Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Hier kann jeder seine selbst- oder umgebauten bzw. verfeinerten Fahrzeugmodelle vorstellen.
Auch spezielle Techniken wie Beleuchtungen, Antriebe, oder sonstige Verbesserungen an Industriemodellen sind hier richtig.
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rene holz
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Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von rene holz »

Holger aus Dresden hat als die Neue Dresdner im enstehen war ein 3D Druck Bausatz in die Wege geleitet. Einen davon habe ich erhalten gehabt. Nun habe ich ihn Fertig gestellt!
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Gruss RenesTrampage
Manfred A.
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Re: Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von Manfred A. »

Das Modell weiß zu gefallen.

LG, Manfred
VolkerMZ
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Re: Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von VolkerMZ »

Auch im Modell ein beeindruckendes Gerät!

Volker
DSV
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Re: Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von DSV »

Hallo allseits,

beeindruckendes Model. Ein bisschen verblüfft bin ich allerdings über die Türanordnung. Normal ballen sich doch die Fahrgäste jeweils an den Fahrzeugenden, weil man dort schneller rein und rauskommt, weil man direkt ums Fahrzeug rumkommt. In Fahrzeugmitte bräuchte man dagegen weniger Türen, weil dort die Langstreckenfahrgäste sitzen. Dieses Fahrzeug macht es nun genau umgekehrt, wie kommt das? Sind Dresdner Fahrgäste so anders?

Gruß Daniel
Bodo-Lutz
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Re: Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von Bodo-Lutz »

Die Antwort ist ganz einfach (und nicht nur für Dresden!):
Vorn und hinten geht kaum Niederflur und schon gar nicht rollstuhlgerecht.
Frohe Ostern
Bodo-Lutz
Trambino
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Re: Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von Trambino »

Bodo-Lutz hat geschrieben: Sa 16. Apr 2022, 15:38 Die Antwort ist ganz einfach (und nicht nur für Dresden!):
Vorn und hinten geht kaum Niederflur und schon gar nicht rollstuhlgerecht.
Werte Hobbykollegen,
bei allem Respekt, es gibt viele Beispiele moderner Straßenbahnen, wo das sehr gut verwirklicht wurde.
Schon der ab 1989 gebaute erste deutsche 100%-Niederflurwagen hat vorne eine Doppeltür mit dahinterliegendem Rollstuhlplatz, siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/GTxN/M/S
Ein Drehgestellfahrzeug mit definierter Hüllkurve und Doppeltüren vorn und hinten wird Skoda seit 2009 angeboten:
https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%A0koda_15T
Ein Foto von der Türseite ist hier:
https://transphoto.org/photo/352867/?vid=79757
Aber auch bei Multigelenkwagen sind breite Einstiege an den Wagenenden möglich, z. B. für Berlin:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bombardier_Flexity_Berlin
Diese Fahrzeuge haben das Verhalten der Fahrgäste auf den bedienten Linien verändert: bei den Tatrazügen war eindeutig die erste Tür die meistgenutzte, beim Flexity ist es die zweite, weil sich dahinter ein großer Stauraum mit vielen Stehplätzen u. a. auf den doch nur selten benötigten zwei Rollstuhlplätzen befindet, während hinter der ersten Tür nicht so viel Platz ist.
Weitere 100%-Niederflurtypen mit Doppeltür an den Wagenenden sind z.B.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alstom_Flexity_Wien
https://de.wikipedia.org/wiki/Siemens_Avenio
Ein Beispiel in der von Dresden gewählten Ausführung mit zwei Drehgestellen unter langen Endwagen fällt mir jetzt nicht ein.
Insgesamt führen die großen Zuglängen heutiger Straßenbahnen dazu, daß sich die Fahrgäste auf die gesamte Bahnsteiglänge verteilen, anders würde das gar nicht funktionieren. Trotzdem sollte auch ein Fahrgast, der in letzter Sekunde gerannt kommt, nicht nur einen Noteingang vorfinden, sondern einladende und komfortable Einstiegsverhältnisse, bei Stadtlinienbussen ist das selbstverständlich.
Trambino
M8C
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Re: Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von M8C »

