Ein Meter "Seekuh"

Hier kann jeder seine Modellstraßenbahnanlage in Wort und Bild vorstellen.
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DSV
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Ein Meter "Seekuh"

Beitrag von DSV »

Hallo allseits,

Zwar werkel ich immer noch an zig anderen Baustellen (U-Bahnmodule, Tschechischer Bahnhof usw), aber ich wollte zwischendrin unbedingt mal was mit richtigen Rillenschienen machen, aufgrund dessen hatte ich mir via ebay diverse Bauformen von Fertiggleisen kommen lassen, um zu schauen, wo es echte Rille gibt. Swedtram hatte ich ausgeschlossen, weil Gleise deren Spur ich durch Löten selbst erzeugen musste, war mir klar, das wird nix, selbst bei graden Gleis nicht. Sowas kann ich net. Zumal ein Bekannter noch meinte, da müsse man auf zehntel Milimeter arbeiten. Dann allerdings entdeckte ich die Schwellen für Swedtram bei modellbahntechnik.at, und damit reduzierte sich das Löten auf die 4 Übergänge aufs Normalprofil, das könnte ich ggf schaffen. Als habe ich mal mein Glück probiert. Zur Eindeckung wollte ich Juvela entdecken, war dann nur etwas über die Packungsgrößen verblüfft. Kurz, auch wenn ich mir schon vorstellen kann, das die Fertigung durchaus aufwendig ist, war ich doch etwas erstaunt, wie wenig Straße in einer Packung is...

Nun ist das ganze nicht für eine Straßenbahn sondern nochmal ein Eisenbahnmodul, aber eines, das doch sehr nah an einer Straßenbahn dran ist. Die legendäre Seekuh, die Sekundärbahn von Erlangen nach Gräfenberg, die im Abschnitt zwischen Erlangen und Eschenau auch mal mitten auf der Straße fuhr, sollte es werden, konkreter hatte ich mir den Abschnitt in der Erlanger Luitpoldstraße als grobes Vorbild ausgesucht, wo die Eisenbahn rechtsbündig auf Rillenschienen in der Straße fuhr. https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrec ... 93Eschenau Leider habe ich keine eigenen Bilder, und Bücher scannen würde gegen das Copyright verstoßen, aber stellt es euch etwa vor wie die die Molli:
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oder die Gleisanlagen der Schwarzen Jule von Forst vor:
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nur eben in Regelspur.

Der Bau beginnt:
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^ Eigentlich wollt ich die Straße gut doppelt so breit, aber ich wollte nicht nochmal so viel ausgeben...

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^ Selbst mit den Fertigbändern fand ich es immer noch mühevoll, die Arbeit Juweela-Steie einzeln zu verlegen, weiß ich jetzt definitiv, das ich mir nie antun würde - da würde ich das Ende der Arbeiten nimmer erleben. Auch wenn man hier im Forum absolut fantastische Arbeiten sieht, was damit alles ginge, aber das ist was, für Leute mit Chirurgenhand, so fein werde ich nie arbeiten.

Den Rest des Mooduls wollte ich weitgehend mit Altmaterialien gestalten - Zeug was weg muss und eh noch zum verbrauchen wäre. Da ich vor einiger Zeit schon mal ein Angebot über einen Karton für Stadthäuser erhalten hatte, die früher mal auf Straßenbahnmodulen gestanden hatten, nutze ich die Gelegenheit diesen nun zu erwerben - ein Glückgriff, wie sich zeigen sollte:
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Erste Stellprobe:
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Für die Erlanger Luitpoltstraße wird es zu schmal, aber ingesamt kommt der Eindruck einer Städtischen Ortdurchfahrt schon rüber

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Gehsteige musste ich neu besorgen, und mit Altholz die Häuser etwas aufbocken
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Damit klar ist, das es kein Straßenbahn-Modul wird, erstmal paar Bahnutensilien pflanzen
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^ Die Telegraphenleitung habe ich später durch eine andere ersetzt, siehe später

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^ Na wer hätte gedacht, das das alte Warthäuschen mal nochmal sein Brot verdienen könnte...

Um ein wenige Altteile los zu werden, übrig gebliebene Fassaden alter Bausätze drangeschustert

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Und damit man nicht auf den Ersten Blick sieht, das das Haus vorne und hinten unterschiedliche Fassaden hat, paar Zimmer reingefummlt bzw angedeutet
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Zunächst wollte ich die Fassde außen Karton lassen (Oder ein Werbeplakat "Hier könnte Ihre Fassade stehen" drankleben), wie ein Betonbunker, aber dann fiel mir ein nützliches Uttensil aus den Kruschkisten in die Hand, was doch für Erlangen perfekt passt:
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Das Gartenzaun-Ne1 von Uttenreuth wollte ich ebenfalls unbedingt drauf haben, allerdings natürlich auch hier auf die Spitze getrieben, indem EBO- und StVO-Schild sich den Mast teilen (Ps, wenn euch falsche Straßenschilder auffallen, da wird nochmal ein echter Verkehrplaner einen Blick drüber werfen, und dann werden die Schilder richtig gesetzt, da sind noch Änderungen möglich, einiges weiß ich auch schon, das falsch ist)

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Wenn es die Seekuh noch gäbe, wer weiß, ob da heute nicht auch die Agilis führe...
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^ Allerdings habe ich mich gardee bei der Ecke nochmal umentschieden, dort eine Szene aus einem der Sekubücher umzusetzen, und dafür braucht es einen Metallzaun mit Backsteinpfosten:

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Der Zaun kam erst heute mit der Post an

Mal sehen, was ich noch verbaut kriege, paar Altbestände hätte ich noch, das ist der aktuelle Stand, das Grünzeug um Palais "Hug-E-not" ist gerade am trocknen
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Sicher kein weltbewegendes Modul, aber warum nicht auch mal Restlesverwertung? Dafür das ich, außer Gleis und Pfasterung, Gesteig und dem Zaun noch nichts zukaufen musste bin ich mit dem Resultat doch ganz zufrieden, gibt doch on einigen Ecken jetzt schon nette Fotos

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Gruß Daniel
M.V. Wesstein
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Registriert: Sa 1. Jan 2005, 15:10

Re: Ein Meter "Seekuh"

Beitrag von M.V. Wesstein »

Gut gelungen. Für die Straßenbau denke ich dieser Tools können hilfreich sein:
https://eshop.microrama.eu/de/130-stemp ... aegewalzen

Nie selber benutzt, kein Kunde, also: Ohne Gewähr.

Viel Erfolg!
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