Hallo Jan,
Du stellt kurze Fragen - aber wie soll ich darauf kurz antworten?
Ein Schnellversuch: Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden und kann gute Drucke erzeugen. Der Weg dorthin war allerdings mühsam, zeitaufwendig, manchmal frustig und insbesondere teuer.
Der Drucker ist ein Sensibelchen. Schon kleine Fehler in der Zeichnung, bei der Teileanordnung für den Druck, beim Setzen der Stützen, bei Mangel in der Wartung, fehlerhafter Nachbehandlung oder eine Unachtsamkeit beim Entfernen des Stützgerüsts kann zu irreparablen Schrott führen - sehr ärgerlich nach ca. 17 Stunden Druckzeit für ein Modell. Je filigraner das Modell, desto höher die Ausschussquote.
Die Modelle werden um ca 30 Grad in alle Richtungen geneigt angeordnet. Das führt zu einer "guten" Seite (oben) und einer "schlechten" Seite (unten). Im Bereich der Stützpunkte ist die Oberfläche etwas uneben und muss geglättet werden (schwierig bei Details), außerdem können glatte Flächen leichte Linienmuster der Schichten aufweisen. Treppchen durch die Schichten wie bei den bekannten Internet-Dienstleistern gibt es dagegen praktisch nie (auch wegen der Neigung der Modelle).
Die Isopropyl-Waschanlage ist ein nettes Gimmick, es geht aber auch mit den Wannen, die beim Drucker dabei sind. Eine Nachbehandlung dagegen ist Pflicht, d.h. Tempern und UV-Belichten in einem exakt temperierbaren Wärmeschrank mit UV-Bestrahlung. Ob es das Teil von Formlabs für knapp einen Tausender sein muss, muss jeder für sich entscheiden.
Nicht zu vernachlässigen sind die Betriebskosten. Zu dem teuren Resin kommt noch eine spezielle Druckwanne (Tank genannt) hinzu, die nach jedem verbrauchten Liter erneuert werden muss...
Wenn Interesse besteht, kann ich (wenn ich mal etwas Luft habe) einen Erfahrungsbericht im 3D-Bereich einstellen. Kleines Fazit vorab: Für kleine Serien ist dieser Drucker ein Segen, für gelegentliche Hobby-Drucker ein finanzielles Abenteuer.
Grüße, Johannes