Trambino hat geschrieben: So 17. Apr 2022, 11:16
Bodo-Lutz hat geschrieben: Sa 16. Apr 2022, 15:38 Die Antwort ist ganz einfach (und nicht nur für Dresden!):
Vorn und hinten geht kaum Niederflur und schon gar nicht rollstuhlgerecht.
Werte Hobbykollegen,
bei allem Respekt, es gibt viele Beispiele moderner Straßenbahnen, wo das sehr gut verwirklicht wurde.
Von allen aufgelisteten modernen Straßenbahnen ist aufgrund der Drehgestelltechnologie und der Fahreigenschaften nur der Škoda 15T vergleichbar. Der GTxN aus 1989 ist ein Kurzgelenkwagen, der in Kurven zu sehr ausschwenkt und in bestimmten Situationen, besonders beim Abschleppen (in Steigungen, bei Bremsungen) entgleisungsfreudig ist. Auch das Eingleisen macht mit ihnen keinen Spaß. Die Weiterentwicklung mit dem doppelten Gelenk in der Mitte hat zwar einige dieser Probleme ausradiert, aber nicht alle.
Der Avenio hat dieses Gelenk auch nicht in jeder Fahrzeuglänge! Diese Probleme haben nach wie vor der Dreiteiler (27m), der Fünfteiler (45m) und der Siebenteiler (63m). Alle ungeraden Anzahlen an Wagenteilen. Dresden hat sich mit dem NGT DXDD einen 45m-Wagen ins Haus geholt. Der fünfteilige Avenio hat daher vielleicht Fahreigenschaften, wegen denen Umbauten an der Infrastruktur nötig sind. Auch muss hinterfragt werden, ob der 45m-Avenio weniger oder mehr Fahrgäste befördern kann als der NGT DXDD.
In München mag der Avenio passen, aber in Dresden vielleicht nicht aufgrund der Infrastruktur. Da gibt es viele Faktoren, die dafür sorgen, dass ein Typ in der einen Stadt wunderbar eingesetzt werden kann, mit der Infrastruktur der anderen Stadt aber nicht kompatibel ist.

Der einzige vergleichbare Wagen ist der Škoda Forcity Alfa. Er wäre in fünfteiliger Variante eine Option, bedeutet aber ein Drehgestell mehr pro Wagen. Auch hier muss aber geklärt werden, ob dieser Wagen die technischen Anforderungen erfüllt. Škoda bietet ihn immerhin in der Breite von 2,65m an.

Bei einer Wagenbeschaffung fließen so viele Faktoren hinein. Jede Stadt hat ihre eigenen Eigenschaften, die individuell berücksichtigt werden müssen. Ehrlich gesagt finde ich diese Entwicklung sehr schade. Vorbei sind die Zeiten, als Standard-Straßenbahnen überall einsetzbar waren und sogar Ersatzteile herstellerübergreifend benutzbar waren, weil sie einfach genormt wurden.
DSV
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Re: Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von DSV »

Hallo allseits,

Ich muss entschuldigend sagen, das in meiner Stadt die Letzten nicht- 100%-niederflurigen Fahrzeuge bestimmt schon vor 10 Jahren außer Betrieb gegangen sind, sodass ich bei einem Neufahrzeug das nicht für ein Stadtbahnnetz ist, nicht mit mit einer teilweisen Hochflurigkeit gerechnet hätte, sonst hätte ich mir die merkwürdige Türanordnung ja selbst erklären können. Die wenigen Strecken die ich bislang mit der Dresdner Trambahn gefahren bin, haben jetzt bei mir zwar nicht den Eindruck hinterlassen, das es dort eine besonders unsanfte Gleisverlegung gäbe, die jetzt irgendwie gegen den Einsatz 100&ig niederfluriger Fahrzeuge spräche, aber ich kenne ja nicht sämtliche Außenstrecken, vielleicht sind da ja irgendwo noch Buckelpisten bei, die die Lösung mit Hochflurbereich nötig machen.

