Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0m

Hier kann jeder seine Modellstraßenbahnanlage in Wort und Bild vorstellen.
lernkern
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Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von lernkern »

Guten Tag.

Heute melde ich mich mal mit einer Frage.

Ich möchte gern weitere Module auch mit Swedtram-Weichen planen und bauen. Dem Thread Bezugsquellen für Gleis- und Oberleitungsbau (H0 und H0m) im FAQ-Forum (Gleisbau) habe ich entnommen, dass der Radius bei 25cm liegt. Das ist doch schonmal gut zu wissen.

Um "vernünftig" planen zu können, würde ich gern den minimalen Abzweigwinkel und die minimale Weichenlänge kennen.

Wer kann mir heir helfen?

Vielen Dank im Voraus und schöne Grüße

Jörg
Werner Jurkowski

Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von Werner Jurkowski »

Hallo Jörg,

Weichen mittels Abzweigwinkel zu bestimmen, ist üblicherweise bei Eisenbahngleisen gebräuchlich. Das Gleisbild bei Trams ist wesentlich stärker individualisiert.

Der Radius liegt "bei" 25cm und ist der Tatsache geschuldet, dass kurz vor dem Weichenherz der Radius auf 36cm aufgeweitet wird. Diese 36cm sind als Übergangsradius gedacht, damit der Gleismittenabstand bei Doppelgleisen in Kurven vergrößert wird. So ist es beim Vorbild bei engen Gleismittenabständen. Der vergrößerte Radius ist erforderlich, damit sich die Trams in Kurven nicht berühren.

Fertiggleise haben wesentlich größere Gleismittenabstände als mit Swedtram Weichen gebaut werden können. Das liegt daran, dass beim Selbstbau fast unbegrenzte Möglichkeiten bestehen, die sich bei Fertiggleisen wirtschaftlich nicht darstellen lassen. Die 25cm liegen im vorbildgerechten Bereich und sind für maßstäblich breite H0 Großraumwagen mit Schürzen erforderlich.

Bei Swedtram gibt es keine vorgefertigten Kreuzungen, weil man sich diese auf einfache Weise selbst bauen kann. Bei Trams kann die Gleisgeometrie jeder Kreuzung individuell unterschiedlich sein. Das Weichenherz ist ja auch nichts Anderes als die Kreuzung zweier Schienenstränge mit besonderer Funktion, die bei diesem Rillenprofil vernachlässigt werden können. Du kannst es bei Bedarf auch selbst bauen, bist also nicht an die Geometrie des Bausatzes gebunden. Was nicht zu verändern geht, ist der etwa 3,6cm lange Weichenkasten mit Weichenzunge, immer noch Radius 25cm.

Du kannst Dir den Bausatz als Vorbild nehmen und die übrigen Weichen komplett selbst bauen. Anders als bei der Eisenbahn können sich bei der Tram auch gebogene Schienen in Weichenherz kreuzen. Inzwischen bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass der 36cm Bereich länger sein sollte.

Schau mal (Seite 5) hier:
viewtopic.php?f=8&t=1413&start=60#p14463
Es ist zwar nicht Swedtram, zeigt aber den Übergangsradius gut. Der zusätzliche Platzbedarf ist geringer als bei den übergroßen Gleismittenabständen.

Viele Grüße
Werner
lernkern
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Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von lernkern »

Hallo Werner,

vielen Dank für die Antwort, das hilft mir schon sehr weiter.

Für mein Verständnis: Liege ich auf der sicheren Seite, wenn ich "meine" Weichen einfach als Abzweige mit 25cm Radius plane?

@ all:
Für euer Verständnis:-) Doppelgleise in Kurven habe ich nicht geplant, es geht einfach um einen Abzweig mit Gleisanschluss. Nachdem ich Module von 90x30cm bzw. 90x40cm plane, sind Radius und Länge recht wichtig zu wissen, damit ich am Ende wenigstens das Geplante bauen kann und nicht überrascht bin, dass es nicht "drauf" passt.

