hier möchten wir euch den Bau unserer Modellstraßenbahnanlage „Mica Romania“ (kleines Rumänien) vorstellen. Die Idee hierzu hatten ein Freund und ich während einer gemeinsamen Rumänien-Reise Im Jahr 2020, als wir alle Straßenbahnbetriebe des Landes besuchten. Highlight war die Stadt Arad mit unzähligen Gebrauchtwagen aus zahlreichen Betrieben in Deutschland und Mitteleuropa und Rumäniens einziger Überland-Straßenbahnstrecke. Und so kam im Lauf der Tage die anfängliche Schnapsidee auf: „Sowas als Modellbahn – das wäre doch was!“ Und als Vorbild für den ersten Bauabschnitt legten wir die Überlandstrecke zwischen Arad und Ghioroc fest.
Doch zuerst ein paar Bilder aus der „realen Welt“, damit sich jeder etwas darunter vorstellen kann: Besonders ländlich geht es auf den letzten Kilometern vor dem Dorf Ghioroc zu. Dieser Abschnitt sollte als Vorbild für die Trassierung auf unserer Anlage dienen.

In Ghioroc wenden die Züge über ein Gleisdreieck. Die üppig mit Stuck verzierten Häuser zeugen vom einstigen Wohlstand des Dorfs, welcher durch den Weinanbau in den angrenzenden Bergen entstand und durch den Bau der einstigen Lokalbahn noch gesteigert wurde.

Blick auf das Gleisdreieck mit der charakteristischen achteckigen Wartehalle im Mittelpunkt. Bis 1991 trafen sich hier die Züge der Lokalbahn aus drei Richtungen, mit Ausnahme der auf Straßenbahnbetrieb umgebauten Strecke nach Arad ist das Lokalbahnnetz jedoch längst Geschichte.

Der Übersichtsplan zeigt den letztendlichen Aufbau unserer Anlage. Für den Bau der Module konnte die bewährte Baunorm der Anlage „Kleiner Stadtverkehr“ genutzt werden. Die Wendeschleife links dient als provisorisches Streckenende, hier soll später der nächste Bauabschnitt anschließen.

Mangels Erfahrung im Gleis- und Weichenbau ließen wir das Gleisdreieck durch einen Händler anfertigen, zeitgleich entstanden die ersten Gebäude. Grundlage waren meist Bausätze von Stadthäusern, die nur einstöckig aufgebaut wurden.

Alles richtig gemacht: Bei einer ersten Stellprobe passt der Düwag-Hängerzug als längster Zug gerade so in die Stumpfgleise.

Nebenan liegen schon die Fahrleitungsmasten aus Sommerfeldt-Teilen bereit.

Ein paar Wochen später: Der Gleisbau ist weitgehend abgeschlossen, die Zwischenräume des Gleisdreiecks sind mit Korkplatten aufgefüllt. Die Gleise werden mit Pflastersteinmatten von Juweela eingedeckt. Dies hat den Vorteil, dass einzelne Steine später wieder entfernt und die Lücke mit Asphalt verfüllt werden kann, sodass der Eindruck einer alten, ausgebesserten Pflasterung entsteht.

Weitgehend fertig ist auch die provisorische Wendeschleife am anderen Streckenende. Die Korkplatten verraten es: Hier soll es später weiter gehen!

Anschließend entstehen Straßen, Wege und ein Marktplatz. Die Gleise sind geschottert, Fahrleitungsmasten gesetzt. Im Hintergrund sind Felder erkennbar. Die übrigen Zwischenräume werden mit brauner Texturfarbe bestrichen.

Am anderen Ende sind wir noch nicht ganz so weit, hier läuft noch die Planung, wie genau die kleine Siedlung aussehen soll. Dafür steht rechts bereits ein kleines Gebäude. Im Vorbild gibt es diese Häuschen noch an vielen Haltestellen entlang der Strecke, sie dienen dem Fahrkartenverkauf.

Damit ist der Anfang gemacht. Den weiteren Bauablauf zeigen wir in den nächsten Tagen in einem weiteren Beitrag. Wir freuen uns schon darauf, die inzwischen weitgehend fertige Anlage bei der kommenden „Kleine Bahn – ganz groß“ erstmals präsentieren zu können.


