Gruß Daniel
Bodo-Lutz
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Re: Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von Bodo-Lutz »

Wir sind hier bei den MODELLStraßenbahnen unterwegs und müssen uns an den Vorbildern orientieren, es sei denn, es sollen Phantasiemodelle werden.

Die Frage Drehgestelle kontra 100 % Niederflur kann beim Modell 1:87 und kleiner z.B. für den Einbau eines Antriebs interessant sein, Modellbauer und Modellkäufer können aber nicht bestimmen, welcher Fahrzeugtyp beim Vorbild ausgeschrieben und beschafft wird.
Für eine Diskussion darüber stehen andere Foren wie z.B. in Drehscheibe Online u.ä. zur Verfügung, wo das Für und Wider seit Jahren "tobt".
Ich denke, wir sollten hier dabei bleiben, die besten Wege zur Umsetzung der Vorbilder -ob sie dem Einen oder Anderen gefallen oder nicht- in Modelle in Wort und Bild darzustellen und uns daran zu erfreuen.
Gruß Bodo-Lutz
M8C
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Re: Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von M8C »

Ich möchte trotzdem noch einen Kommentar ergänzen, um Daniels offene Frage zu beantworten. Bitte um Entschuldigung.

DSV hat geschrieben: Mo 18. Apr 2022, 22:31 Ich muss entschuldigend sagen, das in meiner Stadt die Letzten nicht- 100%-niederflurigen Fahrzeuge bestimmt schon vor 10 Jahren außer Betrieb gegangen sind, sodass ich bei einem Neufahrzeug das nicht für ein Stadtbahnnetz ist, nicht mit mit einer teilweisen Hochflurigkeit gerechnet hätte, sonst hätte ich mir die merkwürdige Türanordnung ja selbst erklären können.
100% Niederflurigkeit ohne Stufen und höchstens mit minimaler Rampe war in den 1990er-Jahren der ganz neue Gedanke und die angedachte Zukunft, der sich bis in die 2000er hielt. Doch die Fahrgestelltechnologie der 100% niederflurigen Wagen ist nicht so fortgeschritten, wie erhofft. Das Niveau der ausgereiften Drehgestelle mit ihrem geringen Radreifenverschleiß und ihrer Laufruhe ist nicht erreicht. Daher kehren mittlerweile Hersteller und Verkehrsbetriebe zu (teilweise) Hochflurigkeit zurück, um Platz für Drehgestelle zu haben. Drehgestelle können mit der heutigen Technik platzsparender konstruiert werden. Daher ist die Stufe auch nur im Bereich der Drehgestelle, nicht an den Türen. Einziger Nachteil: Drehgestelltechnologie kostet mehr als andere Fahrgestellvarianten.
Mittlerweile existiert sogar ein Drehgestellwagen mit 100% Niederflur ohne Rampen oder Stufen (Škoda ForCity Smart für Bonn) und andere Hersteller ziehen sicher bald nach, allerdings sind bei Meterspur weiterhin Stufen und Podeste im Innenraum notwendig (Škoda ForCity Smart für den RNV).

Es hat sich also dahin entwickelt, dass eine Stufe oder eine Rampe und Sitzpodeste wieder akzeptiert sind. Du kannst in Zukunft wieder mit teilweise Hochflurigkeit rechnen. dir aber sicher sein, dass dafür Fahrkomfort und verringerter Verschleiß gewonnen werden und der Einstieg an den Türen niederflurig bleibt. :wink:
Hendi
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Re: Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von Hendi »