Sobald ich mich traue, da etwas zu Papier zu bringen, bekommt ihr es hier auch zu sehen;-)

Vielen Dank für die Hilfe!

Gruß

Jörg
Werner Jurkowski

Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von Werner Jurkowski »

Hallo Jörg,

bei einem eingleisigen Abzweig aus einer eingleisigen Strecke brauchst Du Dich in dem Fall um einen Übergangsradius nicht zu kümmern. Der Bereich mit dem 36cm Radius ist so kurz, dass Du ihn bei der Planung und dem Bau des Abzweigs kaum bemerkst. Wenn Du trotzdem Bedenken hast, trenne die Außenschiene nahe dem Weichenherz ab und biege die Innenschiene einfach für den Radius 25cm ab Weichenherz geringfügig nach.

Für Mitleser:
Auf meiner zweiten Anlage, die komplett mit den Swedtram Rillenschienen ausgerüstet ist, beträgt mein Gleismittenabstand 32mm. Hier berührt ein abzweigender Düwag von Roco ein geradeaus fahrendes Modell der gleichen Bauart (Vorbildbreite 2,5m, Modellbreite mit etwa 1mm Überbreite). Abhilfe: Den Gleismittenabstand auf 35mm erweitern (auf etlichen Anlagen gebräuchlich), oder den Übergangsradius verlängern (habe ich nicht getan, die Rocos fahren nur selten).

Auf meiner dritten Anlage (Museumsanlage für Ausstellungen) sind Protogleise mit Gleismittenabstand von 29,3mm verlegt (für Vorbildbreite 2,2m und Vorbild-Gleismittenabstand 2,55m). Hier geht es bei Doppelgleisen nicht ohne einen längeren Übergangsradius. Da ich auch Modelle von breiteren Vorbildern habe, muss ich natürlich aufpassen, dass es nicht zu Begegnungen in Kurven kommt. Als Museumsdirektor kann ich mir das erlauben :) .

Jörg, traue Dich einfach, für Deine Bedürfnisse etwas zu bauen. Wähle auf Deiner Anlage einen Bereich aus, in dem es auf Fehler nicht drauf ankommt, bzw. Du sie leicht beheben kannst. Fehler zu machen ist die beste Möglichkeit, etwas zu lernen und wenn Du Dein aktuelles Ziel erreicht hast, kannst Du durchaus stolz darauf sein. Auch wir "Alten Hasen" sind mit Fehlern groß geworden.

Viele Grüße
Werner
lernkern
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Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von lernkern »

Hallo Werner.

Vielen Dank für deine Antwort, auch die ist sehr hilfreich.

Klar, ich kann einfach etwas für meine Zwecke passendes bauen, ich würde mich aber sehr ärgern, wenn es dann nicht auf der verfügbaren Fläche Platz hat. Daher lieber erst ein Plan (den ich dann an die Realität anpassen kann;-).

Ich denke mal, mit deiner Hilfe bin ich jetzt dann schon im Stande, mal etwas zu planen, was ich dann hier auch gern zeigen werde.

Viele Grüße

Jörg
lernkern
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Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von lernkern »

Morgähn!

Ich habe die Tage eine Einfangvorichtung für die Pantografen gebastelt:

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Gestestet habe ich sie mit meinen drei Trambahnfahrzeugen, das funktioniert soweit sehr gut, auch wenn ich bezüglich des Winkels der Einfangvorrichtung (20°) noch ein wenig skeptisch bin. Sollten weitere Tests mit anderen Fahrzeugen Probleme bringen, dann werde ich den Winkel noch ändern, bis ich bei den in der Sommerfeldt-Anleitung angegebenen 10° bin.

Bounsbild :D : TW43 der DEAG am Ortsausgang Düren:

Bild

Ich könnte dann mal Fahrdrähte anbringen;-))

Grüße

Jörg
Tramspotters
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Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von Tramspotters »

Die Einfangvorrichtung sieht ja extrem stabil aus.
lernkern
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Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von lernkern »

Tach Guido.

