Hallo allseits,
so langsam geht es weiter, Telemann 3/3 ist im werden. Diesem Modul möchte ich aber paar Erklärungen vorausschicken. Idee der Modulstrecken ist es nicht, nur einen typisch deutschen U-Bahnbetrieb darzustellen, sondern einen Querschnitt des weltweit vorhandenen. Klar das da auch die erste U-Bahn - London - nicht fehlen sollte. Zum einen, weil die Bauarten, mit zigfach übereinnader geschachtelten Arcaden mich seit ich das zum ersten mal sehen durfte , irgendwie in den Bann gezogen hat, also sowas da

oder auch
Zum anderen ist da ein Modell im Transport-Museum, bei dem ich, seit ich es sah schon den Wunsch hatte, so etwas auch mal in eine Modellbahn einzubauen, nämlich dieses hier:
Und dann ist da noch der Kabelverhau, den man in aller Brutalität darstellen könnte, ihr wisst schon, das da:

und das macht ja selbst vor Bahnhöfen nicht halt...
Nichts desto trotz liegt meine Modellstadt nunmal nicht in England, sondern heißt Vineta (Baranduin) und liegt in der Bundesrepublik Franken, und trotz der paar Londoner cm, muss das ganze irgendwie noch ins Konzept passen.
Der Forderungskatlog an den offenen Einschnitt lautet also: Arcaden-Bogen-Struktur der Wände, Querung (zumindest eine) als Brücke gebaut, Gleise zumindest mit Mittelstromschiene (Trix-Pappgleise extra dafür besorgt), die Äußere Stromschiene dagegen passend zum Rest von unten bestrichen, links und rechts Anschluss an Betontunnel, und ne Story, die diese ganzen Besonderheiten erklärt, muss es auch geben. Und die kömmt nün:
In Vineta gab es eine Hafenbahn. Der Baranduin war lange Zeit nur mit Kleinstbooten befahrbar, aber im Zuge eines Ausbaus Ende des 19 Jahrhunderts entstand er Kanalähnlich und mit Hafen. Da man relativ bald das Fehlen einer Schienenanbindung bemerkte, entstand der Plan von der Staatsbahn Gleise dorthin zu legen, jedoch stand bereits damals die dichte Bebauung dem entgegen. So musste diese Strecke im Einschnitt entstehen. Nahe der Königlich Botanischen Soceität (heute Kryptobotanisches Zooenikum) gab es eine zweigleisige Ausweiche. Der Dampfbetrieb dort brachte allerdings bald die Anwohnerschaft auf die Palme und so entstand ein früher Elektrobetrieb mit 575V Gleichstrom über Stromschienenversorgung mit Mittelstromschiene. Irgendwann bracht der Güterverkehr zum Hafen aber naturgemäß zusammen, die Strecke wurde geschlossen und verwucherte.
Teilweise wurden Tunnel und Einschnitte entfernt, aber auch etliche Relikte überdauerten die Zeit. Als der U-Bahnbau begann, besann man sich der alten Anlagen, und plante diese in die neue U-Bahn mit einzubeziehen. Leider hat die Einwohnerschaft der Republik Franken aber die gleiche Krankheit, wie die Einwohner von Schland - kurz, man klagt gegen alles und jeden, und kein Grund ist zu dumm, um ihn gegen ein Bauprojekt vorzubringen. So gelang es Projektgegnern, die Reste der Hafenbahn unter Denkmalschutz zu stellen. Glücklicherweise war man in der Stadt nicht ganz auf den Kopf gefallen, und so ließ die Denkmalschutzbehörde sich davon überzeugen, das Schienenverkehr auf Denkmalgeschützten Gleisen der Präsentation des eigentlichen Zwecks des Denkmals doch geradezu zuträglich sei, und so wurde die Verwendung des alten Einschnitt unter Auflagen genehmigt: Dort wo noch die originalen Gleise der Hafenbahn lagen, haben diese aufgearbeitet und für die U-Bahn verwendet zu werden, und die baulichen Veränderungen sind auf ein Minimum zu reduzieren. Und so haben wir genau den Grund, um das ganze so zu bauen, wie es der Forderungskatalog eben will:

^ Nicht nur Storytechnisch, auch modellbahngleistechnisch erfordert es einige Rampen, bis man von 2,5mm Schienenmaterial hoch auf die alten Trix-Gleise kommt...

^ Der weitgehend korrodierte Mittelleiter entspricht der Tatsache, das die Hafenbahn lange außer Verkehr steht

Schon schön vorgealtert: Für 4 Euro/ Stk auf ner Modellbahnbörse geschossen, die Arcaden.

^ Ok, Kabelhalter sind ein Kompromiss, eiegntlich müsste ich ein eigenes Gestell vor die Wand setzen, aber mir gefällt so, und außerdem, jenseits der Brücke kann ichs ja anders machen

Dazwischen: Profilmessen mit dem dicksten. Logisch, er ist 1:76 statt 1:87, aber dafür weiß ich nachher: Wo er durchpasst, kommt alles durch... Außerdem ist das ja irgendwie auch "seine" Strecke.

^ Dann Kabel einfädeln

So das sind dann mal die ersten Schritte zum London-Abschnitt in Vineta (Baranduin)
Sobalds weiter geht, mehr.
Gruß Daniel