M8C hat geschrieben: Mi 20. Apr 2022, 22:36 Daher kehren mittlerweile Hersteller und Verkehrsbetriebe zu (teilweise) Hochflurigkeit zurück, um Platz für Drehgestelle zu haben.
Allerdings ist anzumerken, dass der Dresdner NGTDXDD hierfür kein Beispiel ist, denn Dresden hat nie 100%-NF-Fahrzeuge beschafft.
Sogar die Multigelenkwagen NGT6DD und NGT8DD (also mit nicht frei ausdrehbaren Fahrgestellen) sind in den Wagenteilen 1, 5 und 7 nicht niederflurig.
Neu ist allerdings, dass sogar im Mittelteil mit nicht angetriebenem und nicht frei ausdrehbarem Fahrgestell kein niederfluriger Durchgang gegeben ist.
M8C hat geschrieben: Mi 20. Apr 2022, 22:36 Mittlerweile existiert sogar ein Drehgestellwagen mit 100% Niederflur ohne Rampen oder Stufen (Škoda ForCity Smart für Bonn) und andere Hersteller ziehen sicher bald nach, allerdings sind bei Meterspur weiterhin Stufen und Podeste im Innenraum notwendig (Škoda ForCity Smart für den RNV).
Der ForCity Smart (Artic) hat grundsätzlich und auch in meterspuriger Ausführung erstmal einen stufenfreien Durchgang.
Die erste Ausführung des Typs (für Helsinki) fährt beispielsweise auch auf Meterspur und hat keine Stufen im Durchgang.

Die rnv-Ausführung ist (bisher) die einzige Ausnahme, was allerdings nicht allein an der Meterspur liegt, sondern daran, dass auch noch ein Zugsicherungssystem untergebracht werden muss. Deshalb ist in der Mitte der Durchgang dann doch stufenfrei. (Dass in der Mitte der Durchgang stufenfrei ist, an den Enden nicht, liegt häufig an der Verteilung von Antriebs- und Laufgestellen. So kann dies in diesem Fall jedoch nicht erklärt werden, denn es sind alle Drehgestelle angetrieben.)
U23 Gladbeck
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Re: Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von U23 Gladbeck »

Hendi hat geschrieben: Do 21. Apr 2022, 13:29 Die rnv-Ausführung ist (bisher) die einzige Ausnahme, was allerdings nicht allein an der Meterspur liegt, sondern daran, dass auch noch ein Zugsicherungssystem untergebracht werden muss. Deshalb ist in der Mitte der Durchgang dann doch stufenfrei. (Dass in der Mitte der Durchgang stufenfrei ist, an den Enden nicht, liegt häufig an der Verteilung von Antriebs- und Laufgestellen. So kann dies in diesem Fall jedoch nicht erklärt werden, denn es sind alle Drehgestelle angetrieben.)
Interessant. Vielen Dank für diese Information.

Weiter oben wurde geschrieben, dass Bonn 100% niederflurige Ausführungen bekommt. Wir geht das dort, im Vergleich zu Rhein-Neckar? Bonn hat m. E. doch (bisher jedenfalls) ebenfalls Zugsicherungstechnik bzw. benötigt diese mindestens auf der Niederflur-Linie 62 in der Ramersdorfer U-Bahn-Strecke und bei Fahrten in den U-Bahnhof Hauptbahnhof (derzeit keine Niederflur-Linie).
M8C
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Re: Noch ein Model durch Holger aus Dresden!

Beitrag von M8C »

Wie ich sehe, habe ich mich zu ungenau ausgedrückt. Ich meine, dass die Bonner Wagen einen ganz ebenen Boden haben, also auch ohne Rampen. Der ForCity Smart (Artic) hat zwar auch in meterspuriger Ausführung einen stufenfreien Durchgang, allerdings mit Rampen, auch im Bereich der Drehgestelle. Zum Beispiel die Variante Jokeri Line. Die normalspurige Variante für Bonn ist an den Drehgestellen ebenerdig.

Das ist auch ganz logisch, denn die meterspurigen Gestelle erlauben aufgrund der Spurbreite sonst keinen Durchgang, der breit genug ist. Die Drehgestelle brauchen Platz zum Drehen.

Wer kleine Rampen und einzelne Stufen im Innenraum akzeptiert, erhält Fahrzeuge mit der bewährten Drehgestelltechnologie und den damit einhergehenden Vorteilen wie höhere Laufruhe, sanfteren Kurvenlauf und geringeren Verschleiß.
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