Dresdner Exoten (Teil 1 Haide-Bahn)
Verfasst: Do 24. Mär 2022, 16:21
Man verzeihe mir die Überschrift; es sind aber weder Tiere noch Pflanzen oder gar Menschen gemeint, sondern einige Fahrzeuge bzw. Modelle davon, die es (fast) nur in Dresden gegeben hat oder geben sollte. Dabei erhebt dieser Bericht keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn auf den Schienen in Elbflorenz gab es noch mehr „Sonderlinge“.
Die Anregung zur Entwicklung der Modelle und deren Umsetzung per 3D-Druck kam von Modellbus- und Modellstraßenbahnfreund Holger Heinrich, der Eines nicht leiden kann: Lücken in seiner Sammlung. Er hat notwendige Informationen und Dokumente zusammengetragen.
Am Anfang stehen Fahrzeuge, die eigentlich nicht der Straßenbahn sondern eher dem Oberleitungsbus zugeordnet werden können.
Sie erhielten aber die Bezeichnung „gleislose Bahn“. Nach der Bielathalbahn war die Dresdner Haide-Bahn der zweite derartige Betrieb Sachsens. Sie war durch den Dresdner Unternehmer Carl Stoll erbaut und als erste Linie nach dem von ihm entwickelten System Stoll betrieben worden. (siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Gleislose ... berleitung)
Im Gegensatz zu den Fahrzeugen der Bielathalbahn, deren Antrieb an der Hinterachse erfolgte, waren die Stoll-Fahrzeuge so konstruiert, dass der straßenbahnähnliche Wagenkasten auf einen vierrädrigen Fahrschemel aufgesattelt war. Dieser Auflieger konnte im Sommer auf Rädern, im Winter bei Schnee aber auch auf Kufen bewegt werden. Gebaut wurden nur insgesamt 5 Fahrzeuge. In Dresden fuhren sie nur ein Jahr vom März 1903 bis März 1904. Nach der Einstellung gingen die Wagen in das damaligen Österreich-Ungarn; 3 nach Poprad (heute Slowakei), wo sie bis 1906 genutzt wurden, die beiden anderen nach Hermannstadt (heute Sibiu in Rumänien). Diese beiden Wagen wurden schon nach 4 Monaten an die "Gleislose Bahn Niederschöneweide–Johannisthal" verkauft. Obwohl die Berliner Ostbahn (BO) dafür eine Betriebsgenehmigung bis zum 31. Dezember 1949 (!) hatte, kamen die Wagen nur vom 1. Dezember 1904 bis zu 4. Februar 1905 zum Einsatz und wurden dann abgestellt.
Das im 3D-Druck umgesetzte Modell besteht aus dem Fahrschemel, dem Wagenkasten mit separat aufzusetzenden Dach und 6 Speichenrädern.
Als Achsen dienen Drahtstifte mit 1 mm Durchmesser. Die Vorderachse des Fahrschemels ist in diesem Modell starr, da es zur stationären Dekoration auf einer Anlage bzw. für die Vitrine konzipiert wurde. Mit etwas Bastelarbeit kann aber eine handelsübliche Lenkachse eingefügt werden: https://www.googleadservices.com/pagead ... RBH&adurl=
Verbleiben etwas Kleben und Lackieren.
Fortsetzung folgt:
Die Anregung zur Entwicklung der Modelle und deren Umsetzung per 3D-Druck kam von Modellbus- und Modellstraßenbahnfreund Holger Heinrich, der Eines nicht leiden kann: Lücken in seiner Sammlung. Er hat notwendige Informationen und Dokumente zusammengetragen.
Am Anfang stehen Fahrzeuge, die eigentlich nicht der Straßenbahn sondern eher dem Oberleitungsbus zugeordnet werden können.
Sie erhielten aber die Bezeichnung „gleislose Bahn“. Nach der Bielathalbahn war die Dresdner Haide-Bahn der zweite derartige Betrieb Sachsens. Sie war durch den Dresdner Unternehmer Carl Stoll erbaut und als erste Linie nach dem von ihm entwickelten System Stoll betrieben worden. (siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Gleislose ... berleitung)
Im Gegensatz zu den Fahrzeugen der Bielathalbahn, deren Antrieb an der Hinterachse erfolgte, waren die Stoll-Fahrzeuge so konstruiert, dass der straßenbahnähnliche Wagenkasten auf einen vierrädrigen Fahrschemel aufgesattelt war. Dieser Auflieger konnte im Sommer auf Rädern, im Winter bei Schnee aber auch auf Kufen bewegt werden. Gebaut wurden nur insgesamt 5 Fahrzeuge. In Dresden fuhren sie nur ein Jahr vom März 1903 bis März 1904. Nach der Einstellung gingen die Wagen in das damaligen Österreich-Ungarn; 3 nach Poprad (heute Slowakei), wo sie bis 1906 genutzt wurden, die beiden anderen nach Hermannstadt (heute Sibiu in Rumänien). Diese beiden Wagen wurden schon nach 4 Monaten an die "Gleislose Bahn Niederschöneweide–Johannisthal" verkauft. Obwohl die Berliner Ostbahn (BO) dafür eine Betriebsgenehmigung bis zum 31. Dezember 1949 (!) hatte, kamen die Wagen nur vom 1. Dezember 1904 bis zu 4. Februar 1905 zum Einsatz und wurden dann abgestellt.
Das im 3D-Druck umgesetzte Modell besteht aus dem Fahrschemel, dem Wagenkasten mit separat aufzusetzenden Dach und 6 Speichenrädern.
Als Achsen dienen Drahtstifte mit 1 mm Durchmesser. Die Vorderachse des Fahrschemels ist in diesem Modell starr, da es zur stationären Dekoration auf einer Anlage bzw. für die Vitrine konzipiert wurde. Mit etwas Bastelarbeit kann aber eine handelsübliche Lenkachse eingefügt werden: https://www.googleadservices.com/pagead ... RBH&adurl=
Verbleiben etwas Kleben und Lackieren.
Fortsetzung folgt: