Bei KBGG in Plauen war er auch schon zu Gast, da gab es aber nur Meterspurkomponenten. Inzwischen gibt es auch im Normalspursegment erste Teile, so dass ich auch ein paar Meter Gleis erworben habe.
Manfred A. hat geschrieben: Di 29. Apr 2025, 07:35
So wie es aussieht muß da jedes Schienenstück einen eigenen Stromanschluß haben, weil es offenbar keine Schienenverbinder gibt. Das schaut dann nach einem enormen Verkabelungsaufwand aus.
Manfred A. hat geschrieben: Mo 2. Jun 2025, 16:29
Meine Vermutung, daß jedes Schienenstück eine eigene Stromeinspeisung braucht. An den gezeigten Teilen sind keine Schienenverbinder erkennbar.
Das ist korrekt.

Die Weichen haben hierfür in den Bettungsstücken an den passenden Stellen Löcher und auch passende Nuten, um die Leitungen seitlich vorbeiführen zu können.
Ja, es ist Aufwand. Dafür hat man dann keine Steckverbindungen von sehr unterschiedlicher Leitfähigkeit wie bei Luna. Ich würde inzwischen auch bei Luna jedes Gleisstück einzeln verlöten.
Aber so tragisch ist es auch nicht. Klar, bei den Weichen sind es fünf Leitungen (oder eher sechs, wenn man wie empfohlen auch die Weichenzunge anschließt), aber die Streckenschienen sind 148 bis 200 mm lang und brauchen nur eine Leitung. Man kann sich die Arbeit sehr vereinfachen, in dem man sich passende FR4-Platinenschwellen (wie sie z.B. für Swedtramgleise gern genutzt werden) zurechtschneidet: In die Modulplatte mit einem 1 mm-Bohrer ein Loch an jede Stromzuführungsstelle bohren, 0,5er Silberdraht an das Schienenstück löten, das Schienenstück von oben festkleben. Auf der Unterseite der Modulplatte wird die Platinenschwelle festgeschraubt und der Silberdraht umgebogen und angelötet. Damit hat man eine sichere Verbindung nach oben, die platzsparend ist und kein Leitungsbündel. Anschließend braucht man nur auf der Unterseite eine Ringleitung von Schwelle zu Schwelle verlöten. Das sieht super sauber aus und das Kabelmanagement ist schon inbegriffen.

Wer die Leitungen klassisch verlegen möchte, findet Nuten auf der Unterseite

Die Weichenzunge besteht aus zwei Teilen, die miteinander verlötet werden (im ersten Bild links oben zu sehen), die Führung erfolgt in der Kulisse im Bettungsstück.

Öse zum Stellen der Weichenzunge, von der Seite gesehen
Statt der verschiedenen unterschiedlichen Geraden und Kurven soll es nur noch Flexgleisbettungen geben. Die Entscheidung wirkt auf den ersten Blick etwas merkwürdig, aber das ganze lässt sich damit sehr einfach gestalten. Dennoch muss man auf die vordefinierten Gleisbögen zurückgreifen, da die Schienenprofile nicht von Hand gebogen werden können. Die Flexelemente können allerdings nicht geschraubt werden.

Die Schlitze zwischen den Steinen fallen schon auf dem Tisch kaum auf. Die Übergänge auf der Bettung sind quasi unsichtbar.
Es gibt vom Hersteller passendes basalt-Fugenmaterial in einer Streudose. Mit etwas Spüli-Wasser benetzt wird es sehr schnell fest und man sieht nicht mehr durch.

Da war der Übergang. Hättet ihr ihn entdeckt?

Prinzipbedingt fahren die Fahrzeuge auf dem Spurkranz

Detail der runden Rille

Übertrieben stark gebogene Bettung: Radien von 250 mm sehen hingegen absolut edel aus.
Oliver Berger hat geschrieben: So 27. Apr 2025, 14:40Also z.B. welchen Kleber habt Ihr verwendet
Herr Grumpe empfiehlt Pattex (den alten, der mit den Fäden) oder 2K-Expoxy. Das Bettungsmaterial ist Polyamid, Uhu empfiehlt da auch 2K-Expoxy. Am besten wohl Uhu Endfest mit längerer offener Zeit, damit man auch noch korrigieren kann.
Ich würde vermuten, es gestaltet sich am einfachsten, wenn man zuerst die Bettungen aufklebt (Weichen würde ich verschrauben) und dabei die Schienenstücke schonmal passend einlegt, um die Radien korrekt zu setzen. Anschließend in Ruhe alle Schienenprofile vorbereiten (entfetten, Leitungen anlöten, Löcher in die Platte (und die Flexbettungen) bohren und alles nochmal prüfen. Und dann erst die Schienenprofile einkleben.
Viel mehr als das kann ich auch noch nicht berichten, aber vielleicht hilft's ja schonmal. Ich bin jedenfalls sehr angetan von dem ganzen System. Der Aufwand ist hoch, klar. Aber das ist er bei Swedtram auch — und der Weichenbau wirkt damit schonmal wesentlich einfacher. Die Preise sind absolut fair. Natürlich, der Meterpreis ist bei Swedtram geringer, aber der Aufwand um einiges höher, insbesondere, wenn man zwischenzeitlich mal mit den weichen, gegossenen Profilen in's Klo gegriffen hat.
Viele Grüße,
Daniel