:lol:

Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Mit dem Hammer würde ich nicht draufhauen, aber fallen lassen kann ich sie sicher.
Ich habe halt genommen, was da war.


Gruß

Jörg
lernkern
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Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von lernkern »

Tach,

in den letzten Wochen haben wir (Frank und ich) mal angefangen, eine Fahrleitung zu verlegen. Dazu haben wir 0,3mm Federbronze von H0Fine verwendet.

Bild

Dann mal mit einem Sommerfeldt-Panto getestet:

Bild

Uiuiui. Ich habe dann bei einem von meinem Pantos die Feder beinahe geschrottet (überdehnt und 3-4 Windungen gekürzt). Dann sah es schon besser aus:

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Die Einfangvorrichtung vom Fiddleyard mal angebunden:

Bild

Funzt. Also mit einem weiteren Modul weitermachen:

Bild

Der Bemo-Panto drückt den Draht nur unwesentlich hoch, trotzdem ist es gut, eine der beiden Federn zu entfernen.

Bild

Und der Panto der Lima-Tram kann so bleiben, wie er war:

Bild

Jippiiiieee, endlich unter Draht!!-)

Leider haben sich ein paar Lötstellen wieder gelöst. Vermutlich hätten wir die gebrauchten Masten besser reinigen müssen.

Viele Grüße

Jörg
Tramspotters
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Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von Tramspotters »

Ich würde zum Löten Lötwasser benutzen.

Die Sommerfeldt Pantos sind durchweg alle zu stark.
christian82
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Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von christian82 »

Bei Sommerfeldt nehme ich auch immer eine Feder heraus. Dann reicht der Anpressdruck immer noch locker, um damit eine vernünftige Stromabnahme zu gewährleisten. Dürfte in H0 sicher ähnlich sein.

Und großes Lob, endlich mal dünner Fahrdraht!!!
Wahre Liebe kennt keine Liga www.dynamo-dresden.de
lernkern
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Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von lernkern »

Tag zusammen.

Erstmal vielen Dank für das Lob, Christian.

Dass wir an den Pantos rumspielen müssen, damit sie den Fahrdraht nicht zu sehr hochdrücken, war uns klar. Es geht aber eigentlich mit weniger Aufwand als gedacht.

Eigentlich hatte Frank beim Löten Phosphorsäure asl Flussmittel verwendet, daher die Vermutung, dass die Masten nicht sauber genug waren (Putzen war mein Job;-). Wir probieren es erst nochmal mit sauber machen, dann erhöhen wir die Temepratur, denke ich. Das wird schon!-)

Gruß

Jörg
Tramspotters
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Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von Tramspotters »

Wenn an den Masten Rost oder Lack ist, solltest du den natürlich abfeilen. Sonst reichen Lötwasser und 400° aus. Was für ein Lötzinn benutzt du? Mit oder ohne Blei?
wknarf

Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von wknarf »

Moin Guido,
Tramspotters hat geschrieben:Wenn an den Masten Rost oder Lack ist, solltest du den natürlich abfeilen. Sonst reichen Lötwasser und 400° aus. Was für ein Lötzinn benutzt du? Mit oder ohne Blei?
Wir löten mit bleihaltigem Lot, Phosphorsäure und bei 400°. Bei meinen Masten sind die Drähte drangeblieben, obwohl meine Kinder den Fahrdraht gerne zum Klingen bringen (die Modulkästen geben einen wunderschönen Resonanzkörper ab :wink: ). Wir werden bei Jörgs Masten noch einmal sorgfältig saubermachen, dann hält das auch.

Es freut mich, dass die Oberleitung Gefallen findet.

Viele Grüße,

Frank
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Re: Von Düren über Altena nach Halle: Gütertram-Module in H0

Beitrag von Tramspotters »

Ok, du benutzt die Oberleitung nur als Deko, da ist bleihaltiges Lot in Ordnung. Wenn du damit Betrieb machen willst, würde ich dir bleifreies empfehlen.

0,3mm Draht ist stabiler als die meisten denken. Es braucht keine "Wasserrohre" oberhalb der Schienen :mrgreen:
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