufriedenstellend ohne Simulationsgewicht.
https://youtu.be/K6wTmgP5ByA

Gruesse aus Schweden,
Jan
youtube: Tram pur
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